Am 29. Februar soll Schluss sein bei der Glasid AG

Der Standort der Glasid AG im Stadthafen steht vor dem Aus, findet sich nicht schnellstmöglich ein Investor. | Foto: Foto: privat
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Dass die Insolvenz nicht automatisch das Aus bedeuten muss, diese Erfahrung haben die Mitarbeiter der Glasid AG schon einmal gemacht. 2010 hatte das Unternehmen am Stadthafen erfolgreich ein Planinsolvenzverfahren durchlaufen. Doch die Zahlen stimmten nur kurzzeitig.

Mitte November vergangenen Jahres wurde erneut beim zuständigen Amtsgericht Essen Insolvenz beantragt, eröffnet wurde das Verfahren zum 1. Februar 2012 . Bernd Depping, der das Unternehmen im Stadthafen schon 2010 durch das Verfahren führte, wurde erneut als Insolvenzverwalter eingesetzt.
Am Freitag vergangener Woche überbrachte er der Belegschaft an der Daniel- Eckhardt-Straße die schlechte Nachricht. Für die Glasid AG und deren Mitarbeiter scheint es keine Zukunft zu geben. Sollte sich nicht schnellstmöglich ein Investor finden, werden die 174 Beschäftigten zum 29. Februar ihre Kündigungen erhalten. „Der Auftragsbestand wird noch abgewickelt“, erklärt Robert Faulstich, Partner des Insolvenzverwalters. Für alles weitere gelte ein sofortiger Auftragsstopp.

„Wir bedauern es, dass die Pläne für das Unternehmen nicht aufgegangen sind“, so Faulstich weiter. Es gebe Gespräche mit möglichen Investoren, doch die Zeit drängt. „Wir haben klar gemacht, dass Eile angesagt ist, wenn Interesse da ist, muss jetzt schnell verhandelt werden.“
Die Mitarbeiter am Standort Essen sind geschockt, wollen sich aber keineswegs kampflos ihrem Schicksal ergeben. Betriebsrat, Belegschaft und Gewerkschaft versuchen gemeinsam mit dem Insolvenz-verwalter, die Glasid AG zu retten und vor der Zerschlagung zu bewahren. Erstes Ziel ist auch hier, einen Investor für den Hersteller von Sicherheitsglas zu finden. Mit dieser Aufgabe wurden strategische Partner betraut. „Wir sind ein Unternehmen mit einer großen Produktvielfalt, einem modernen Maschinenpark und hoch motivierten Mitarbeitern, die bereit sind, sich in diesen Prozess miteinzubringen“, so Betriebsratsvorsitzender Zoran Ilceski. In der Beratungsgesellschaft PCG und der Transfergesellschaft BOB hat der Betriebsrat kooperative Partner gefunden, um Standort und Arbeitsplätze zu sichern.

Unterstützung wurde den Glasid-Mitarbeitern auch von Vertretern der kommunalen Politik signalisiert. Der stellvertetende Betriebsratsvorsitzende Mario Uphoff erklärt: „Wir wollen so viele Arbeitsplätze wie möglich retten.“

Der Standort der Glasid AG im Stadthafen steht vor dem Aus, findet sich nicht schnellstmöglich ein Investor. | Foto: Foto: privat
Mario Uphoff (stell. Betriebsratsvorsitzender), Zoran Ilceski (Betriebsratsvorsitzender), Ulrich Schulte-Wieschen (SPD Fraktionsvorsitzender Bezirk IV), Karel Heinz Kirchner (Bezirksvertretung V), SDP Ratsherr Friedhelm Klix, Uwe Verwohlt (stell. Bezirksleiter IG BC Duisburg) und Betriebsratsmitglied Cemal Ayas: Sie alle wollen sich für den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze dort stark machen. | Foto: Foto: privat
Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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