Hier ist es echt super In Slotcar Club Ruhr

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Rivalen der Rennbahn

FREIZEIT. In Slotracingclubs laufen Meisterschaften auf Hochtouren. Auch der Miniatur-Motorsport ist eine Materialschlacht.

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AN RHEIN UND RUHR. Dirk Bockholt fährt keine Formel-1-Rennwagen. Sicher, da ist er nun wirklich nicht der Einzige. Aber Bockholt hat die Wahl: Weil die Boliden von Räikkönen und Co. "ein mieses Fahrverhalten" hätten, favorisiert der 43-jährige Essener die Hochgeschwindigkeitsautos, die in Le Mans 24 Stunden kreisen. Und deutsche Tourenwagen. Wenn sie Kotflügel an Kotflügel auf der Startlinie stehen und Bockholt das Steuer in der Hand hat, pumpt sein Herz so heftig, dass man seine Halsschlagader pulsieren sieht. In diesem Moment klebt sein Blick an der Ampel über der Startlinie: Erst sieht er Rot, die Lichter gehen aus - Vollgas. Dann wird es schnell (und) laut: Das Heulen der Motoren geht im Geschrei der sechs Fahrer unter. "Mist", ruft einer. "Unfall auf Bahn 5."

Auf 40 Metern Bahn 35 km/h in der Spitze

Die Piloten jagen "Slotcars" - Modellautos mit Elektro-Motoren - über die Bahnen, über die Eltern seit den 60er-Jahren in Kinderzimmern stolpern. Als Motorsportfans sind die zwölf Mitglieder des Essener "Slotcar Clubs Ruhr" (SCC) zwar auch am Wochenende vor dem Fernseher am Start, wenn die Formel-1-Saison beginnt. Das Rennfieber aber packt sie nur bei ihrer eigenen Rennserie mit Flitzern im Maßstab 1:32. In immer mehr Slotcar-Vereinen und -Centern laufen Meisterschaften auf Hochtouren.

Mit Spielzeug haben die Miniatur-Renner nichts zu tun - sagen zumindest die Fahrer. "Das ist Motorsport", meint ihr Vorsitzender Dirk Bockholt im Essener Clubhaus. Dort, in einer ehemaligen Gaststätte, steigen bis Jahresende 15 Rennen um die offene Clubmeisterschaft: auf einer 40 Meter langen Carrera-Bahn mit sechs Spuren und allen Schikanen. Bockholt sagt, es sei sei "die längste im Revier". Damit die Autos nicht kraft- und saftlos auf der Strecke bleiben, setzen drei Trafos die Anlage unter Strom. Ein Computer zählt die Runden. Trotz Spitzengeschwindigkeiten von 35 km/h brauchen Top-Fahrer elf Sekunden für eine Runde, vorbei an detailgetreuen Kiesbetten und Tribünen.

Autor:

Dirk Bockholt aus Essen-Borbeck

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