Blauer Elefant vor der Kita an der Zweigstraße gesichtet
Elefanten sind in unseren Breiten eher seltene Tiere. Und auf blaue Elefanten trifft man höchstens in der Sendung mit der Maus. Nicht so in Essen. Da wurde jetzt die fünfte Einrichtung des Essener Kinderschutzbundes mit dem Qualitätssiegel des Bundesverbandes Deutscher Kinderschutzbund ausgezeichnet.
Die Borbecker Kindertagesstätte Einfallsreich, die vor drei Jahren an der Zweigstraße eröffnet wurde, gehört dazu. Sie erhielt am vergangenen Freitag das Gütesiegel „Kinderhaus Blauer Elefant“. Dieses wird ausschließlich Einrichtungen, die spezifische Qualitätsstandards in der Kinderbetreuung nachweisen und diese kontinuierlich weiterentwickeln, verliehen.
Jeder Mensch kann sich entwickeln
Heinz Hilgers, Präsident Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V., hat „noch nie ein besseres Konzept einer Einrichtung gelesen“, wie er Susanne Willwerth, der Leiterin des Familienzentrums Blauer Elefant Borbeck und der KiTa Einfallsreich, versichert. „Und ich bin überzeugt, dass Sie das auch umsetzen werden. Dazu trägt Ihr Menschenbild in hohem Maße bei, dass jeder sich entwickeln kann, auch in größter Not und Krise", bekräftigt Hilgers.
Von den 13 Millionen Kindern in Deutschland leben 4,4 Millionen auf Sozialhilfe-Niveau oder darunter. Eine Chancengleichheit zu gewährleisten und zu verhindern, dass Armut weitervererbt wird, hat sich der Kinderschutzbund auf die Fahnen geschrieben. „Dazu braucht es nicht nur viele Partner, die uns unterstützen, sondern auch engagierte und großherzige Mitarbeiter“, weiß der Präsident.
Mitarbeiter mit Engagement und großem Herz
Diese Attribute treffen genau auf Annette Müller zu. Seit 1991 arbeitet sie für den DKSB Ortsverein Essen. Vor dem Wochenende hatte sie ihren letzten Arbeitstag. „Als ich 1991 in Katernberg als Leiterin der KiTa angefangen habe, waren das spannende Zeiten“, erinnert sie sich. „Wir haben damals gleichzeitig mit der KiTa eine Erziehungsberatungsstelle eröffnet, Familienfreizeiten entwickelt, einen Fahrdienst für Kinder eingerichtet und wurden schnell Modelleinrichtung.“ Den ersten Blauen Elefanten in Essen bekam die KiTa in Katernberg. Als der DKSB in Essen immer größer wurde, übernahm Müller die Fachbereichsleitung und arbeitete als Dienst- und Fachaufsicht für zehn Einrichtungen.
Ich habe immer gerne gearbeitet
„Eigentlich geht es mir gut heute“, blickt sie voller Spannung auf den neuen Lebensabschnitt. „Ich bin froh, meine Tage jetzt selbstbestimmt zu verbringen. Aber Abschied tut immer auch weh. Ich werde Mitglied beim DKSB bleiben und mich auch weiterhin ehrenamtlich engagieren. Ich gehöre zu den privilegierten Menschen, die gerne gearbeitet haben und auch gerne gehen und das ist für mich jetzt genau der richtige Zeitpunkt.“
Konzept der offenen Arbeit
Nachfolgerin Gabi Simon-Wagner freut sich auf die neue Aufgabe. Sie arbeitet seit zehn Jahren für den DKSB. „Das ist für mich wie ein Heimspiel“, schmunzelt sie. „Ich kenne die Einrichtungen und die Strukturen sehr gut und sehe dem Ganzen mit Freude entgegen.“ Was ihr besonders am Herzen liegt, ist das "Konzept der offenen Arbeit", das in den zehn KiTas schon etabliert ist. Alle KiTas haben Funktionsräume, wie zum Beispiel ein Atelier, Bistro oder einen Experimentierraum. „Da können die Kinder selbstbestimmt ihre Aktivitäten aussuchen. Das möchte ich beibehalten und weiterentwickeln“, versichert Simon-Wagner. Dankbar ist sie ihrer Vorgängerin, mit der sie jahrelang zusammengearbeitet hat. „Ich übernehme etwas wunderbar Vorbereitetes, habe aber auch eigene Ideen, die ich umsetzen möchte.“
Text: Doris Brändlein
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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