Saisonfazit Wohnbau Baskets - Coach Krizanovic im Interview

Zwischen Stolz und Frust - Baskets-Coach Igor Krizanovic ärgerte sich über die drei Pleiten gegen Kirchheim und das Aus in den Playoffs. Doch mit ein wenig Abstand überwog der Stolz über den Erfolg in der regulären Saison. | Foto: Foto: Gohl
  • Zwischen Stolz und Frust - Baskets-Coach Igor Krizanovic ärgerte sich über die drei Pleiten gegen Kirchheim und das Aus in den Playoffs. Doch mit ein wenig Abstand überwog der Stolz über den Erfolg in der regulären Saison.
  • Foto: Foto: Gohl
  • hochgeladen von Sven Krause

Zwischen Himmel und Hölle innerhalb einer Woche - so ein intensives Wechselbad der Gefühle verschafften die Wohnbau Baskets ihrem Trainer Igor Krizanovic. Zunächst bescherten sie ihm die erfolreichste reguläre Saison ihrer Zweitligageschichte und den gefeierten Einzug in die Playoffs, um in diesen dann schnell mit 0:3 gegen Kirchheim auszuscheiden.

Doch mit ein wenig Abstand überwog auch beim ehrgeizigen Baskets-Trainer die Freude und Genugtuung mit einem der kleinsten Etats der Liga doch den erhofften Einzug in die Playoffs geschafft zu haben. Über die Saison, das Scheitern in den Playoffs, die Perspektiven für die kommende Saison und was ein Basketballverrückter wie Igor Karizanovic in der jetzt korbfreien Zeit macht, darüber sprach er mit dem Lokalkompass.

Wie fällt Ihr ganz persönliches Saisonfazit aus?
Igor Krizanovic:
„Nehmen wir nur die reguläre Saison, dann bin ich hochzufrieden. Wir haben uns als Verein in der Pro A etabliert, wir hatten zum Ende der Saison und während der Playoffs immer weit über 1000 Zuschauer in der Sporthalle „Am Hallo“ und haben sportlich gesehen die erfolgreichste Saison seit unserem Aufstieg vor vier Jahren gespielt. Das alles zusammengenommen sorgt für ein sehr positives Fazit. Diese positive Entwicklung müssen wir fortsetzen.“

Das klingt danach, dass Ihnen in den Playoffs einige Dinge nicht gefallen haben?
„Ja, natürlich. Wir haben es Kirchheim in vielen Situationen einfach zu leicht gemacht. Außerdem haben wir unsere Reboundschwäche aus der regulären Saison nicht abstellen können, sondern haben die Spiele gegen Kirchheim letztendlich am Brett verloren.“

Das klingt nach dem ersten Punkt, den sie für die kommende Saison verbessern wollen?
„Ja. In vielen engen Spielen machen die Rebounds den Unterschied aus. Außerdem kann man mit einer guten Reboundarbeit auch mal eine schlechte Trefferquote wett machen. Daher müssen und werden wir für die kommende Saison versuchen, diesen Punkt zu verbessern und uns damit eine bessere Ausgangsposition für das Rennen um die Playoffplätze in der nächsten Saison zu verschaffen.“

Haben Sie jetzt eigentlich schon Freizeit oder stehen noch einige Termine im Nachklang der gerade beendeten Saison an?
„Lach, nein. Ganz ohne Basketball geht es nicht. Ich werde in der kommenden Woche mit meinen Co-Trainern die Saison sportlich analysieren. Außerdem sprechen wir noch mit den Spielern, vor allem mit denen, die in den nächsten Tagen zurück in ihre Heimat fliegen. Wir würden gerne den Großteil des Kaders für die kommende Saison beibehalten, doch das wird nicht einfach werden.“

Warum?
„Viele unserer Spieler haben durch ihre guten Leistungen die Aufmerksamkeit anderer Klubs erregt, die finanziell sicherlich potenter sind als wir. Außerdem führt die Bundesliga für die kommende Saison eine „Sechs plus Sechs Regel“ ein. Das heißt, das mindestens sechs Spieler im Kader einen deutschen Pass haben müssen. Dass macht die Suche nach guten deutschen spielern für uns nicht einfacher und erhöht die Chance für Kevin Wysocki oder Marco Buljevic, den Sprung in die Bundesliga zu schaffem.“

Bis wann wollen Sie denn den Kader komplett haben?
„Je schneller, umso besser. Wir fangen Anfang Juni mit dem Training an und dann würde ich gerne schon einen Großteil des Kaders sicher haben. Spätestens wenn im August die heiße Phase mit den ersten Testspielen beginnt, dann sollten wir komplett sein. Dann haben alle Spieler genügend Zeit sich an die Systeme zu gewöhnen und können sich in Ruhe einspielen. Ich möchte ungern wieder im September nachbessern. Das bringt nur Unruhe.“

Also gibt es eigentlich keine richtige basketballfreie Zeit?
„Zumindest in den kommenden Wochen nicht. Ich werde mir zudem einige Spiele aus den Playoffs in der Bundesliga anschauen. Zum einen aus Interesse, aber auch, um eventuelle neue Tendenzen oder taktische Weiterentwicklungen zu entdecken.Danach geht es für mich endlich in die USA in den Urlaub. Aber ganz ohne Basketball wird es da dann hoffentlich auch nicht gehen.“

Warum das?
„Ich bin seit meiner Kindheit ein großer Fan der Boston Celtics. Und wenn ich in den USA bin, dann laufen gerade die Playoffs. Und bei einem oder zwei Spielen der Celtics live dabei zu sein, das wäre ein großer Traum von mir.“

Igor Krizanovic ist 39 Jahre alt und trainiert seit 2007 die Wohnbau Baskets. In dieser Zeit führte er den Verein in die Pro A und etablierte ihn dort.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.