Tipps zum richtigen Umgang mit Legal Highs

Legal Highs
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Legal Highs sind Drogen, die in ihrer Wirkung der von illegalen Drogen wie Cannabis oder Amphetaminen sehr ähneln. Da sich in diesen jedoch viele verschiedene Substanzen befinden, ist eine spezifische Beschreibung der Wirkung nicht exakt möglich. Außerdem werden immer wieder neue Substanzen auf den Markt gebracht, deren chemische Zusammensetzungen stetig verändert werden. So gab es etwa alleine 2011 insgesamt mindestens etwa 50 neue Legal Highs. Diese kommen häufig in Form von Pulver oder Tabletten, aber auch als Kräutermischung und als Kapseln auf den Markt.

Einer der wohl bekanntesten Vertreter unter den Kräutermischungen ist „Spice“, das schon im Jahr 2008 groß in den Medien vertreten war. Denn in den bunten Tütchen, in denen im Grunde lediglich frei verkäufliche Kräuter enthalten waren, konnten in Laboren Substanzen nachgewiesen werden, die eine ähnliche psychoaktive Wirkung zeigten wie Cannabis, auch wenn es sich bei den nachgewiesenen Substanzen um synthetische Stoffe handelte. Damit konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass die in den Tütchen enthaltenen getrockneten Kräuter einzig als Träger für die synthetischen Cannabinoide dienten. Das Ergebnis der Laboruntersuchungen hatte schließlich zur Folge, dass die synthetisch hergestellten Substanzen in das Betäubungsmittelgesetz aufgenommen wurden.

Häufig werden Legal Highs in der Szene als

- „Badesalz“
- „Lufterfrischer“
- „Reiniger“ oder
- „Kräutermischung“

bezeichnet. Dies hatte ursprünglich einzig den Zweck, die tatsächliche Verwendung zu verschleiern. In der Regel enthalten Produkte dieser Bezeichnung synthetisch hergestellte Cannabinoide. Bei diesen Cannabinoiden handelt es sich meist um verwandte Wirkstoffe des Cathin, einer Substanz, die in der Natur in der Khat-Pflanze vorkommt. Einer dieser Wirkstoffe, die synthetisch produziert werden, ist beispielsweise Mephedron, das eine ähnliche Wirkung hat, wie Kokain. So berichteten zahlreiche Konsumenten von Mephedron beispielsweise von einer stimulierenden bis euphorischen Wirkung, aber auch von Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit, Herzrasen, blau angelaufenen Fingern oder extremem Schwitzen. Selbst Halluzinationen und sogar paranoide Wahnvorstellungen seien keine Seltenheit. Schlaflosigkeit oder Nervosität seien hierbei noch die harmlosesten Nebenwirkungen.

Leider ist es so, dass auf vielen Portalen nicht gewiss ist, welche Substanzen sich tatsächlich in den angebotenen Produkten befinden und leider lässt sich auch nicht feststellen, ob die „reinen“ Substanzen auch wirklich rein sind, wie es häufig angegeben wird.

Bei Konsum von Legal Highs absichern

Wer gewillt ist, Legal Highs zu konsumieren, der sollte zu seiner eigenen Sicherheit wenigstens einer weiteren Person von seinen Absichten erzählen. Während des Konsums sollte diese Person in jedem Fall auch anwesend sein. Im Idealfall handelt es sich dabei um jemanden, der nicht zeitgleich ein entsprechendes Produkt konsumiert, sodass er, sollten unerwartet Komplikationen auftreten, sofort zur Hilfe eilen kann. Grundlegend sollte man sich während des Konsums von Legal Highs außerdem an einem Ort aufhalten, an dem man sich wohlfühlt.

Der Konsum von Legal Highs ist nicht für jeden geeignet und vor allem im Alter unter 18 Jahre sollte dies absolut nicht in Betracht gezogen werden, selbst wenn es nur darum geht, „nur einmal probieren“ zu wollen. Wer sich insgesamt schon schlecht fühlt und etwa an Depressionen oder Angstzuständen leidet, der sollte also seiner eigenen Gesundheit zuliebe darauf verzichten. Der Konsum von Kräutermischungen, Liquid Highs, Badesalz oder Partypillen sollte daher nur in Betracht gezogen werden, wenn man auch wirklich körperlich wie psychisch gesund ist, da diese legalen Drogen durch ihre Wirkung die Gefühle um ein Vielfaches verstärken können.

