"Datt hat mit Herz zu tun": Frühstück im zünftigen Ruhrpoot-Ambiente

Robert und "Barbara": so heißt die jüngste Brotkreation aus dem Hause BorBäcker, benannt nach der Schutzpatronin der Bergleute. | Foto: Debus-Gohl
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  • Robert und "Barbara": so heißt die jüngste Brotkreation aus dem Hause BorBäcker, benannt nach der Schutzpatronin der Bergleute.
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"Fast wie unter Tage", findet der ältere Herr. Er muss es wissen, hat schließlich viele Jahre auf dem "Pütt" gearbeitet. "So einen Helm trugen allerdings nur die Steiger", berichtet er weiter. Der ehemalige Bergmann hat die interessierten Blicke der drei Damen bemerkt, die sich zum Frühstück im Café des BorBäckers verabredet haben und gibt bereitwillig Auskunft. Das neue Outfit der Filiale kommt an. Am Wolfsbankring und an der Frintroper Straße ist das Thema Bergbau das Gespächsthema an diesem Morgen.

Robert Siebers hat hinter der Theke zwar alle Hände voll zu tun. Doch das, was er von den Gesprächen der Kunden mitbekommt, stimmt den 27-Jährigen mehr als zufrieden. Die neue Ausrichtung des elterlichen Bäckereibetriebes mit Sitz an der Econova-Allee ist nämlich maßgeblich auf dem "Mist" der jüngeren Siebers-Generation gewachsen.
Gemeinsam mit Bruder Stephan (30), der das Bäcker- und Konditorenhandwerk von der Pike auf erlernt und inzwischen das Zepter in der Backstube der Zentrale übernommen hat, hat der angehende Wirtschaftspsychologe die neue Bergbau-Linie konzipiert und auf den Weg gebracht.

Fortführung auch nach der letzten Zechenschließung


Umgesetzt werden soll sie nun sukzessive. Die beiden Filialen im Borbecker Edeka- und Frintroper Rewe-Markt machen den Anfang. Die acht übrigen und auch die fünf Marktstände sollen demnächst nach und nach umgerüstet werden. "Nicht so aufwendig, wie dies an den beiden neuen Standorten möglich gewesen ist", verrät Robert Siebers. Aber mit Bergbau-Accessoires, die die Tradition des Reviers auch nach der letzten Zechenschließung im Dezember diesen Jahres weiter lebendig erhalten.

Der Bergbau hat die Region geprägt

Und mit Backwaren, die Tradition und Moderne miteinander verbinden. Da gibt es eine Bergbaukruste im Regal, das Steigerchen oder den 100 Stunden Malocher. Nicht zu vergessen, das Grubengold oder die neueste Brotkreation namens "Barbara", benannt nach der Schutzheiligen der Bergleute.
"Der Bergbau hat das Ruhrgebiet entscheidend geprägt", so Robert Siebers. "Wir möchten mit unserer neuen Ausrichtung dazu beitragen, dass diese Tradition durch unsere Produkte weitererzählt wird." Dabei zeigen die beiden Brüder großes kreatives Potenzial. Stephan Siebers hat in der Backstube getüfftelt und probiert. Robert Siebers Ideen für die Deko entwickelt, gemeinsam mit seinem Bruden Grubenlampen, Arschleder und Helme zusammengetragen. Und der 27-Jährige hat für Transparenz gesorgt. Der Internetauftritt des Handwerksbetriebes liefert jede Menge Infos zur Herstellung und den verwendeten Rohstoffen. Die Texte sind ebenso handgemacht wie die Produkte aus der Backstube. Gleiches gilt für die Fotos. Derzeit tüfftelt er an Infovideos. Die Botschaft ist klar: Gutes Brot braucht nicht viel. Dieser Grundsatz gilt im Hause Siebers in nunmehr vierter Generation. Achtsamkeit und Herzblut sind neben wertigen Rohstoffen die wichtigsten Zutaten. Und die Zeit, die den Teigen zur Reife gegeben wird.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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