Autofan Klaus Keune war zu Tränen gerührt
Gelungene Geburtstagsüberraschung: Ausfahrt im Oldtimer Ford

Klaus Keune staunte nicht schlecht, als Bernhild Aßmann und Thomas Klein ihn zu einer Fahrt durch Borbeck einluden. Im schmucken Ford, Baujahr 1929.   | Foto: privat
  • Klaus Keune staunte nicht schlecht, als Bernhild Aßmann und Thomas Klein ihn zu einer Fahrt durch Borbeck einluden. Im schmucken Ford, Baujahr 1929.
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Klaus Keune ist ein echter Autofan. Auch Motorräder haben es dem Borbecker Jung angetan. Was es in diesem Sektor zum Klassiker gebracht hat, steht bei Klaus Keune im Regal. Im Miniaturformat, versteht sich. Wie es sich anfühlt, in einem "echten"Oldtimer durch den Stadtteil chauffiert zu werden, das durfte der Vater zweier Töchter am Sonntag hautnah erleben.

So recht wusste der Borbecker nicht, was ihn erwartete, als Bernhild Aßmann morgens vor seiner Zimmertür stand. Die Leiterin Öffentlichkeit und Soziales des Seniorenstifts St. Franziskus hatte alles gegeben, um Keune an seinem 65. Geburtstag zu überraschen.

Fremde Männer angehupt

"Sogar fremde Männer angehupt", erinnert sie sich schmunzelnd. Eigentlich war es nur ein einziger. Und der reagierte zunächst sichtlich irritiert auf die lautstarken Signale hinter ihm. "Ich dachte im ersten Augenblick, es wäre etwas mit meinem Auto", berichtet Thomas Klein.
Der Oldtimer-Fan hatte seinen Fort Baujahr 1929 gerade für eine erste Ausfahrt abgeholt. Der trotz seines imposanten Auto-Alters mehr als rüstige Ford hatte allerdings weder einen platten Reifen noch ein nicht funktionierendes Rücklicht. "Sie sind genau mein Mann", begrüßte Bernhild Aßmann den verdutzten Besitzer nach dem Aussteigen und weihte ihn direkt in ihre Pläne ein.

Autobesitzer gab sofort sein Okay

Denn der viersitzige Oldie war genau das, was sie suchte. Einen langjährigen Bewohner des Seniorenstifts wolle sie überraschen, erfuhr Thomas Klein, mit einer Oldtimerfahrt durch Borbeck. Der Besitzer des Fords musste nicht lange überlegen, gab sofort sein Okay.
Am Sonntag war es nun soweit. Pünktlich fuhr er mit seinem schmucken Oldie in der Laarmannstraße vor. Und Klaus Keune, der nach einem schweren Schlaganfall im Rollstuhl sitzt, durch das Unglück auch sein Sprachvermögen verloren hat, konnte sein Glück kaum fassen. Mehr als 30 Minuten wurde er durch "seinen" Stadtteil chauffiert. Denn trotz seines Schicksals ist Klaus Keune oft stundenlang in Borbeck unterwegs. In seinem Elektrorollstuhl, der ihm ein Stück Mobilität zurückgibt.

Hupsignal zur Begrüßung

Die beiden Autofans waren sofort auf einer Wellenlänge. Und eines steht fest: "Wenn wir uns demnächst mit unseren Fahrzeuge im Großraum Borbeck sehen, werden wir uns mit unseren Hupen begrüßen", verriet Thomas Klein. Dass das Geburtstagskind von der gelungenen Überraschung sichtlich zu Tränen gerührt war, hat Bernhild Aßmann und Thomas Klein nicht kalt gelassen. "Ich habe mich so gefreut, dass ich richtig gelegen habe mit meiner Aktion", erzählt die Mitarbeiter des Seniorenstifts.

Wiedersehen mit der Familie

Und das Überraschungspaket für Klaus Keune beinhaltete neben der morgendlichen Oldtimer-Ausfahrt noch ein ganz besonderes Wiedersehen für den Mann, der vor 30 Jahren als einer der jüngsten Patienten in das Seniorenstift an der Laarmannstraße eingezogen ist: nach seiner Rückkehr wurde das Geburtstagskind von seiner Familie, den beiden Töchtern mit Partnern und Kindern willkommen geheißen.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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