Norwegen - eine Tour voller Highlights

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In diesem Jahr wollten wir unseren Motorrädern einmal ganz neue und beeindruckende Erlebnisse bieten.
Unsere Tour führte ins Land der Fjorde und Gletscher – nach Norwegen.
Außerdem hatten wir ihnen zeitweilig einen Spielkameraden versprochen. Wir starteten also zu dritt und unsere Transalps freuten sich über die Gesellschaft, vor allem bei der eintönigen Autobahnanfahrt durch Dänemark.
Jede Menge Fährüberfahrten hatten wir in Aussicht gestellt. Die erste von Hirtshals nach Kristiansand verlief ruhig und war schon nach gut zwei Stunden vorbei. Angekommen in Norwegen wurden die Vorderräder sofort Richtung Süd- und Westküste ausgerichtet, entlang der „Riviera von Norwegen“. Leider bekamen sie das Wasser hauptsächlich von oben zu sehen, dafür durften sie zum ersten Mal auf Straßen kurven, die zwischen riesigen Felsen und entlang Seen und Wälder führten.
In diesem Jahr sollte es oft über Wasser gehen und manchmal auch unten durch. Bereits auf den ersten Etappen durften sie bis zu 230 Meter unter (!) dem Meeresspiegel fahren.

Naß

Eine von vielen Fähren führte auf eine kleine Insel. Hier parkten sie zwischen Kuhmist und Milchkannen. Leider mussten sie ab hier auf die Gesellschaft der dritten Transalp schon wieder verzichten, wurden aber in Richtung Bergen mit tollen Ausblicken auf den norwegischen Schärengarten belohnt. Dabei konnten sie die salzige und vor allem feuchte Atlantikluft spüren. Ihre Motoren sollten in diesem Jahr nicht heiß laufen, denn die Temperaturen sanken mit jedem Höhenmeter. Kurve um Kurve wurden die gewaltigen Steinmassive umrundet.

Drunter und drüber

Besonderen Spaß hatten sie auf den gewaltigen, langen und sehr außergewöhnlich geformten Brücken, die die breiten Fjorde überspannten. Gegen den Wind war hier das Spurhalten nicht immer leicht. Da brachten die Tunnel eine willkommene Abwechslung: Kein Wind, kein Regen aber auch keine schöne Aussichten. Dafür durften sie sich rühmen, den mit 24,4 km längsten Straßentunnel der Welt unter die Räder genommen zu haben. Damit sie nicht einschliefen, gab es nach jeweils einem Drittel eine Überrraschung in Form einer riesigen, blau erleuchteten Halle, die die Fahrt durch einen Gletscher simulierte. Nach einer halben Stunde schlechter Luft und Langeweile war das „Licht am Ende des Tunnels“ endlich erreicht.

Überraschend

Nach einer solchen Tunneldurchfahrt wurden die Maschinen immer wieder mit neuen unerwarteten Aussichten belohnt. Plötzlich tat sich eine tiefe Schlucht auf. Oder man blickte auf einen mit hohen Bergen umrahmten Fjord hinab. Oder ein bombastisches Kreuzfahrtschiff tauchte plötzlich auf. Kilometerlang rollten sie neben einem reissenden Fluß mit grünem Gletscherwasser. Oder ein tosender Wasserfall ergoss sich fast über die Straße. Dann wiederrum führte der Weg durch ruhige Wälder, vorbei an den typisch norwegischen Holzhäusern. Die Spannung wurde noch gesteigert durch einen super Streckenverlauf. Die norwegischen Straßenbauer müssen Motorradfahrer sein. Über 3000 km war keine Gerade länger als 200 Meter und so gut wie immer ging es auf und ab. Ab und an gab es sogar etwas Schotter, für unsere Transalps genau das richtige.

Taghell

Abends waren sie „stehend k.o.“ und froh, sich vor einer dieser niedlichen roten und weißen Holzhütten auszuruhen, zum Schlafen war es viel zu hell. Die Hütten boten uns Menschen zwar wenig Komfort, dafür viel Atmosphäre. In manchen konnte man kochen, in manchen sogar duschen. Geschlafen wurde immer in schmalen und kuscheligen Etagenbetten. Dass hier buchstäblich die Nacht zum Tage gemacht wurde, war auch eine interessante Erfahrung. Richtig dunkel war es während der gesamten Reise nie – außer in den Tunneln, die dabei übrigens genauso kurvig weitergeführt wurden wie die normalen Straßen. Manchmal führten sie im Inneren des Berges spiralförmig im Kreis nach oben. Einige hatten sogar Abfahrten und Kreisverkehre. Unsere Motorräder kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus und mussten gut Acht geben, weil ihre Scheinwerfer nicht viel hergaben. Blindflug statt Blickführung!

Eiskalt

Ein besonderes Highlight konnten wir ihnen mit einem Ausflug in Eis und Schnee bieten. Auch einen Gletscher hatten sie noch nicht aus der Nähe gesehen. Tatsächlich waren Eisschollen auf den Gletscherseen auszumachen. Ehrfürchtig hielten sie neben meterhohen Schneewänden an, und das mitten im Sommer.
Nach diesen frostigen Erlebnissen war es Zeit für etwas Aufwärmung. Wir gönnten ihnen ein paar Blicke hinunter in schmale Schluchten, tiefe Täler und lange Fjorde und belohnten sie mit dem Anblick wilder Wasserfälle, die ihre Wassermassen aus riesiger Höhe in Kaskaden hinunterstürzten. Wasser von allen Seiten prasselte auf unsere Maschinen und die Regenkleidung war immer dabei.

Leicht

An manchen Tagen wollten wir es unseren treuen Gefährten erleichtern, entledigten sie der Koffer und Gepäckrollen und gewährten unbeschwerten Auslauf durch Kurven und Kehren. Rauf und runter, hin und her brachte großes Vergnügen. Die vielen Fotostopps waren ihnen dabei oft lästig und unterbrachen den flüssigen Fahrspass.

Sonnig

Inzwischen ließ sich auch die Sonne öfter blicken und ließ die Fahrt in Richtung Schweden zu einem weiteren Höhepunkt werden. Durch sanfte Täler und Hügel, vorbei an idyllischen Seen ging es quer durchs Land der Trolle hinein ins Land der Elche. Langsam gewöhnten sich die Kräder wieder ans geradeaus fahren, freuten sich über eine erneute Fährüberfahrt in Kreuzfahrtatmosphäre und gingen auf Elchpirsch. Sie wurden tatsächlich belohnt und durften anschließend im Elchpark sogar aus nächster Nähe Kontakt mit den beeindruckend großen und friedlichen Tieren aufnehmen. Das war ein Erlebnis und entschädigte für die eher eintönigen Fahrten durch die schwedischen Wälder. Die Tour entlang der schwedischen Westküste brachte leider nur selten die versprochenen Ausblicke aufs Meer. Dafür entschädigten die Fähre über den Öresund und die Brücken nach Fehmarn. Jetzt wurde es langsam Zeit, Abschied von Skandinavien zu nehmen und sich auf die Heimfahrt vorzubereiten. Denn hier warteten schon die Freunde auf die Erzählungen und Bilder von einer beeindruckenden und spannenden Reise durch das Land der Nordmänner.

Autor:

Birgit und Ignatz Haan aus Emmerich am Rhein

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