Immer wieder aufsteh´n - Von Verletzungen und anderen Rückschlägen

Lisa Weiß | Foto: SGS/Winkler
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Bei Lisa Weiß war es das Kreuzband, bei Caro Hamann das Innenband im Knie. Schmerzen, Reha, langsamer Wiedereinstieg ins Training und nach langen Wochen und Monaten endlich die Rückkehr ins Team.
„Du weißt, dass so etwas passieren kann“, erinnert sich Lisa Weiß an den Tag im Juli letzten Jahres, als sie sich bei den Military World Games in Rio de Janeiro so schwer verletzte. Auf Krücken, so postete die Torfrau der SG Essen Schönebeck kurze Zeit später bei Facebook, sei sie den Christo hoch gestiegen. „Es ist ein merkwürdiges Gefühl, plötzlich nicht mit der Mannschaft zusammen zu sein. Dir wird bewusst, wieviel Zeit in deinem Leben eigentlich für den Fußball reserviert ist.“

Im Oktober setzte die 24-jährige gebürtige Düsseldorferin, die beim SV Lohhausen mit dem Fußballspielen begann, zum ersten Mal wieder einen Fuß aufs Laufband. Seit knapp zwei Wochen ist Lisa Weiß zurück im Mannschaftstraining. Am Freitag beginnt für die 1,71 Meter große Sportstudentin ein Leistungstest bei der Nationalmannschaft in Frankfurt. „Das Thema ist für mich noch nicht vom Tisch“, erklärt die Torfrau, der die Tür zum Kader bei der WM im eigenen Land so kurz vor der Nase zugeschlagen wurde. Hinter Angerer und Holl hätte sie dabei sein wollen. Doch statt Weiß wurde die für Magdeburg spielende Almuth Schult nominiert. „Das tat schon weh“, gibt die Sportsoldatin der Sportfördergruppe Warendorf zu.

Im März beginnt für Lisa Weiß ihre sechswöchige Grundausbildung in Hannover. Anschließend soll es mit der Uni weitergehen. „Ich möchte in Richtung Sportwissenschaft, Sportherapie gehen, von Wuppertal nach Bochum wechseln. Dann könnte ich auch eigene Reha-Erfahrungen mit einbringen.“
Mannschaftskollegin Caroline Hamann schwimmt derzeit auf einer Welle des Erfolgs. Im Testspiel gegen den 1. FC Köln schoss sie die Domstädterinnen quasi im Alleingang ab, auch gegen Bochum traf sie. Die 24-jährige Stürmerin, die seit 2009 im Trikot der SGS spielt, weiß ebenfalls, was es heißt, in jungen Jahren mit einer schweren Verletzung konfrontiert zu werden. Nach einem Innenbandriss im Knie, den sich die im Brandenburgischen Schwedt geborene Hamann bei einem Länderspiel der U-23 Nationalmannschaft zugezogen hatte, war fast ein halbes Jahr Pause. „Sicherlich habe ich mir Gedanken gemacht, zumal ich ja kurz vor dem Wechsel von der SG Wattenscheid hierher nach Essen stand. Doch dass ganz mit dem Fußball Schluss sein könnte, das war für mich nie ein Thema.“
Ihre Karriere im U-23 Nationalteam war jedoch beendet. „In dem Moment war es für mich allerdings wichtiger, wieder ein Gespür für meinen Körper aufzubauen“, erzählt die Stürmerin, die neben dem Fußball als Bürokauffrau bei der FOM arbeitet.

So grundverschieden die beiden Spielerinnen auch sind, ein großes gemeinsames Ziel haben sie fest im Auge. Mit der SGS soll es weiter vorangehen. „Dafür werden wir alles tun.“ An die Zeit nach dem Fußball möchte so recht noch niemand denken. „Obwohl ich auf jeden Fall Familie und Kinder haben möchte“, verrät Caro Hamann. Vielleicht bringt sie später dann dem Fußballnachwuchs das kleine und große Einmaleins am Ball bei. „So wie es mein Vater bei mir getan hat.“

Lisa Weiß | Foto: SGS/Winkler
Caro Hamann | Foto: SGS/Winkler
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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