Zelt am Wolfsbankring bietet Obdachlosen Schutz vor Kälte

Elke Zbiera (r.) und die Ehrenamtlichen des DRK stehen gemeinsam mit Essen packt an! hinter dem neuen Angebot "Kältebrücke - Eiskalt helfen". Kernstück ist das beheizte Zelt auf dem Gelände der Bereitschaft am Wolfsbankring. | Foto: DRK
  • Elke Zbiera (r.) und die Ehrenamtlichen des DRK stehen gemeinsam mit Essen packt an! hinter dem neuen Angebot "Kältebrücke - Eiskalt helfen". Kernstück ist das beheizte Zelt auf dem Gelände der Bereitschaft am Wolfsbankring.
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20 Obdachlose haben bereits ihre ersten Nächte in dem beheizten Zelt am Wolfsbankring 5a verbracht. In Feldbetten und mit warmen Decken ausgestattet. Zudem gab´s für jeden eine Jacke und einen Rucksack.

Zu Wochenbeginn wurde das 50 Quadratmeter große Zelt auf dem Bereitschaftsgelände des DRK am Borbecker Wolfsbankring aufgebaut. In knapp einer Stunde hatten die 14 DRK-Helferinnen und -Helfer ihre Arbeit getan. Unterstützt von elf Ehrenamtlichen der Initiative Essen packt an!. Zehn Schlafplätze mit Feldbett, Klappstuhl und Nachlicht wurden vorbereitet. In einem separaten Aufenthaltsraum warteten Tee und Kaffee, eine warme Mahlzeit, Obst und Süßigkeiten auf die ersten Gäste. Zwei an der Zahl waren es dann auch in der ersten Nacht, in der zweiten dann bereits elf, sieben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.

Gemeinsames Projekt von DRK und Essen packt an!

Die neue Übernachtungsmöglichkeit ist ein gemeinsames Projekt des DRK Kreisverbandes Essen und der Initiative Essen packt an!. "Wir möchten Menschen helfen, die in Essen auf der Straße leben. Temperaturen unter Null Grad bedeuten für sie eine extreme Herausforderung", so Elke Zbiera. Neu ist die Idee nicht. "Wir haben schon im vergangenen Jahr überlegt, wie wir sie umsetzen können."
Dass DRK und Essen packt an gut miteinander können, hat sich bereits bei Ela gezeigt. Nach Durchzug des Orkantiefs waren die Helfer von Essen packt an mit Motorsägen unterwegs, um umgestürzte Bäume und schwere Äste aus dem Weg zu räumen, Straßen und Gehwege wieder passierbar zu machen.

Ab minus fünf Grad steht das Zelt offen

"Wir vom DRK haben die Helfer mit Getränken versorgt", erinnert sich Zbiera an die ersten Begegnungen. Die gut funktionierende Zusammenarbeit aus Ela-Zeiten wird nun fortgesetzt. Bis März läuft das neue Projekt. Fallen die Temperaturen unter die Grenze von minus fünf Grad, dann steht Obdachlosen die Zeltunterkunft offen. Um möglichst viele wohnungslose Menschen in den unterschiedlichen Stadtteilen zu erreichen, fährt der Fahrdienst von Essen packt an! bekannte und gemeldete Stellen mit Obdachlosen ab, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Dass das Zeltangebot bei ihnen ankommt, das stand für Markus Pajonk, Sprecher von Essen packt an!, von Anfang an fest. "Denn oft sind die, die ständig draußen schlafen, fest Wände gar nicht mehr gewöhnt. Sie würden ein solches Angebot hinter festen Mauern gar nicht erst annehmen."

Schnelle, unbürokratische Hilfe

Und noch eine Besonderheit gibt es in Borbeck: Hier sind Obdachlose auch mit Hund willkommen. "Die fallen sonst hinten rüber, finden mit ihrem Vierbeiner keine Zuflucht in städtischen Einrichtungen", so Pajonk weiter. Schnelle, unbürokratische Lösungen will man am Wolfsbankring bieten. "Die Streetworker begleiten die Menschen bis ins Zelt, bleiben mit dabei, bis alles geklärt ist", so Elke Zbiera. Wer seinen Namen nennen möchte, kann das tun. "Aber auch Anonymität ist in Ordnung. Jeder so wie er mag. Wir stellen uns mit dem Vornamen vor, dann können wir, wenn gewünscht, gleich beim Du bleiben."
Nacht für Nacht sind zwei oder drei Helfer des DRK mit am Wolfsbankring. Ansprechpartner sind also rund um die Uhr vor Ort. Wenn die Temperaturen zu Wochenbeginn wie angekündigt wieder sinken, dann stehen die DRK Helfer bereit. "Wir sind untereinander gut vernetzt, binnen ganz kurzer Zeit sind unsere Mitglieder informiert." Mehr als eine Stunde Zeit und fünf Helfer sind nicht notwendig, um die Zeltunterkunft bei Bedarf immer wieder aufzubauen.

Hoffnung, dass Angebot weiter angenommen wird

Dann hoffen Elke Zbiera und ihre Mitstreiter von der Bereitschaft am Wolfsbankring auf weitere Menschen, die ihre Einladung annehmen werden. "Je weiter sich das Angebot herumspricht, je mehr Obdachlose wir erreichen, umso besser." Vielleicht kommen dann ja auch einige mit Hund. "Die Tiere dürfen sich über einen warmen Schlafplatz und Futter freuen", so Markus Pajonk. Das wird von der S.A.T.T. Tiertafel Essen zur Verfügung gestellt.

Hotline und Spendenkonto

Ab sofort bieten DRK Essen und Essen packt an! eine 24 Stunden-Hotline an. Unter 0201/ 22 22 22 können sich Obdachlose melden, die die Kältehilfe in Anspruch nehmen möchten. Auch Passanten können anrufen, beispielsweise wenn sie einen frierenden Obdachlosen entdecken.
Wer die kostenintensive Arbeite finanziell unterstützen möchte, kann spenden an: Deutsches Rotes Kreuz, Kennwort: Kältehilfe, IBAN: DE 26360501050000217190
Essensspenden und Hygieneartikel können bei der DRK-Bereitschaft in Borbeck abgegeben werden. Tel. 0170/ 37 47 65 7.
Wer selbst mithelfen möchte, kann sich bei Essen packt an! melden. Möglich ist dies per E-Mail an epa@essenpacktan.ruhr oder über Facebook. Hotline

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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