Leonies großer Traum

Leonie und ihre Muter Karin nehmen eine Menge Informationen mit von der Schüler-Austausch-Messe. | Foto: Alle Fotos: Winfried Winkler
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  • Leonie und ihre Muter Karin nehmen eine Menge Informationen mit von der Schüler-Austausch-Messe.
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Leonie ist 14 Jahre alt. Doch von ihrer Zukunft hat die junge Dame aus Bochum genaue Vorstellungen. „Ich möchte unbedingt für ein Jahr ins Ausland“, erzählt die Schülerin. Gemeinsam mit ihrer Mama Karin Tara besuchte die 14-Jährige jetzt die erste landesweite Schüler-Austausch-Messe in Essen.

Rund 30 Institutionen präsentierten sich auf der Fachmesse, die in den Räumen des Mädchengymnasiums Borbeck ihre Zelte aufgeschlagen hatte.
„Solche Messen gibt es natürlich schon länger“, erklärt Dr. Michael Eckstein von der Deutschen Stiftung Völkerverständigung. „Doch hier in der Region sind wir zum ersten Mal.“ NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hatte die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen. „Ein Auslandsaufenthalt“, so sagt sie in ihrem Grußwort, „bedeutet mehr als nur die Überwindung geographischer Grenzen. Er beginnt im Kopf des Einzelnen. Er bringt die Öffnung neuer Horizonte und im Zeitalter der Globalisierung auch neue berufliche und persönliche Erfahrungen sowie Zukunftsperspektiven mit sich.“
Eine Aussage, die Leonie sofort unterschreiben würde. „Meine Cousine und mein Cousin haben beide schon ein Jahr im Ausland verbracht“, berichtet die 14-jährige Schülerin. „Aus ihren Erzählungen weiß ich, dass so ein Austauschjahr eine ganz tolle Sache ist.“
In den zehnten Klasse möchte die Bochumerin ihren großen Traum realisieren. „Dann bin ich 15.“ Wo es hingehen soll, auch darüber hat sich Leonie längst Gedanken gemacht. „Nach Neuseeland oder Nord Amerika - das sind meine absoluten Wunschländer.“ Am Infostand von AFS - Interkulturelle Begegnungen e.V. trifft Leonie auf Johanna Menzemer. Die Borbeckerin war selbst für ein Jahr Austauschschülerin, erzählt begeistert von ihrer Gastfamilie und den vielen guten Erfahrungen, die sie hat machen dürfen. „Ich war in Paraguay. Und ich kann sagen, dass es bislang das tollste Jahr meines Lebens war.“ Leonie gehen solche positiven Erfahrungsberichte runter wie Öl. Und auch Mama Karin hört sie gerne. „Obwohl man als Mutter natürlich auch Ängste hat, das Kind so früh ziehen zu lassen.“

Trotz aller Bedenken, „durch G8 gehen die Jugendlichen ja noch ein Jahr früher“, unterstützt sie ihre Tochter. „Deshalb war ich natürlich auch sofort einverstanden, heute hier zur Messe zu fahren und das Infoangebot zu nutzen.“
Während sich die Tochter bei den vielen Institutionen und Organisationen über Unterbringungsmöglichkeiten in den Gastfamilien informiert, die Chancen, auch wirklich einen Aufenthalt im Wunschland realisiert zu bekommen hinterfragt, interessiert sich die Mama auch für die verschiedenen Stipendienprogramme. „Ein Aspekt, der die zahlenden Eltern natürlich interessiert“, räumt sie ein.
„Ein Austauschjahr kostet Geld“, räumt auch Dr. Michael Eckstein ein. Kosten zwischen 5.000 und 50.000 Euro seien möglich. „Je nachdem, was man sich so vorstellt.“ Aufenthalte sind heute in mehr als 70 Ländern möglich. „Obwohl ein Schuljahr im Ausland immer beliebter wird, liegen die Teilnehmerzahlen allerdings noch immer unter 10 Prozent.“ Leonie ist jedenfalls fest entschlossen. „Und die Noten sind ja auch so, dass von schulischer Seite keine Probleme zu befürchten sind.“
Wem ein Austauschjahr zu Schulzeiten zu gewagt erscheint, kann auch nach dem Abi auf Reisen gehen, andere Menschen, Sprachen und Kulturen kennenlernen. „Es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten“, weiß Jugendamtsmitarbeiterin Monika Hurschmann. Sie arbeitet eng mit eurodesk zusammen, oganisiert im November eine Infomesse für den Bereich Essen. „Jeder Jugendliche muss seinen eigenen Weg gehen: ob in Form eines Auslandspraktikums, einer Au- pair Tätigkeit, im Rahmen von work and travel, eines Freiwilligendienstes oder Ferienjobs. Die Möglichkeiten sind da.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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