Asylbewerberstandort Essen: 3 Fragen an Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann

Dr. Michael Bonmann nahm Stellung zum Thema Asylbewerberstandorte in Essen-Kettwig. | Foto: Bangert
  • Dr. Michael Bonmann nahm Stellung zum Thema Asylbewerberstandorte in Essen-Kettwig.
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Dr. Michael Bonmann ist CDU-Lokalpolitiker mit Leib und Seele und wurde auf der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Bezirksvertretung IX erneut zum Bezirksbürgermeister gewählt.

Warum fallen nach den neuesten Vorschlägen der Verwaltung gut dreiviertel der neu zu schaffenen Plätze für Asylbewerber in den Essener Süden?
„Wie soll ich das jetzt diplomatisch sagen. Bisher ist die soziale Belastung der nördlichen Stadtteile deutlich höher als die der südlichen. In diese Beurteilung fließen viele verschiedene Komponenten ein. Und damit sich diese in Zukunft besser verteilt, wird der Verteilerschlüssel für die zukünftigen Asylbewerberstandorte geographisch in Richtung Süden gelegt. Davon ganz abgesehen gibt es die meisten städtischen Freiflächen auf denen ein solcher Standort errichtet werden kann nun mal im Süden.“

"Die meisten Freiflächen für mögliche Asylbewerberstandorte sind nun mal im Essener Süden." Dr. Michael Bonmann

Wie beurteilen sie die Vorgehensweise der Verwaltung?
„Sie ist zumindest sehr unglücklich. Aufgrund der zuletzt gemachten Erfahrungen wäre eine Beteiligung der Bezirksvertretungen deutlich besser gewesen. Außerdem hätte sich die Verwaltung ihre Arbeit deutlich einfacher machen können, wenn sie die politischen Vertreter mit ins Boot geholt hätte. Aber hinterher ist man immer schlauer.“

"Langfristig sind wir bei der Betreuung der Asylbewerberstandorte auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen." Dr. Michael Bonmann

Wie beurteilen Sie Vorschlag Ihrer Kollegin in der Bezirksvertretung, Ulla Götzer von den Linken, in die nächste Bezirksvertretung Vertreter von Vereinen und Verbänden einzuladen und mit ihnen die mögliche Betreuung der Standorte in Werden und Kettwig zu besprechen?
„Grundsätzlich finde ich den Vorschlag sehr gut und langfristig geht es auch nur mit der Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern. Aber in der ersten Phase geht es nur mit professioneller Unterstützung von Sozialarbeitern, einem Sicherheitsdienst und von Mitarbeitern aus dem Jugendamt. Diese müssen die Ängste der Anwohner nehmen und die neuen Bewohner auffangen und mit ihnen eine Grundlage erarbeiten. Gelingt dieser erste Schritt, dann können in der nächsten Phase die Ehrenamtlichen dazustoßen und das Angebot entsprechend erweitern.“

Mehr zum Thema:
Die Hintergründe zum Thema Asylbewerberstandorte lesen Sie hier.Eine Stellungnahme von Sozialdezernent Peter Renzel lesen Sie hier.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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