Erfolgreiche Schatzsuche im Borbecker Schlossteich

Sie hat ihn wieder. Monika Fleck ist überglücklich. Das wertvolle Familienerbstück befindet sich nun wieder an ihrem Finger. | Foto: Winkler
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  • Sie hat ihn wieder. Monika Fleck ist überglücklich. Das wertvolle Familienerbstück befindet sich nun wieder an ihrem Finger.
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Das Wasser ist kalt. Und auch die knapp 30 Zentimeter tiefe Schlammschicht am Boden des Wassergrabens macht das Unterfangen nicht gerade einfach. Doch Dirk Niggemann und Markus Wyes kann das nicht schrecken. Die Hobby-Schatzsucher machten sich an Schloß Borbeck jetzt auf die Suche nach einem wertvollen Familienerbstück.

ährend die beiden Männer am Rande des Wassergrabens das notwendige Equipment für die Suche in Stellung bringen, ist Monika Fleck die Spannung bereits anzumerken.
Bei einem Besuch in Borbeck war das Malheur passiert. Während einer Kulturreise. Die Hamburgerin verlor ein wertvolles Familienerbstück - beim Entenfüttern. „Der Ring ist mir einfach vom Finger gerutscht“, erinnert sie sich an den Tag im letzten Herbst. Ruck zuck war das prunkvolle Schmuckstück im Wasser des Schlossgrabens versunken. Die Hamburgerin wandte sich hilfesuchend an das Schloss, Birthe Marfording vom dortigen Kulturzentrum nahm sich der Geschichte an.
Sie versuchte es über die Essener Feuerwehr, wagte sogar selbst einen Bergungsversuch im kalten Wassergraben. Ohne Erfolg.

Schatzsucher aus Leidenschaft

Jetzt sollen die beiden Schatzsucher helfen. Seit 1993 ist der Essener Dirk Niggemann aktiv. „Aus eigener Erfahrung und aus Leidenschaft“, verrät der Burgaltendorfer. Die Suche nach einem Ring, den ein guter Freund im tiefen Gras verloren hatte, brachte ihn damals auf den Geschmack. „Ich habe einen ganz einfachen Metalldetektor im Internet bestellt. Knapp zehn Minuten war das Ding im Einsatz, dann hatte ich den gesuchten Ring gefunden“, erinnert er sich heute an die Anfänge.
Die beiden Hobby-Schatzsucher sind aktiv in einem privaten Zusammenschluss von helfenden Schatzsuchern. Werden sie und ihr Equipment benötigt, machen sie sich auf die Suche nach verloren gegangenen Eheringen, Familienerbstücken oder auch Autoschlüsseln. „Es gibt ein gut funktionierendes Netzwerk, das es uns erlaubt bundesweit, ja sogar europaweit zu arbeiten.

Im Neoprenanzug ins kalte Wasser

Das Equipment der Schatzsucher ist einsatzbereit, kurz wird noch einmal über die vermutete Lage des Rings gesprochen, dann geht es für den Essener in den kalten Wassergraben. Bis zur Brust reicht ihm das Wasser. „Die Kamera kann ich nicht gebrauchen“, heißt es nach wenigen Sekunden. „Hier kann man eh nichts sehen.“
Schuld ist der Untergrund des Gewässers. Der bietet wenig Standsicherheit. „Ich stehe bis zu den Knien im Schlamm“, verkündet der Mann im schwarzen Neopren-Anzug den Wartenden am trockenen Ufer. Wenn die Kamera nichts nützt, dann müssen diesmal also allein die Ohren herhalten. Niggemann setzt die Kopfhörer auf und los geht es. Mit dem Unterwasserdetektor macht er sich auf die Suche. „Ich kann hören, wenn ich etwas Metallenes auf der Spule habe“, erklärt der Essener.
Das erste Signal kommt schnell. Doch zunächst einmal sind es jede Menge Kronkorken, die der Hobby Schatzsucher aus den Schlammmassen befreit. Die Spannung steigt. Nicht nur bei Monika Fleck. Konzentriert verfolgt die Hamburgerin von der Schlossbrücke aus die Suche nach dem verloren gegangenen Schmuckstück. Dass sie an diesem Tag persönlich mit dabei ist, stand für sie außer Frage. „Über 200 Jahre ist der Ring in Familienbesitz“, erzählt sie. Verständlich, dass ihr Herz daran hängt.
Erneut scheint Niggemann etwas gefunden zu haben. Und diesmal ist es tatsächlich der gesuchte Ring. Monika Fleck kann es kaum fassen. Überschwenglich bedankt sie sich bei dem erfolgreichen Schatzsucher. Der ist froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. „Und aus dem Anzug rauszukommen. War ganz schön kalt.“

Kleiner Finderlohn und dickes Dankeschön

Neben dem dicken Dankeschön der überglücklichen Besitzerin gibt´s für das Team einen kleinen Finderlohn. „Die Suchaufträge sind Hobby, wir verdienen damit nichts“, so der Essener. Was an Geld durch die Finderlöhne reinkommt, wird sofort in die Ausrüstung investiert. Denn die muss gut sein, soll auch die nächste Schatzsuche wieder erfolgreich sein ...
Kontakt: Wer mehr wissen möchte, zu finden sind die Hobby-Schatzsucher unter www.detectorist.eu im Internet.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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