Rot-Weiss Essen zeigt Moral und dreht Spiel gegen Gladbach II

Den Sieg im Blick: Publikumsliebling Marcel Platzek netzte mit seinem zehnten Treffer zur 2:1-Führung ein. Fotos: Gohl
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  • Den Sieg im Blick: Publikumsliebling Marcel Platzek netzte mit seinem zehnten Treffer zur 2:1-Führung ein. Fotos: Gohl
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Gewiss keine leichte Geburt, aber mit einem verdienten 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach II holte Rot-Weiss Essen am heutigen Samstagnachmittag in der Regionalliga-West zum ersten Mal seit November 2017 wieder drei Punkte an der Hafenstraße. Die Gladbacher gehen zunächst in Führung, doch der RWE zeigt Leidenschaft und Moral, dreht die Partie und geht als verdienter Sieger vom Platz.

Am Mittwoch konnten die Roten den ersten Erfolg seit geraumer Zeit feiern: Mit einem 5:0-Sieg gegen Oberligist TV Jahn Hiesfeld zogen die Essener zum vierten Mal in Folge ins Finale des Niederrheinpokals ein. In der Liga lief‘s die letzten Monate nicht so rund. Wenn die Spiele auf fremdem Geläuf nicht gerade wegen der Witterungsbedingungen ausfielen, enttäuschte der RWE an der Hafenstraße auf ganzer Linie. Zuletzt gab‘s eine 2:3-Pleite gegen die SG Wattenscheid und ein unzufriedenstellendes 2:2-Unentschieden gegen Titelkandidaten KFC Uerdingen – beide Male wurden die Partien in der letzten Viertelstunde verschenkt. Nun war mit der Reserve von Borussia Mönchengladbach ein einstiger Titelfavorit zu Gast, der in dieser Spielzeit lange nicht an Ergebnisse und Leistungen der letzten Spielzeiten anknüpfen konnte. Da ging also was!

Trauma Schlussviertelstunde überwunden

Der Wille der Bergeborbecker ist von Anfang an spürbar und allein in den ersten 15 Minuten forciert die Giannikis-Elf vier Eckstöße. Eine echte Chance kommt dabei nicht rum. Wie man Standards richtig macht, zeigen dann die Fohlen mit ihrer gefühlt ersten Aktion nach 23 Zeigerumdrehungen: Der lange Einwurf von Mandela Egbo springt erst ein paarmal durch die Box, bis Charalampos Makridis zur 1:0-Gasteführung einnetzt. „Das darf nicht passieren“, ärgert sich Argirios Giannikis, Chefcoach von Rot-Weiss Essen, über die schlampige Abwehr. Direkter Gegenzug: Kamil Bednarski macht Meter auf links, zieht an der Strafraumgrenze ab und sein strammer Distanzschuss dreht sich vorbei an der Nase von Tim Oliver Hiemer unhaltbar zum Ausgleich in den Kasten. „Einmal durchgeatmet da stand‘s schon wieder 1:1“, ist nun Arie van Lent, Chefcoach von Borussia Mönchengladbach II, unzufrieden. Dann ist Leben in der Bude und beide Mannschaften drücken auf den zweiten Treffer. Ausreichend Zug zum Tor entwickelt aber keines der Teams und mit dem inzwischen leistungsgerechten 1:1 geht‘s in die Kabinen.
Die Essener kommen stark aus der Pause: Im Sololauf zieht Kai Pröger von rechts exakt auf der Toraus-Linie beinahe bis zum Pfosten, findet in der Mitte aber keine Anspielstation. Die nächste nennenswerte Gelegenheit sehen die 5.857 Zuschauer im Stadion Essen erst in der 64. Minute: Marcel Platzek flankt von der rechten Seite hinten in den Sechzehner, wo Bednarski die Pille mit voller Wucht auf Gladbach-Goalie Hiemer nickt. Mit gepflegter Langeweile und vielen mehr oder weniger berechtigten Verletzungspausen für die Gäste tickt die Uhr Richtung Schlussviertelstunde. Das Trauma der Roten scheint jetzt endlich überwunden und von der rechten Seite kommt in der 84. Minute der entscheidende Impuls: Der starke Robin Urban findet mit seiner Flanke Publikumsliebling Platzek, der die Essener mit seinem zehnten Saisontreffer in Führung bringt. Mönchengladbach versucht zwar noch, das Ruder mit einigen halbherzigen Angriffen herumzureißen, hat durch das Spiel auf Zeit jedoch so viel an Spritzigkeit verloren, dass RWE den Sieg ungefährdet bis zum Schlusspfiff bringt.

Kompliment an die Mannschaft

„Am Ende ist das Ergebnis in Ordnung“, findet van Lent, „die zweite Halbzeit geht total an Essen: Sie haben Zweikämpfe und Leidenschaft gezeigt.“ RWE-Chefcoach Giannikis ist mit der Partie ebenfalls zufrieden: „Nach einem intensiven Pokalspiel hatten wir nur zwei Tage Zeit zu regenerieren. Da muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie Moral gezeigt und einen 0:1 Rückstand gedreht hat.“
In der Tabelle bedeuten die drei Zähler einen einzigen Platzgewinn und Rang elf. Zumindest gibt‘s nun ein Polster von acht Punkten auf die Absteigsplätze. Weiter geht‘s am kommenden Donnerstag, 29. März. Dann sind die Rot-Weissen ab 19 Uhr beim SC Verl zu Gast. Die nächste Partie an der Hafenstraße steigt erst am Samstag, 7. April. Um 14 Uhr ist Anpfiff für das Spiel gegen den SV Rödinghausen.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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