Neubau am Kloster Emmaus: Ordensschwestern kehren nach Schönebeck zurück

So soll der Neubau nach den Entwürfen des Architekten aussehen. | Foto: privat
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  • So soll der Neubau nach den Entwürfen des Architekten aussehen.
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Für viele wird es eine Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte sein und dennoch ein absoluter Neubeginn. Direkt am Seniorenstift Kloster Emmaus entsteht ein Haus für 24 Schwestern des Ordens der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth. Der bisherige Ordenssitz, das Kloster in Schuir, wird aufgegeben.

Dreigeschossig ist das neue Wohnhaus geplant, quer in den bisherigen Klostergarten hinein. „Dafür werden Teile des Gartens“, so räumte Contilia-Geschäftsführer Thomas Behler bei Vorstellung der Pläne ein, „weichen müssen.“ Rund ein Sechstel der bisher 8.600 Quadratmeter großen Gartenfläche wird verloren gehen, auch alter Baumbestand ist betroffen.

Verbindung zum Kinderspielplatz

Als Kompensation sei man als Träger des Seniorenstifts im Gespräch mit der Stadt. „Wir haben die Idee, den bestehenden Kinderspielplatz mit in unser Konzept aufzunehmen.“ Eine direkte Verbindung von Klostergarten und Spielplatz sei geplant. Gemeinsam mit Grün und Gruga arbeite man an einem Konzept für einen Mehrgenerationenspielplatz. „Mit Angeboten für Alt und Jung.“
4,5 bis 5 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Im Untergeschoss wird das Mutterhaus des Ordens, also die „Zentrale“ der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth Platz finden. Die Wohnräume für die 24 Ordensfrauen sind in der zweiten und dritten Etage untergebracht.

Offen für Bewohnern und Nachbarn

An das Gebäude schließt sich eine Kirche an. „Die ist offen für Bewohner des Seniorenstifts und alle Schönebecker“, rührt Generaloberin Schwester Diethilde die Werbetrommel für ein gemeinsames Miteinander am neuen Wohnort. Zudem ist eine Erinnerungsstätte geplant. „Die Gemeinschaft zählt derzeit nur noch 44 Schwestern. Wir möchten an die Arbeit erinnern, die der Orden in Essen geleistet hat. In Altenheimen, Kindergärten oder etwa mit der Gründung des Elisabeth Krankenhauses.“

Baubeginn im ersten Quartal 2015

Im ersten Quartal 2015 wird Baubeginn sein. „In der zweiten Jahreshälfte 2016 kann dann der Bezug erfolgen.“ Der neue Ordenssitz wird eine direkte Verbindung zum Seniorenstift erhalten. „Damit im Bedarfsfall die Pflege der Schwestern sicher gestellt ist.“ Der Orden denkt noch weiter. „Sollten die Schwestern die Wohnräume irgendwann nicht mehr brauchen, stehen sie dem Seniorenheim zur Verfügung.“
Eine Landschaftsarchitektin plant den neuen Klostergarten. „Der Parkbereich wird in Form einer Schnecke erschlossen“, erfuhren die Teilnehmer der Infoveranstaltung im Untergeschoss des Seniorenstifts. Das neue Wegesystem sei behindertengerecht, ebenso wie die Zugänge zum Grün.
Ohne Beeinträchtigungen, das ist den Verantwortlichen von Contilia und auch den Ordensschwestern klar, werden die Bauarbeiten nicht ablaufen. Schon im Vorfeld wurde bei der Bürgerversammlung versucht, Ängste und Bedenken bei Anwohnern und Angehörigen abzubauen.

Infoblatt für Anwohner

Ein Infoblatt mit allen wichtigen Ansprechpartnern soll an die umliegenden Haushalte verteilt werden. „Rufen Sie an, wenn irgendetwas schief läuft“, so Thomas Behler.
Beeinträchtigungen wird es an der Schönebecker Straße aber nicht nur in Zusammenhang mit dem geplanten Neubau geben. „Auch für das Seniorenstift selbst stehen bauliche Veränderungen bevor“, verrät der Contilia-Geschäftsführer.

Modernisierung des Seniorenstifts

Der Gesetzgeber schreibt die Modernisierung vor. „Bis 2018 muss eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent vorgehalten werden“, erläutert Behler die Hintergründe. „Die ist hier im Kloster Emmaus noch nicht gegeben.“ Konkrete Planungsentwürfe gebe es bislang nicht. Es werde in den Innenhöfen „ein bisschen was angebaut.“
Nach Möglichkeit soll im Zuge der Baumaßnahmen auch die Cafeteria der Senioreneinrichtung „schöner gemacht werden“.
„Wir denken an einen Anbau in Form eines Wintergartens.“ Ein Vorschlag, der von den Versammlungsteilnehmern positiv aufgenommen wurde.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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