Der Hans, der kann's!- Neuer König in Vrasselt ist Johannes "Hans" Huethorst

Auf den Schultern seiner Kameraden wird Hans in den Saal getragen. Fest in Händen hält er die Vogeltrophäe.
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  • Auf den Schultern seiner Kameraden wird Hans in den Saal getragen. Fest in Händen hält er die Vogeltrophäe.
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Was war das spannend beim Königsschießen der St. Antonius-Schützenbruderschaft e.V. Emmerich Vrasselt. Erst beim 82. Schuss gab der Vogel kleinbei. Davor war es mehrfach richtig knapp.

Vrasselt. Wenn in Vrasselt ein Nachfolger für den scheidenden König Thomas Clausmann gesucht wird, dann kommen sie alle zahlreich, die fein anzusehenden, herausgeputzten Schützen.
Und tatsächlich gibt es sogar zwei Königsaspiranten, die ganz selbstbewusst, das Schießen zwischen sich zu entscheiden wussten.
Hans Georg Terhorst mit Spiznamen "Schimmel" und Johannes Huethorst mit Spitznamen Hans traten gegeneinander an. Schimmel betont: "Wir können uns gut leiden, denn wir sind aus demselben Zug." Dem 22. um genau zu sein.
Terhorst war zwar schonmal Karnevalsprinz in der Session 94/95, aber noch nie König der Schützen. Der 61-Jährige, der bereits 45 Jahre im Verein ist, hat schon mehrfach versucht, die Königswürde zu erhalten.
Sein "Kontrahent", Johannes Huethorst trat dagegen zum ersten Mal im Königsschießen an. Der Speditionskaufmann ist 44 Jahre bei den Schützen und versucht zum allerersten Mal sein Glück beziehungsweise seine Schießkunst.
Dann um 14.25 Uhr gab der stellvertretende Schießmeister Willi Mölder den Beginn des Schießens bekannt. Was dann folgte glich einem Krimi. Mölder ist sich sicher: "Wir brauchen Minimum 50 Schuss." Er sollte recht behalten, denn der Vogel erwies sich als verdammt zäh. Mehrfach wackelte er bei beiden Kandidaten gewaltig, immer dann ging ein Raunen durch die Menge. Zugegen war übrigens auch Bürgermeister Peter Hinze, der das Schießen ebenso gespannt verfolgte, wie seine Kameraden. Auch Präses Pater Zakarias war mehr als begeistert von soviel Spannung. Bei Schuss 70 meinte er: "Man kann es ja gar nicht glauben, dass der Vogel nicht fällt." Überhaupt war der Pater hingerissen von der ganzen Veranstaltung. "Bei der Parade bin ich mit der Kutsche gefahren. Das war ein unglaubliches Erlebnis und das Wetter hielt erfreulicherweise. Erst als wir in den Saal Schlütter einliefen, fing es an zu regnen." Selten sowieso, dass Vrasselt so schlechtes Wetter beim Schützenfest hat. Im letzten Jahr schwitzten die Königsbewerber bei 35 Grad.
Auch der dann einsetzende starke Regen, konnte dem Schießwettbewerb keinen Abbruch geben. Und auch die Menge blieb eisern stehen: sie wollten eben hautnah miterleben, wer denn nun der neue König werden sollte.
Nachdem der Vogel kopfüber -quasi am seidenen Faden hing- mussten auch die Königsbewerber mal eine kurze Pause einlegen, denn die Nerven lagen blank. Da wurde -zack- jeder Konkurrenzkampf über Bord geworfen und brüderlich das Bier geteilt! Sie kommen eben aus demselben Zug, das merkte man deutlich.
Dann die Erlösung und ein großer Aufschrei der Menge beim 82. Schuss. Der König steht fest. Es ist: Johannes Huethorst. Darauf schrie die Menge lauthals: "Der Hans, der kann's."
Hans wurde natürlich auch, wie es der Tradition gebührt, auf den Schultern seiner Kameraden in den Saal getragen. Und auch hier hatte der Wettergott ein Einsehen. Denn kurz nachdem der König an seinem Platz im Saal heil angekommen war, regnete es draußen wieder Sturzbäche. Kaum war der neue König an seinem Platz, kamen die Gratulanten so zahlreich, dass sich Ehefrau und neue Königin Waltraud ihren Weg durch die Menge bahnen musste. Ihren frisch gebackenen König im Arm, gab es erstmal viele Küsse. 

Für langjährige Vereinstreue wurden einige Schützenbrüder/ -schwestern geehrt.
Folgende Schützen wurden am Montag für die langjährige Mitgliedschaft geehrt:
25 Jahre im Verein sind Peter Hinze und Thorsten Welmans. 40 Jahre die Treue halten:
Rainer Girke und Hans Urselmanns. Johannes Feyen, Anton Scholten und Winfried de Vries sind schon 50 Jahre mit dabei.
60 Jahre Schütze ist Helmut Benning. Und stolze 70 Jahre sind Albert Böcker und
Hubert Verbeet in der Schützenbruderschaft vertreten.
Dabei gibt es auch besondere Zugjubiläen. Über 60 Jahre Bestehen freuen sich die Mitglieder des 15. Zuges und über 20 Jahre Bestehen die Mitglieder des Reiterzuges. 

Pastor em. Wilhelm Bienemann ist neuer Ehrenpräses.

Neuer Jungschützenkönig wurde Fabian Berntsen. Hier folgen die Preise: Kopf: Luis Landers, rechter Flügel: Paul Schütz, linker Flügel: Florian te Laak.
Heiko Schicht machte beim Vizekönigsschießen das Rennen. Preise hier: Krone: Helmut Kock, Zepter: Andreas Franken, Reichsapfel: Christoph Mies, rechter Flügel: Ramona Sehrbrock und linker Flügel: Willi Ricken.

Den Gästepreis erhielt die Bezirkskönigin Hildegard Verhoeven. Die weiteren Preise sind wie folgt: Kopf: Frank Ferdenhert, Spielmannszug (13. Schuss), Zepter: Hermann-Josef Böcker, Spielmannszug (5. Schuss), Reichsapfel: Hans Roebrock, Spielmannszug (4. Schuss), linker Flügel: Günther Derksen, 2. Zug (10. Schuss).

Noch erwähnenswert: Den Taktstock gab nach sage und schreibe 38 Jahren Tambourmajor Hänske Böcker an seinen Nachfolger Sascha Zwiekhorst weiter.

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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