Gesundheit geht vor

Die eigene Gesundheit ist etwas Kostbares, das man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollte. Legal Highs sollten ausschließlich dann konsumiert werden, wenn man auch wirklich rundum gesund ist. Selbst eine Erkältung wie ein Schnupfen oder ein Husten kann bereits ausreichen, um sich einem Risiko auszusetzen. Wer jedoch zum Beispiel unter Asthma, an einem Herzfehler oder einer anderen ernsthaften Erkrankung leidet, der sollte sich in jedem Fall von diesen Stimmungsaufhellern fernhalten.

Legal Highs in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen, ganz gleich, in welcher Schwangerschaftswoche sie sich befinden mögen, sollen weder Alkohol zu sich nehmen noch rauchen, da sich sowohl der Alkohol als auch das Nikotin negativ auf die Gesundheit des Kindes auswirken können. Doch wie verhält es sich eigentlich mit Legal Highs? Schließlich handelt es sich doch zumindest bei den Kräutermischungen lediglich um getrocknete Kräuter? Doch so harmlos, wie die Legal Highs in der eigenen Vorstellung auch klingen mögen, man sollte sich auf keinen Fall davon in die Irre führen lassen. Denn Legal Highs sind ebenso gefährlich für das ungeborene Kind wie Alkohol und Nikotin und können daher gleichermaßen zu Entwicklungsstörungen führen.

Wie sollten Legal Highs dosiert werden?

Für Legal Highs kann im Grund keine pauschale Dosierungsanleitung ausgesprochen werden, da dies von mehreren Faktoren abhängt. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass jeder Körper anders auf die berauschenden Substanzen wirkt. Dies hängt vor allem vom Geschlecht und dem Gewicht des Konsumenten ab. Auch kann es eine Rolle spielen, wie viel und was man zuvor gegessen hat oder wie man auf bestimmte Substanzen in dem Produkt reagiert. Grundsätzlich sollte keine der legalen Drogen in rauen Mengen konsumiert werden, sondern man sollte stets mit kleinstmöglichen Mengen beginnen, um sich nach und nach an die Wirkung des Produktes heranzutasten, denn die Menge macht das Gift. Deshalb sollte man beim Konsumieren der Legal Highs stets genau darauf achten, wie der eigene Körper und auch die Psyche mit den Substanzen umgehen. Sollte man nicht sofort eine Wirkung verspüren, darf man sich auf einen Fall darauf einlassen, die Dosierung zu erhöhen und sofort noch einmal etwas nachzunehmen, denn viele Substanzen zeigen ihre Wirkung erst nach einiger Zeit. Ein jeder sollte stets genau wissen, wo seine Grenze ist.

Dürfen Legal Highs gemeinsam mit anderen Drogen konsumiert werden?

Wer gewillt ist, Legal Highs wie Kräutermischungen, Kratom oder Poppers zu konsumieren, der sollte sich lediglich auf diese Produkte konzentrieren und dann auch ausschließlich ein Produkt zu sich nehmen. Von einem Mischkonsum in Verbindung mit Alkohol oder anderen legalen oder illegalen Drogen wie zum Beispiel

- Alkohol
- Kratom
- Zauberpilze
- Ketamin
- Amphetamine
- Ephedrin
- Antidepressiva
- Haschisch
- Marihuana
- LSD

ist grundsätzlich abzuraten. Denn niemand kann im Vorfeld abschätzen, welche Auswirkungen die verschiedenen Substanzen im Falle einer kombinierten Anwendung haben können. So besteht etwa die Gefahr, dass zwei eigentlich ungefährliche Substanzen, sobald sie zusammentreffen, eine verheerende Wirkung haben, die mitunter sehr gefährlich werden könnte.

Wie häufig dürfen Legal Highs konsumiert werden?

