„Fein gemacht, Sookie!“

Die Leiterin der Tagesgruppe Susanne van Oepen mit ihrem Hund Sookie und Joel, einem der Kinder der Gruppe. | Foto: Walden
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  • Die Leiterin der Tagesgruppe Susanne van Oepen mit ihrem Hund Sookie und Joel, einem der Kinder der Gruppe.
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Man kommt herein in die Räumlichkeiten der Tagesgruppe Schönebeck, und wird direkt von einem fröhlichen, kleinen Wollknäuel begrüßt. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch: Das ist Sookie, die kleine, wuschelige Therapiehündin der Einrichtung.

Von Rebecca Spielkamp

Sookie ist fröhlich, aufmerksam und sehr lebhaft. Das mag auch an ihrem noch sehr jungem Alter liegen, erklärt Susanne van Oepen, Leiterin der Einrichtung und Besitzerin der Hündin. Sie arbeitet schon seit über elf Jahren mit Therapiehunden, und ist stolz auf die schnelle und gute Entwicklung ihres Mischlings. „Sookie hat die Ausbildung zum Therapiehund erfolgreich durchlaufen, und die Abschlussprüfung bestanden. Und das genau an ihrem ersten Geburtstag!“ Das ist noch nicht lange her, der Vierbeiner ist jetzt knapp über ein Jahr alt. Trotz der Funktion als Therapiehund legen Susanne van Oepen und das gesamte Team der Tagesgruppe Schönebeck Wert darauf, dass die Mischlingshündin sich ihrem Alter entsprechend auch mal austoben darf. „Gerade wegen ihrer Lebhaftigkeit, die aber keinesfalls aggressiv sondern eher spielerisch ist, ist Sookie so beliebt bei den Kindern“, erklärt die Leiterin der Einrichtung.

Gegenseitiger Nutzen aus Zusammenarbeit

Auch Sookie macht es Spaß, sich mit den Kindern zu bechäftigen. Sie ist stets aufmerksam, gerne zum kuscheln bereit und freut sich über jedes Spiel, bei dem die Kinder sie mit einbeziehen. Natürlich gelten Regeln, die dem Wohlbefinden der Hündin dienen. So zum Beispiel, dass nicht mehr als ein Kind gleichzeitig mit Sookie kuscheln darf, dass man nicht an ihr zerren darf oder dass man sie nicht mit ihrem Hundespielzeug ärgern soll. So hat jeder etwas von der Zusammenarbeit: Sookie wird beschäftigt und bekommt Zuwendung, genauso wie die Kinder.
Die heilpädagogische Tagesgruppe besteht aus insgesamt neun Grundschülern, ihren Betreuern und natürlich Sookie. Die Einrichtung will den meist verhaltensauffälligen Kindern Sicherheit geben, ihr Selbstbewusstsein stärken, sie individuell fördern und die Eltern in der Erziehung unterstützen.

Neues Kurzkonzept der Gruppe

Da 50 Prozent der betreuten Kinder, die alle im Grundschulalter sind, schon einen Schulwechsel hinter sich haben, mit dem große Frustration verbunden ist, führt die Einrichtung nach den Sommerferien ein neues Kurzkonzept ein. Drei Kinder im Alter von fünf Jahren sollen aufgenommen werden. Sie werden aber nicht ihres letzten Kita-Jahres beraubt, sondern ab 12 Uhr aus der jeweiligen Tagesstätte abgeholt, und um 17 Uhr nach Hause gebracht. So haben sie weiterhin ihre gewohnten sozialen Kontakte, werden aber nachmittags in der Tagesgruppe individuell gefördert und können Defizte aufholen.
Dieses Kurzkonzept dient allein der Vermeidung von Fehlentscheidungen: In enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kita-Mitarbeitern und den Eltern der Kinder wird entschieden, wann der richtige Zeitpunkt für die Einschulung, und welche die richtige Schulform ist. Dadurch können Schulwechsel von der einen auf die andere Grund- oder Sonderschule, und die damit verbundene Frustration vermieden werden.

Spielerisches Lernen mit Sookie

Auch mit Sookie können die Kindern lernen und somit Defizite aufholen. Nach dem täglichen Spaziergang mit sämtlichen Apportier-und Versteckspielen zwischen Hund und Kind, werden im Aktionsraum der Einrichtung jeweils ein Spaß- und ein Lernspiel gespielt. Wie der Name schon sagt: man lernt spielerisch. Und wenn die kleine Hündin auch mit von der Partie ist, haben die Kinder umso mehr Spaß daran. So gibt es zum Beispiel das Würfel-Merk-Spiel. Damit wird das Gedächtnis des spielenden Kindes gefördert. Es gibt mehrere Karten innerhalb mehrerer Kategorien. Fußballvereine, Käfer und Pflanzen oder Autos sind Beispiele. Diese Karten werden dann den Würfelziffern 1 bis 6 zugeordnet, und verdeckt. Sookie würfelt mit einem Holzwürfel und das Kind muss das Bild, welches der gewürfelten Zahl zugeordnet wurde, aus dem Gedächtnis heraus sagen.
Jedes Mal, wenn der Satz „Fein gemacht, Sookie!“ erklingt, freut sich die Hündin und läuft aufgeregt zwischen den Kinderbeinen hin und her. Hund und Kind, beide lernen und profitieren voneinander. Spiel und Spaß sind alltäglich in der Tagesgruppe Schönebeck, jedoch geraten dabei das Lernen und die Förderung sowie die Unterstützung der Eltern nicht aus dem Fokus.
Über Spenden in jeder Form, ob durch Bücher oder Spiele, ist die Tagesgruppe Schönebeck sehr dankbar. Unter der Telefonnummer 687816 oder der Adresse tg-schoenebeck@diakonisches-werk.de können Interessenten Kontakt aufnehmen.

Die Leiterin der Tagesgruppe Susanne van Oepen mit ihrem Hund Sookie und Joel, einem der Kinder der Gruppe. | Foto: Walden
Ausgiebig gekuschelt wird hier: Auf einem Sofa, welches genau dafür gedacht ist. Sookie und die Kinder genießen die vielen Streicheleinheiten. Zuwendung und Aufmerksamkeit kommen in der Tagesgruppe Schönebeck nicht zu kurz. | Foto: Walden
Autor:

Rebecca Spielkamp aus Essen-Borbeck

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