Zähes Federvieh kapitulierte vor König Thomas Ostendorf

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Der zähe Vogel lehrte die Haffener Schützen Geduld. Mit fast einstündiger Verspätung kapitulierte der Rest des Federviehs beim 78.Schuss, abgegeben von Thomas Ostendorf. Schon der verspätete Start für den Wettbewerb um die Königswürde war der Tatsache geschuldet, dass der Kopf einfach nicht fallen wollte. Pressesprecherin und Königsbewerberin Margret Derksen erzählte von den Vermutungen, Geschichten und Thesen: Der Kopf sei doppelt verleimt gewesen, eine zusätzliche Platte hätte zur massiven Befestigung gedient... Schützenlatein offenbar, denn schlussendlich sicherte sich Andreas Kempkes das Haupt, nachdem zuvor Andreas Abels das Zepter, Theo Venhorst den Apfel und Uwe Bolder und Dirk Venhorst die Flügel herunter geschossen hatten.

Bis dahin war das aber schon mal ein gutes Stück Arbeit, Zielgenauigkeit und Durchhaltevermögen, und die Anspannung bei den drei Königsbewerbern stieg von Minute zu Minute. Über allem schien eine warme August-Sonne, und als sich rund um die Schützenhalle herumgesprochen hatte, dass das Köingsschießen dann endlich beginnen würde, strömten die Festbesucher zur Schießstange. Mit Margret Derksen trat erstmals in der Geschichte der St. Lambertus-Schützenbruderschaft eine Frau an, ein Umstand, der für den Vorstand keinerlei Grund zur Diskussion bot: „Die Damen schießen ja auch,warum sollte man sie dann nicht auf den Vogel schießen lassen!“ kommentierte der Vorstand, und die ambitionierte Schützin stand den männlichen Bewerbern in nichts nach. Mit ihr waren Thomas Oostendorf und Christian Görke angetreten, und der Vogel ließ vor der Kapitulation reichlich Federn in Form von Holzspänen. Zu all dem spielte das Blasorchester Bislich flotte Töne und der helle Schellenbaum schickte seinen metallischen Klang über den Schießplatz.

Oberst Andreas Abels animierte die Zuschauer dazu, die Bewerber anzufeuern und die Schießmeister Ulrich Fink und Herbert Kosen achteten auf eine zügige Abwicklung. „Margret, gib alles!“ wurde im Chor gerufen, „Thommy!!!“ skandierten die Anderen oder „Christian, zeig's ihnen!“. Alle Taktik und Berechnung, an welcher Stelle der Vogel denn fixiert sein möge, brachten keinen Erfolg, und das Schützenvolk hielt den Atem an, als die begehrte Trophäe schließlich herunter fiel,nachdem Thomas Ostendorf wieder an der Reihe gewesen war. Überglücklich und gerührt schloss er seine Gattin und Königin Antje in die Arme: „Komm, Frau Königin, flüsterte er wie ein Märchen-König und dann präsentierte sich die Königsfamilie mit den Söhnen Tom und Louis, die mächtig stolz auf ihren Papa waren und die Reste der Trophäe fest an sich gedrückt hielten.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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