Neue Ausstellung im Steenkamp Hof

Wilfried Rothmann, Herbert Oettgen und Manfred Boiting freuen sich auf die Ausstellungseröffnung am kommenden Samstag. | Foto: Debus-Gohl
  • Wilfried Rothmann, Herbert Oettgen und Manfred Boiting freuen sich auf die Ausstellungseröffnung am kommenden Samstag.
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Für ihre jährliche Ausstellung im Steenkamp Hof hat sich die Gruppe 3+ als Gast keine Unbekannte ausgewählt. Die Essener Künstlerin Edelgard Stryzewski-Dullien hat schon mehrmals bei Ausstellungen in Borbeck mit ihren außergewöhnlichen Arbeiten beeindruckt.

von Doris Brändlein

In ihrer neuen Werkreihe setzt sie sich mit der Lilith-Figur auseinander, die in der jüdischen Überlieferung als erste Frau Adams erscheint.
Zwei großformatige Stoffreliefs zeigen Abbilder der ersten zwei Menschen. Durch die Plastizität der genähten und ausgestopften Reliefs wird das Vitale dieser Wesen betont und lässt die Spannung zwischen Mann und Frau erkennen. Saucieren, denen die Künstlerin aus Seide und feinem Nessel Flügel verleiht, versinnbildlichen die fliegenden Töchter der Lilith, die mit ihr in der Verbannung leben. Drei alte Erstlingshemdchen bringen eine ausgleichende Komponente in den uralten Mythos.
Manfred Boiting ist auf seinem Weg zur Selbstfindung und Selbstdarstellung weitergegangen und hat Eindrücke die in berühren, positive wie negative, unter dem Motto "Sinnbildliches" in seinen Arbeiten festgehalten.

"Ein Augenblick in Meck-Pom"

2017 ist ein Werk entstanden, „das mich im Vorbeifahren im Auto beeindruckt hat“. "Ein Augenblick in Meck-Pom" ist es betitelt und in Mischtechnik direkt auf Holz gemalt. Das leuchtend gelbe Rapsfeld unter dem blauen Himmel zieht in der Scheune des historischen Hofes die Blicke auf sich.
Eingefärbte Pappen und in Sand gedrückte Prints zeigen in der Arbeit "Schöne Aussicht – gute Einsichten" ein weiteres Beispiel des Interesses Boitings an sich selbst in Beziehung zu seiner Umwelt.
"Eklektiker ist derjenige, der aus dem Vorhandenen das ihm Geeignete aussucht und versucht, es seinen Zwecken anzupassen." Das ist die Beschreibung, die man bei Wikipedia findet.
Herbert Oettgen bezeichnet sich selbst als Eklektiker und seine künstlerische Arbeit stellt er unter das Motto: "Die Kunst liegt auf der Straße". „Wenn ich eine Arbeit fertig habe, erlischt mein Interesse an ihr, dann muss ich etwas Neues machen. Ich gehe durch die Straßen und suche im Sperrmüll“, erklärt Oettgen. Davon zeugen auch seine weißen Objekte, alles neue Arbeiten, die aus Fundmaterialien entstanden sind. Auch die beeindruckenden Holzreliefs sind in diesem Jahr entstanden. Inspirieren lässt sich Oettgen durch alles, was ihm an Kunst begegnet. „Ich plündere die ganze Kunstgeschichte und verarbeite die Eindrücke die ich habe auf meine Weise.“ Da sind in den Arbeiten dann auch Anklänge an den deutschen Künstler Kurt Schwitters oder den französischen Maler und Grafiker Francis Picabia zu erahnen, aber auf Oettgens ganz eigene Art dargestellt.

Motto "Farbe bekennen"

Auch Wilfried Rothmann, der dritte im Bunde der Künstlergruppe 3+, zeigt eine Serie von neuen Arbeiten. "Farbe bekennen" hat in dieser Ausstellung eine doppelte Bedeutung für den Künstler. „Ich setze in den neuen Arbeiten die Grundfarben gegeneinander und schaue, was mit den Farben passiert“, erzählt Rothmann. „Ich greife dabei auf Bilder zurück, die ich in mir habe und wähle die Farben als Gestaltungselement.“ Obwohl Blau die Lieblingsfarbe Rothmanns ist, steht sie nicht im Vordergrund, sondern teilt sich mit kräftigem Rot und Gelb die meist kleinformatigen Arbeiten. „Ich bin ein Kleinformater“, schmunzelt er. „Auch wenn ich ein größeres Bild anfange, suche ich mit Passepartouts solange nach Ausschnitten, bis es mir gefällt.“ Farbe bekennen heißt für Rothmann in diesem Sinne auch: „Ich stehe zu meinen Arbeiten“, eine wichtige Voraussetzung, die den Künstler dazu bringt, sich immer wieder neu mit seiner Kunst auszudrücken.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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