Auch wenn Legal Highs häufig den Eindruck vermitteln, ungefährlich zu sein, da sie ja schließlich von Gesetzwegen nicht illegal sind, sollte ein exzessiver Konsum grundsätzlich vermieden werden. Ist es also okay, wenn man nur einen Joint am Tag raucht und stattdessen auf eine halbe Schachtel Zigaretten verzichtet? Wie bereits zuvor erwähnt, macht die Menge das Gift. Legal Highs können bei einem Konsum häufiger als alle ein- oder zweimal im Monat erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich nun um einen täglichen Alkoholkonsum handelt, um das Kettenrauchen von herkömmlichen Zigaretten oder um einen täglichen oder wöchentlichen Joint.

Legal Highs machen nicht süchtig – oder doch?

Da solche Legal Highs wie Kräutermischungen eigentlich nichts anderes sind als gemahlene Kräuter mit synthetischen Cannabinoiden, geht man davon aus, dass diese Produkte keine Sucht auslösen. Doch ob man eine Sucht nach etwas entwickelt, hängt ganz von der persönlichen Einstellung und dem eigenen Willen zusammen. Aber auch die Lebensumstände und die Gene spielen dabei eine bedeutende Rolle. Wer etwa mit beiden Füßen fest im Leben steht und auch sonst in einem bodenständigen Umfeld lebt, der wird sicherlich kaum eine Sucht nach Legal Highs entwickeln. Doch auch bei Legal Highs ist es so, dass es Menschen gibt, welche die Ausnahme der Regel bestätigen. Denn grundsätzlich kann jeder Mensch süchtig nach etwas werden, das er gerne hat. Ein jeder Konsument sollte sich stets darüber im Klaren sein und seine Grenzen kennen. Besonders labile Menschen sollten daher besser bereits im Vorfeld die Finger von Legal Highs lassen.

„Muss ich jetzt ins Gefängnis?“

Wer im Besitz von

- Spices
- Poppers
- Kratom
- Badesalz
- Liquid Highs

oder anderen Partydrogen ist, bei denen es sich um Legal Highs handelt, der muss derzeit keine Angst haben, gegen das in Deutschland geltende Betäubungsmittelgesetz zu verstoßen, denn der Besitz von Legal Highs ist in Deutschland nicht strafbar. Aber auch der Konsum solcher Produkte zieht keinerlei strafrechtliche Folgen nach sich. Zwar befinden einige Staatsanwälte, dass Legal Highs dem Arzneimittelgesetzt unterliegen sollten, doch selbst wenn ein EU-Gericht eines Tages ebenso entscheiden sollte, bedeutet dies nicht, dass man sich damit strafbar macht. Denn der Konsum von Arzneimitteln ist ebenfalls nicht strafbar.

Die einzige Ausnahme, in welcher der Konsum von Legal Highs strafbar ist, sind Handlungen, die während des Einflusses solcher Produkte durchgeführt werden und zu einer Gefährdung Dritter führen. Hier verhält es sich also gleichermaßen wie beim Konsum von Alkohol. Deshalb sollte niemand, der gerade Legal Highs konsumiert hat, am Straßenverkehr teilzunehmen. Auto-, Motorrad- oder Fahrradfahren beispielsweise sollte man unbedingt unterlassen, da die Wahrnehmung durch die Substanzen in den Legal Highs enorm beeinträchtigt wird.

Richtige Aufbewahrung von Legal Highs

Wer Legal Highs in seinem Besitz hat, der sollte diese stets an einem sicheren Ort aufbewahren. Vor allem solche Konsumenten, in deren Haushalt sich Kinder befinden, sollten verantwortungsbewusst mit diesen Produkten umgehen und sie so aufbewahren, dass es den Kindern unmöglich ist, an diese heranzukommen. Aber auch auf Haustiere sollte man Rücksicht nehmen, denn auch diese können unter Umständen unsachgemäß gelagerte Legal Highs fressen und dadurch lebensgefährlich gefährdet werden. Lediglich ein sicherer und für Kinder und Haustiere nicht erreichbarer Aufbewahrungsort sollte jedoch nicht das Einzige sein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Legal Highs. Denn während des Konsums von Legal Highs sollten vor allem Kinder nicht anwesend sein um nicht unnötig zu leiden.

Weitere Informationen zum Thema Legal Highs auf http://www.legale-mischung.com

Autor:

Jutta Schröder aus Essen-Borbeck

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