Lernen mit dem "Blackboard" - Schule in Benin

Diese Schüler der letzten Grundschulklassen stellten sich uns in gutem Schulfranzösisch vor. Die meisten Kinder lernen erst in der Schule Französisch. Zuhause wird der übliche Stammesdialekt gesprochen. Davon gibt es in Benin zahlreiche.
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  • Diese Schüler der letzten Grundschulklassen stellten sich uns in gutem Schulfranzösisch vor. Die meisten Kinder lernen erst in der Schule Französisch. Zuhause wird der übliche Stammesdialekt gesprochen. Davon gibt es in Benin zahlreiche.
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Papier und Bücher sind in Benin kostbar. In den Schulen, die oft nicht einmal über einen Anschluss ans Stromnetz verfügen, ist die Tafel das wichtigste Arbeitsgerät.
Und auch in vielen Familien wird nachmittags an einer großen Tafel geübt.
Das sind Familien, in denen schon die Eltern Schulbildung genießen durften.
Durften kann man in Benin getrost schreiben. Denn es gibt zwar eine Schulpflicht für 6 Grundschuljahre, aber in sehr vielen Familien, die oft 6 oder mehr Kinder haben, dürfen nur 1-2 Kinder zu Schule gehen. Das geringe Einkommen muss durch die Mitarbeit der anderen Kinder aufgebessert werden. Und auch wenn für die staatlichen Schulen kein oder nur ein ganz geringes Schulgeld zu zahlen ist, und die Schuluniformen für unsere Maßstäbe billig sind, sind trotzdem für die armen Familien die Kosten zu hoch.
Daher ist Bildung dort ein Privileg!
Lehrer und Lehrerinnen an staatlichen Schulen werden sehr schlecht bezahlt. Ohne viel Idealismus bei ihnen sähe es noch schlechter um die Schulbildung aus.
Privilegierte Familien mit höherem Einkommen oder einem Verwandten, der eine arme Familie unterstützt, leisten sich für ihre Kinder gerne Privatschulen.
Diese werden oft von Kirchen oder muslimischen oder anderen Religionsgemeinschaften betrieben und können auf wesentlich bessere Ressourcen zurückgreifen als die beiden Grundschulen, die die deutschen Mitglieder von BENIN direkt e.V. vor wenigen Wochen besuchten. Beide Schulen hatten bereits im letzten Jahr vom Verein Unterstützung bekommen. Einmal in Form von Schulmöbeln (kunstvoll vom Tischler in Benin gebaut) und einmal in Form von Zement und Steinen aus heimischer Beniner Produktion als Baumaterial für eine feste Klasse.
Es wird viel auswendig gelernt. Wie in Deutschland werden in den Klassen Arbeitsgruppen gebildet - hier gerne mit afrikanischen Tiernamen. Quer durch den Raum hängt eine Kordel, an der Zettelchen mit Buchstaben aufgereiht sind. Einfache und wirkungsvolle Hilfsmittel.
Und auch mitten in Westafrika gibt es die gleiche Handbewegung um schwatzende Kinder zur Stille zu bringen, wie ich sie bei deutschen Lehrern gesehen habe: die linke Hand aufrecht und die rechte Hand als "Dach" darüber gelegt. Und es funktioniert!

Autor:

Magdalena Janßen-Koeller aus Emmerich am Rhein

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