In der Christlichen Gemeinde Ennepetal wird nach biblischem Vorbild getauft
Der Schritt ins Taufbecken

Die Taufe von Lara
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Lisa Buerger, Lara Döinghaus und Janis Kuzia wollen sich nach biblischem Vorbild, durch vollständiges Untertauchen in Wasser, taufen lassen. Dadurch wollen sie ihre persönliche Beziehung und den Glauben an Jesus Christus öffentlich machen. Schon seit längerem haben die drei Jugendlichen in der Christlichen Gemeinde Ennepetal ein religiöses Zuhause gefunden. Eine Zugehörigkeit zur Gemeinde ist diese Form der Taufe allerdings nicht. Jeder, der wollte, konnte sich den großen Augenblick ansehen.
Rund 180 Mitglieder hat die Christliche Gemeinde Ennepetal. Sie zählt zur Brüderbewegung, die sich als Bibelbewegung versteht. Der Glaube an Jesus, die Auferstehung und das ewige Leben durch den Glauben an Jesus Christus sind Kernelemente der Gemeinschaft, die sich seit 1924 in einem eigenen Gemeindehaus am Schwarzen Weg in Ennepetal trifft. Das Besondere für Außenstehende ist sicherlich das Taufbecken. In der Regel ist dies eine Schale in Altarnähe und bei der Taufe wird mit der Hand etwas Wasser geschöpft und der Täufling damit benetzt. Durch die Taufe, die oft eine Säuglingstaufe ist, wird er aufgenommen in die christliche Kirche. Das ist hier anders. Die Taufe erfolgt im Alter von Jugendlichen oder Erwachsenen, die sich des Symbols der Taufe bewusst sind. Und das Taufbecken ist hier sehr wörtlich genommen – es ist nämlich ein Becken, in das man wirklich hineinschreitet – zusammen mit einer zweiten Person, die den Täufling dann komplett untertaucht. Das Becken befindet sich im Gemeindesaal und alle, die es interessiert – nicht nur die Mitglieder der Gemeinde – können den symbolischen Taufakt miterleben.
Für mich ist das erstmal Neuland. Denn, natürlich, ist bin als Säugling getauft. Bevor es losgeht, erklärt man mir, was geschieht Die drei Täuflinge haben beschlossen, öffentlich Zeugnis abzulegen davon, dass Jesus ihr Leben verändert hat und sie ihn in den Mittelpunkt ihres Lebens stellen wollen. Gesprochen wird von persönlichen Begegnungen und dem sehr biblischen Anspruch, ihm als Jünger nachfolgen zu wollen.

Emotionaler Moment

Dann kommen die drei Jugendlichen. Janis ist 19 und katholisch getauft. Auch die Kommunion hat er erlebt. Durch Freunde kam er in die Jungschar der Christlichen Gemeinde. Er sagt, er habe hier Besonderes gespürt. Eine Beziehung zu Jesus aufbauen können. Das gilt auch für Lara und Lisa. Die beiden Mädchen kommen ebenfalls aus einem christlichen Elternhaus – erklären aber auch, irgendwas habe ihnen immer gefehlt. Sie haben sich Zeit gelassen mit ihrer Entscheidung, öffentlich Zeugnis abzulegen. Dann sei der Funke übergesprungen. Alle drei Täuflinge sprechen über sich und ihre Gefühle. Lisa ist sehr emotional, spricht fast mit tränenerstickter Stimme. „Ich habe erkannt, dass ich ein Kind Gottes bin“, sagt sie. Und sie spricht von Hingabe und Dienen, auch von Buße. Für mich klingt das schon etwas fremd – aber: ich spüre, den jungen Menschen ist das hier sehr ernst. Sie sind sehr überzeugt und die Gemeinde freut sich sichtlich über die Entscheidung. Alle Altersgruppen sind hier übrigens vertreten und ich entdecke viele junge Gesichter. Dann der Taufakt selbst: Nacheinander steigen die Jugendlichen die Stufen herab ins Taufbecken, es werden ein paar Worte gesprochen und sie werden untergetaucht. Selbstverständlich sind die Jugendlichen bekleidet – Sportsachen oder eben auch komplett angezogen. Die Wechselkleidung liegt im Sanitärbereich bereit. Nach der Taufe höre ich noch, wie die beiden Mädchen sich unterhalten – und sie klingen wirklich glücklich und zufrieden. Kaffee und Kuchen gibt es übrigens auch. Vor und nach der Taufzeremonie. Alles Fotos: Pielorz

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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