Vegane Küche - auch für Kids!

Die Schwestern Nicole (9) und Emily (6) haben die Herbstferien genutzt, um im Coffee Corner in Essen kochen zu lernen, und zwar ganz ohne tierische Produkte. Vegan mögen eben auch die Kids.

„Ich habe schon mal Kürbis gegessen“ ist sich die neunjährige Nicole sicher. „Und du auch!“ Emily, ihre sechsjährige Schwester, kann sich daran selbst nicht mehr erinnern. Probieren möchte sie das vegane Gericht trotzdem.

Kürbissuppe steht konkret auf dem Speiseplan im Coffee Corner, dem evangelischen Kinder- und Jugendfreizeithaus an der Bocholder Straße 34. In Kooperation mit dem Café Nova (Stolbergstraße 54) bietet man heute einen Koch- oder besser Ernährungsworkshop mit dem Titel „Eat without meat“ im Rahmen des Ferienprogrammes an.
Dabei geht es natürlich nicht allein ums Essen, sondern vor allem um das gemeinsame Erlebnis von den Vorbereitungen bis zum Dekorieren des Tisches sowie um die Zutaten. Denn Fleisch ist heute absolut tabu und auch sonst werden keine tierischen Produkte verwendet.

Vegan liegt im Trend!

„Vegan liegt gerade voll im Trend“, weiß Regina Michels, Leiterin Offene Jugendarbeit und Übertagsbetreuung im Coffee Corner. Und Vera Kopmann, Leiterin des Café Nova, ist ganz wichtig: „Bei der veganen Küche können alle Kinder mitessen, ganz gleich aus welchen Kulturen sie kommen oder welcher Religion sie angehören.“ Selbst Laktoseintoleranz, von der immer mehr Kinder betroffen sind, spielt bei den Mahlzeiten keine Rolle. Regelmäßig bietet sie in ihrer Einrichtung deshalb entsprechende Kochkurse an (Infos: Tel. 611930). Sie selbst ist Vegetarierin, wie auch ihre beiden Mitstreiterinnen aus dem Coffee Corner, Regina Michels und Caro Gonda. Aufzwingen möchte man die eigene Einstellung den Kindern natürlich keinesfalls, aber sie hilft, nicht nur bei der Auswahl der Rezepte, sondern auch bei der Vermittlung von Werten. „Wir treten mit den Kindern in einen Dialog, zum Beispiel über Tierschutz“, ist es Michels wichtig, Gespräche zu führen. Vegan leben müssen sie deshalb längst nicht, aber sie entwickeln ein Gefühl für Nahrungsmittel und entdecken natürlich auch die Vielfalt der Möglichkeiten.

Kürbissuppe mit Gemüsebrühe

Kürbissuppe steht schließlich nicht tagtäglich auf dem Speiseplan in den Familien. „Aber wir essen schon viel Gemüse“, protestiert Nicole. Sie ist von Daheim ein abwechlungsreiches Essen gewöhnt. Ihre brasilianische Mutter kocht beispielsweise häufig Gerichte aus der fernen Heimat.
Ganz so exotisch ist die Suppe dann doch nicht, für die das Team schon fleißig Kartoffeln schält, Zwiebeln und Möhren schnippelt und Kürbisse aushöhlt. „Die Zwiebeln brennen schön“, stellt Emily schnell fest. Nicole rutscht derweil das scharfe Messer aus der Hand. „Geschnitten?“, erkundigen sich gleich alle. „Nein, nichts passiert!“ Na, dann kann es ja weitergehen. „Irgendwann müssen sie den Umgang damit halt lernen“, sieht Michels den kleinen Unfall gelassen.

Nussecken ohne Milchschokolade

Im nächsten Schritt geht es endlich in die Küche. „Wir haben ein einfaches Rezept“, verspricht Kopmann. Die zugeschnittenen Würfel landen im Topf und werden nach kurzem Anbraten mit Brühe abgelöscht, dann weich gekocht, püriert, mit Pfeffer, Salz und Muskat gewürzt, das war es eigentlich schon.
Und was ist daran nun vegan? „Statt Hühnerbrühe wird zum Beispiel nur Gemüsebrühe verwendet“, erklären die Köche. Sahne, Milch und Eier kommen nicht mit ins Essen. Und statt Vollmilchschokolade nimmt man die Zartbitter-Variante, statt Honig die Aprikosenkonfitüre für die Nussecken. Die gibt es nämlich zum Nachtisch. Und welches Kind würde so eine Leckerei schon nicht mögen? Vegan oder nicht, spielt dabei geschmacklich keine Rolle ...

Infoabend:
Im November ist ein Infoabend im Coffee Corner geplant, der Interessenten einen Überblick über den Veganismus geben soll. Ein konreter Termin wird in Kürze bekannt gegeben.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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