Gewerkschaft Ver.di fordert Stadt zur Vorsicht auf
Nicht in Privatisierungsfalle tappen

Vom geplanten Verkauf der KKE GmbH betroffen: Das Philippusstift in Borbeck.  | Foto: Debus-Gohl (Archiv)
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„Gesundheit darf nicht zur Ware werden! Gesundheitsversorgung gehört in die öffentliche Hand!“. Auch die Gewerkschaft ver.di schaltet sich in die Diskussion um den geplanten Verkauf der Contilia Kliniken im Essener Norder ein.  

Henrike Eickholt, ver.di Geschäftsführerin im Bezirk Ruhr West, wendet sich strikt gegen weitere Privatisierungen von Kliniken. So geschehen in Oberhausen. Dort wurden die Katholischen Kliniken Oberhausen an die private Schweizer Unternehmensgruppe Ameos verkauft. Die Erfahrungen in den ersten Wochen nach dem Verkauf hätten gezeigt, dass sowohl Belegschaft als auch Bevölkerung durch die Privatisierung verunsichert sind. 

Keine weiteren Privatisierungen

„Die Kliniken der Contilia Gruppe im Essener Norden gehören in die öffentliche Hand", fordert die Gewerkschafterin. "Es darf in unserer Region keine weiteren Privatisierungen von Kliniken geben."  
Eickholt zeigt sich mit Blick auf die aktuellen Tarifauseinandersetzungen bei Ameos in Sachsen–Anhalt besorgt über die Entwicklung der Kliniklandschaft. „Die KollegInnen bei Ameos in Sachsen–Anhalt verdienen bis zu 500 Euro weniger als Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Die Per-sonalsituation ist extrem angespannt, der Träger verweigert jedes Gespräch mit ver.di. Streikenden.  KollegInnen wurde gekündigt. Wir halten solche vordemokratischen Verhaltensweisen für gefährlich.“

Arbeitsbedingungen und Versorung werden schlechter

Die Stadt Essen und die katholische Kirche hätten nach Auffassung der Gesundheitsgewerkschaft ver.di eine hohe Verantwortung, in Zeiten von Fachkräftemangel und steigendem Versorgungsbedarf dafür zu sorgen, dass die Gesundheit von Menschen nicht dem Gewinnstreben zum Opfer fällt.
„In Sachsen–Anhalt und anderen Bundesländern fordern Parlamentarier längst eine Rekommunalisierung von privatisierten Krankenhäusern – und zwar quer durch die Parteien. Die Erfahrungen zeigen überall, dass die Versorgung und die Arbeitsbedingungen sich unter privater Regie deutlich verschlechtern. Die Stadt Essen sollte nicht in die Privatisierungsfalle tappen, sondern sich deutlich zu einer öffentlichen Versorgung von kranken Menschen in unserer Stadt bekennen“, so Katharina Schwabedissen, die bei ver.di in Essen für die Krankenhäuser zuständig ist.

Gewerkschaft bietet Hilfe an

Die Gewerkschaft ver.di wird, sobald es valide Informationen über den konkreten Verkauf gibt, die Mitglieder informieren und ein persönliches Beratungsanagebot auf den Weg bringen.

Damit brachte die Contilia alles ins Rollen

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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