Schule an der Ruhr: Interview mit Pressesprecherin Nicole Mause zum Thema Schimmelbefall

Noch einige Wochen müssen die Schüler des Standortes mit einem Gerüst auf dem Schulhof leben. Allerdings wird der Absperrzaun gerade ab- und das Baugerüst aufgebaut. Dadurch entsteht wieder mehr Spielfläche. | Foto: Bangert
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  • Noch einige Wochen müssen die Schüler des Standortes mit einem Gerüst auf dem Schulhof leben. Allerdings wird der Absperrzaun gerade ab- und das Baugerüst aufgebaut. Dadurch entsteht wieder mehr Spielfläche.
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Am Standort Mintarder Weg der Schule an der Ruhr ist es ein akuter Schimmelbefall, der gleich fünf Räume unbenutzbar macht. Dagegen müssen die Schüler des Standortes Gustavstraße schon länger mit einem Absperrgitter leben, das wegen des maroden Daches aufgebaut werden musste. Angesichts von so viel Sanierungsbedarf hat sich der Kettwig Kurier an Pressesprecherin Nicole Mause gewandt, um die drängensten Fragen einmal abzuklären.

Wie viele und welche Räume sind an der Mintarder Straße genau betroffen?
„Es sind vier Klassenräume und ein Mehrzweckraum mit dem Verdacht auf Schimmelbefall geschlossen worden, also insgesamt fünf Räume.“

Wie schwerwiegend ist der Schimmelbefall?
„Der Befund der genommenen Probe liegt voraussichtlich Ende nächster Woche vor, erst dann kann ein Sanierungsplan entsprechend der Befunde erstellt werden.“

Warum wurde die Problematik nicht eher bemerkt?
„Dem in Anfang 2013 vorhandenen leichten Schimmelbefall wurde durch entsprechende Maßnahmen begegnet, danach wurden durch die Schule keine weiteren Schimmelprobleme gemeldet. Erst im Januar 2014 meldete die Schulleitung Kondenswasser an Fenstern. Die Mitarbeiter der Immobilienwirtschaft haben dann bei einem umgehend vorgenommenen Ortstermin zur Ursachenfeststellung erneute Schimmelbildung festgestellt und daraufhin im Zuge der Ursachenforschung eine Teilöffnung einer Decke vorgenommen. Da hierbei optisch ein Schimmelbefall festgestellt wurde, wurde eine Beprobung durch einen Schadstoffexperten veranlasst, die Klassenräume wurden zur Vorsicht gesperrt. Die Ergebnisse der Beprobung liegen noch nicht vor.“

„Der Befund der genommenen Proben liegt erst am Ende der nächsten Woche vor. Erst danach kann der Sanierungsplan erstellt werden.“ Nicole Mause

Wie lange müssen die Schüler jetzt ausweichen?
„Die Dauer der derzeitigen Interimslösung hängt vom Befund und dem daraufhin zu erstellenden Sanierungsplan ab.“

Ist die Ganztagesbetreuung für alle Schüler des Standortes Mintarder Weg, die jetzt ausquartiert wurden, auch im Ausweichstandort garantiert?
„Ja.“

Wann kann der Sportplatz an der Mintarder Straße wieder genutzt werden?
„Die Nutzung des Sportplatzes ist nicht zwingend notwendig, da den Schülerinnen und Schülern am Mintarder Weg eine große Außenfläche zur Verfügung steht, der Bereich ist abgesperrt, so dass auch keine Unfallgefahr besteht. Der Tartanbelag ist beschädigt, eine Reparatur kann aufgrund dringender anderer Maßnahmen aus städtischen Mitteln auf absehbare Zeit nicht erfolgen. Der Förderverein erwägt die Übernahme der Kosten von rund 1.700,Euro, der Kostenvoranschlag wurde dem Pflegschaftsvorsitzenden am 31. Januar zur Verfügung gestellt, eine Antwort liegt noch nicht vor. Sofern eine Spendenzusage erfolgt, kann die Reparatur kurzfristig beauftragt werden.“

"Mit der Dachsanierung an der Gustavstraße wird kurzfristig begonnen." Nicole Mause

Wann wird das Gebäude der Schule an der Ruhr, Standort Gustavstraße, saniert?
„Mit der Dachsanierung wird kurzfristig begonnen, das Baugerüst wird derzeit bereits aufgestellt, um den aus Sicherheitsgründen notwendigen Absperrzaun entfernen zu können. Voraussichtlich sind die Arbeiten morgen abgeschlossen. Den Kindern steht dann wieder mehr Schulhoffläche zur Verfügung.“

Warum wurden Initiativen der Elternschaft zur Sanierung der Toilettenanlagen und des Sportplatzen in der Vergangenheit abgelehnt?
„Eine gewünschte Eigeninitiative in Bezug auf die Schülertoiletten ist der Stadtverwaltung nicht bekannt. Die Eigeninitiative zur Sanierung der Sportfläche wird ausdrücklich begrüßt, muss aber analog der Regelung zu Spielgeräten über ein Spendenverfahren mit dem FB 60 erfolgen, da dieser in der Betreiberpflicht und somit für die Ausführung der Arbeiten verantwortlich ist.“

Was sagen Sie zu den immer öfter auftauchenden Gerüchten, dass die Stadt das Gebäude an der Mintarder Straße wegen zu geringer Schülerzahlen leer ziehen will?
„Die Schule an der Ruhr kann drei neue Eingangsklassen bilden, also im Sommer 78 Kinder aufnehmen. Zur Zeit sind 71 Kinder angemeldet und es ist davon auszugehen, dass noch weitere folgen, so dass alle drei Klassen in erwarteter Klassenstärke starten werden. Wer da von zu geringer Schülerzahl‘ spricht, verbreitet in der Tat, ein Gerücht.“

Zur Person:
Nicole Mause, ist seit 2012 Sprecherin der Stadt Essen. Die 37-jährige Historikerin arbeitete zuvor als persönliche Referentin von OB Paß. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Bundestagsabgeordneten Rolf Hempelmann in Essen und Berlin sowie Referentin bei der Essener SPD-Fraktion. Umfangreiche journalistische Erfahrung sammelte die Mutter einer Tochter außerdem während ihrer langjährigen freiberuflichen Mitarbeit für verschiedene Zeitungen, Fachzeitschriften und in PR-Agenturen.

Mehr zum Thema:
Noch mehr aktuelle Informationen zum Thema Feuchtigkeitsproblematik der Schule an der Ruhr finden Sie hier.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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