„Ausbildung im Handwerk ist zukunftssicher“
Drei Frage an ... Handwerkskammer-Abteilungsleiter Tobias Schmidt

Tobias Schmidt ist Abteilungsleiter Ausbildungsberatung und Nachwuchswerbung bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. | Foto: HWK Dortmund
  • Tobias Schmidt ist Abteilungsleiter Ausbildungsberatung und Nachwuchswerbung bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund.
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Die Ausbildungssituation ist in Corona-Zeiten durchaus angespannt. Zwar gibt es aktuell 1.252 freie Ausbildungsplätze, die in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer (HWK) Dortmund in den unterschiedlichsten Berufen angeboten werden, doch wie kommen Bewerber und Betriebe gut zusammen? Wie lässt sich das Matching möglichst optimal gestalten? Dazu drei Fragen an Tobias Schmidt, Abteilungsleiter Ausbildungsberatung und Nachwuchswerbung bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund.

Warum lohnt es sich gerade jetzt, über eine Ausbildung im Handwerk nachzudenken?
Nicht erst jetzt, in der Corona-Pandemie, auch schon davor hat sich gezeigt, dass eine Ausbildung im Handwerk zukunftssicher und krisenresistent ist. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist groß. Die Niedrigzinspolitik führt vor allem im Bau- und Ausbauhandwerk zu einer massiv erhöhten Nachfrage. Betriebe im Bereich Sanitär, Heizung und Klima, Elektro oder Maurerhandwerk brauchen leistungsstarke Mitarbeiter, die bei nachhaltigen Neubauten und energetischen Sanierungen mitwirken. Aber auch viele andere Handwerke in medizinischen, kosmetischen oder eher künstlerisch geprägten Bereichen haben gute Zukunftsaussichten. Die betriebliche Ausbildung konnte und kann übrigens in den meisten Fällen fortgeführt werden.

Was raten Sie jungen Leuten, die konkret nach einem Ausbildungsplatz in ihrem Wunschberuf suchen?
Ich rate Ausbildungsinteressierten vor allem, die Hilfe von den Ausbildungsberatern und Lehrstellenvermittlern der Handwerkskammer in Anspruch zu nehmen. Wer noch nicht genau weiß, welcher Beruf der passende sein könnte und noch keine relevanten Praktika absolviert hat, kann bei uns ein Eins-zu-Eins-Coaching mitmachen. Um den richtigen Praktikumsplatz zu finden, den richtigen Beruf und den richtigen Betrieb. Das Gleiche rate ich aber auch Interessierten, die schon eine klare Vorstellung haben. Unterstützung schadet nie. Wir legen gern den Grundstein für eine Richtung, die Fähigkeiten muss jeder Einzelne im Betrieb und bei der Arbeit mit den neuen Kollegen unter Beweis stellen.

Die Berufe werden immer digitaler, selbst traditionelle. Ist Handwerk immer noch Handwerk?
Klar ist Handwerk immer noch Handwerk – und darauf ist auch jeder Handwerker stolz! Die Leistung, die Handwerker erbringen, ist individuell. Anders als in der Industrie zeichnet sich das Handwerk nicht durch die Serienproduktion aus, sondern durch individuelle und nachhaltige Sonderanfertigungen; sei es ein Haarschnitt, Zahnersatz, ein neues Badezimmer oder die Dachstuhlsanierung eines Altbaus. Selbstverständlich unterliegen Berufe einem stetigen Wandel, so auch die im Handwerk. Die Arbeit wird durch gute Maschinen, neue Werkstoffe und neue Verfahren vereinfacht. Dementsprechend halten auch digitale Prozesse und Mechanismen da Einzug, wo sie verwendet und gebraucht werden können. Aber die Montage, Kalibrierung, das die Farbe-an-die Wand-Bringen geschieht manuell. Es sind die individuellen Fähigkeiten der Handwerker, die das Handwerk einzigartig machen.

Autor:

Lokalkompass Schwelm aus Schwelm

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