Inhaberin Anja Marquardt ist verzweifelt - Stadtwerke überlegen, Lichtzeichenanlage zu versetzen
Baustelle vertreibt Kunden - droht dem Kiosk am Schlosspark das Aus?

Nicht ganz einfach: Wer derzeit eine gemischte Tüte bei Anja Marquardt am Kiosk am Schloss kaufen möchte, muss durch die Baustelle Umwege in Kauf nehmen.  | Foto: privat
  • Nicht ganz einfach: Wer derzeit eine gemischte Tüte bei Anja Marquardt am Kiosk am Schloss kaufen möchte, muss durch die Baustelle Umwege in Kauf nehmen.
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Kioskbetreiberin Anja Marquardt ist verzweifelt Es ist einsam am Kiosk an der Fürstäbtissinstraße. Dort, wo sonst fast durchgehend Betrieb herrscht, verirren sich aktuell nur vereinzelte Kunden an den Verkaufsschalter. Der Grund: Die Baustelle direkt vor der Kiosktür.

Rot-weiße Absperrungen machen die Anfahrt zum Büdchen am Park unmöglich. Die Position der Baustellenampel sorgt zudem dafür, dass die Parkmöglichkeiten weggefallen sind.
„Ich habe schon ganze Tage hier gestanden und hatte am Ende vielleicht gerade mal 70 Euro Einnahmen“, bilanziert Anja Marquardt. Die Kioskbetreiberin ist verzweifelt.
„Keine Frage, die Arbeiten müssen sein", so die Inhaberin. Doch die Duststrecke, die sie zu durchleben hat, ist happig. Zwei Jahre lang haben die Stadtwerke kalkuliert, werde es dauern, ehe die neuen Abwässerkanäle in der Schloßstraße ab Einmündung Rabenhorst bis zur Fürstäbtissinstraße sowie in der Fürstäbtissinstraße von der Schloßstraße bis Hausnummer 112 verlegt sind. Unterteilt ist das ganze in zwei Bauabschnitte. Vor Beginn der Arbeiten habe man ihr versichert, dass die Parkplätze vor dem Kiosk während der gesamten Bauphase erreichbar seien, so Marquardt. Doch aktuell sieht das ganz anders aus.
Der Versuch der Inhaberin, bei der Stadt Essen als Verpächterin des Grundstücks zumindest einen zeitweisen Erlass oder eine Minderung der Pacht zu erreichen, erwies sich als Schlag ins Wasser: Schriftlich wurde Marquardt bescheinigt, dass „der Zugang für Fußgänger von allen Seiten uneingeschränkt möglich sei“ und „der Fußweg in seiner vollen Breite nutzbar.“ Der Antrag zur Minderung der Pacht wurde abgelehnt.
Anja Marquardt fürchtet um ihre Existenz: "Die Tage des Büdchens, das noch in diesem Jahr zum „Tag der Trinkhalle“ mit Pauken und Trompeten gefeiert und sogar im WDR-Fernsehen vorgestellt wurde, könnten gezählt sein." Roy Daffinger, Unternehmenssprecher für den Bereich Entwässerung bei den Stadtwerken, hofft allerdings auf eine andere Lösung. "Am Donnerstag wird es eine Baubesprechung geben", erklärt er auf Anfrage des Borbeck Kurier. "Vor Ort werden wir schauen, ob es möglich ist, beispielsweise eine neue Position für die Lichtzeichenanlage zu finden. Das würde die Parkplatzsituation für den Kiosk entschärfen."
Die Bauarbeiten laufen nach Auskunft der Stadtwerke planmäßig. 42 Wochen waren für den ersten Bauabschnitt angesetzt. Das Gros ist geschafft. Und wenn die Experten es hinbekommen, dass Absperrungen versetzt, das Halten am Kiosk wieder möglich wird, dann könnte das auch für Anja Marquardt wieder neues Licht am Ende des Tunnels bedeuten.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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