Punktlandung: Von der Hochzeit zur Meisterschaft - Katja Heumann ist deutsche Bowling-Vizemeisterin

Auf dem Treppchen: Katja Heumann (links) wurde in Frankfurt Deutsche Vizemeisterin im Bowlen der Damnen in der Klasse D. (Foto: Bundesverband)
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  • Auf dem Treppchen: Katja Heumann (links) wurde in Frankfurt Deutsche Vizemeisterin im Bowlen der Damnen in der Klasse D. (Foto: Bundesverband)
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Am Samstagabend noch tanzte sie in Ennepetal auf der Hochzeit ihrer Tochter, Sonntag früh stand Katja Heumann bereits in Frankfurt auf der Bowling-Bahn und tat den ersten der Würfe, die ihr wenige Stunden später den Titel der deutschen Vizemeisterin bescherten. Das alles ist jetzt zwei Wochen her, und die Leiterin des katholischen Kindergartens „Morgenland“ in Ennepetal-Voerde kann es immer noch nicht glauben: „Es war ein wahnsinnig tolles Erlebnis, ich hatte ja gar nicht damit gerechnet.“

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die 47-Jährige mit Detlef Busse aus ihrer Hagener Mannschaft im Mixed für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, doch das Duo landete nicht sehr weit vorne. Diesmal errang sie im Damen-Einzel schon im Frühjahr bei der Landesmeisterschaft den Vizemeistertitel, und in der DTM-Vorrunde Mitte Mai kam sie in Frankfurt auf Platz zehn. „Ich bin da hingefahren mit dem Wissen: Meine Tochter heiratet am Samstag, und falls ich tatsächlich ins Finale komme, werde ich nicht antreten – mein Kind ist wichtiger! Also habe ich ganz locker gespielt, ohne großen Erfolgsdruck.“
Was sie nicht wusste: Das Finale war nicht für den Samstag, sondern erst für Sonntag früh angesetzt.

Am Samstag erfuhr die überraschte Brautmutter, dass sie sich fürs Finale qualifiziert hatte. Und das gleich doppelt: Im Damen-Doppel hätte sie am Samstag in Frankfurt das Finale mit ihrer Teampartnerin Sabine bestreiten können. Doch die hatte natürlich Verständnis dafür, dass eine Hochzeit nun mal vorgeht. Sonntag um 9 Uhr aber - das war zu schaffen. Und so trainiert man jetzt im Hagener „Bowling-As“ in den Elbershallen neben einer amtierenden deutschen Vizemeisterin. „Ganz so etwas Besonderes ist das aber nicht“, lacht die, „schließlich haben meine Jungs sich im vergangenen Jahr den Deutschen Meistertitel in der C-Klasse geholt.“

Ihr Geheimtipp für Treffsicherheit? Katja Heumann lacht: „Na ja, man stellt sich halt vor, die Pinne sind jemand, mit dem man ein bisschen Ärger hatte, dann haut man rein - und dann sind sie plötzlich alle weg. Klappt nicht immer, ist aber sehr gut für den Stress-Abbau.“

Auch im Kindergarten hat man Katja Heumann schon kräftig gefeiert, Kolleginnen und Kinder sind natürlich schwer stolz. Dabei spielt sie gerade mal vier Jahre. „Vor 20 Jahren hab ich hobbymäßig ein bisschen gebowlt“, sagt sie. Durch die offenen Ennepetaler Stadtmeisterschaften kam sie wieder ans Bowlen: „Ich habe da aus Spaß mitgemacht und gewonnen. Da haben mich die Männer gefragt, ob ich nicht in Hagen mitmachen will.“ Dort spielt sie jetzt in mehreren Mannschaften und zwei Ligen – in der Hausliga und in der Betriebsliga für das Team Busse Werkzeuge. Parallel ist Katja Heumann in der 3. Landesliga; ihren Vizemeistertitel hat sie in der Klasse D errungen. „Da habe ich noch ein bisschen was vor mir: Nächstes Jahr möchte ich in der C-Klasse antreten.“

Autor:

Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal

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