Werbeaktion nervt Borbecker Immeo-Mieter

Sabrina H. ist froh, hart geblieben zu sein. Sie hat die Unterschrift unter den Vertrag für einen Internet- und Telefonanschluss verweigert.

„Allerdings weiß ich nicht, ob nicht viele andere eingeknickt sind“, fragt sich die Borbeckerin. Besuch erhielt die Immeo-Mieterin aus der Flurstraße in dieser Woche von einer Dame, die im Auftrag von Unitymedia in ihrem Wohngebiet unterwegs war.
„Die Frau erklärte mir, das Unternehmen hätte die Technik in unseren Häusern erweitert, deshalb wären alle Mieter nun verpflichtet, zu Unitymedia zu wechseln. Die Möglichkeit, unsere alten Verträge mit anderen Anbietern weiterzuführen, bestünde nicht.“

Stellungnahme des Anbieters angefordert

Unkosten sollten ihr aber nicht entstehen. Für ein Jahr lang wollte Unitymedia die Kosten für den laufenden Vertrag übernehmen. Sabrina H. kam das alles mehr als spanisch vor. „Schließlich hatten wir keinerlei Information über den Vermieter bekommen, das ist völlig unüblich.“ Sie griff zum Telefon und fragte nach, beim zuständigen Immeo Kundenbetreuer vor Ort und auch in der Zentrale in Oberhausen. Dort reagierte man erstaunt auf die Schilderungen der Borbeckerin. „Wir haben Kontakt mit Unitymedia aufgenommen“, so Sylvia Korzen, Zentrale PR/Marketing, „um eine unverzügliche Unterlassung zu erlangen. In diesem Zusammenhang haben wir zudem eine umgehende Stellungnahme des Anbieters angefordert.“
Bei der Immeo Wohnen Service GmbH geht man davon aus, „dass die Angelegenheit mit unserer Aufforderung an Unitymedia, die Werbeaktion in den Beständen der Immeo Immobiliengruppe in Essen mit sofortiger Wirkung einzu- stellen, beendet ist, so dass weitere Aktivitäten nicht erforderlich sind.“
In Essen gebe es keine flächendeckende Zusammenarbeit mit Unitymedia, so Korzen, auch nicht im Bereich der Kabelanschlüsse. „Das wäre für mich ja noch ansatzweise ein Argument gewesen, den Mietern zu empfehlen, dorthin auch mit Telefon und Internet zu wechseln“, räumt Sabrina H. ein. „Vorschreiben kann man so einen Wechsel aber keineswegs. Das ist für mich unlauter, mit so einer falschen Information bei den Mietern vorstellig zu werden.“

Unitymedia bedauert den Vorfall

Dass viele Mieter verunsichert sind, kann man in der Immeo-Zentrale in Oberhausen verstehen. „Unsere Kundenbetreuer in den Service-Centern vor Ort stehen für etwaige Fragen der Mieter zur Verfügung“, so Korzen weiter. „Die Berater sind eine wichtige Anlaufstelle für diejenigen, die unterschrieben haben und nicht wissen, wie sie von ihrem Rücktrittsrecht Gebrauch machen können“, findet Sabrina H.
Bei Unitymedia bedauert man den Vorfall. Auf Nachfrage des Borbeck Kurier erklärt Pressesprecher Olaf Winter: „Wir legen großen Wert auf Beratungsqualität und ein korrektes Auftreten gegenüber unseren Kunden. Um beides sicher zu stellen, durchlaufen Vertreter und Produktberater bei uns spezielle Schulungen. Trotz großer Sorgfalt sind Einzelfälle wie dieser aber nie völlig auszuschließen. Daher prüfen wir jeden Hinweis auf Fehlverhalten sorgfältig. Die betreffende Vertreterin gehört zu einem unserer Agenturpartner. Wir haben dafür gesorgt, dass dieses Unternehmen vor Ort nicht mehr für uns aktiv wird.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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