Eineinhalb Hände am Siegerpokal

Mit grimmiger Entschlossenheit verwandelt Christian Röckmann.  
Foto: Bangert
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  • Mit grimmiger Entschlossenheit verwandelt Christian Röckmann.
    Foto: Bangert
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Die Kettwiger Handballer gaben sich im Pokal erst nach Siebenmetern geschlagen

Das Final Four im Kreispokal war wieder ein Erfolg. Im Werdener Löwental kreuzten die besten Essener Handballer ihre Klingen.

Es wurde eine überzeugende Mischung aus hochklassigen Pokalpartien der Erwachsenen und begeisternden Turnieren der Jüngsten. Kreisvorsitzender Stephan Sülzer war nach zwei schweißtreibenden Tagen geschafft, aber glücklich: „Wir konnten wieder 1.500 Zuschauer begrüßen, wir wollten ganz bewusst der Jugend noch mehr Platz einräumen. Dies ist uns gelungen, ich danke allen Helfern.“
Die Kettwiger Handballer wussten hinterher nicht so genau, ob sie stolz oder traurig sein sollten. Sie schieden erst nach Siebenmeterwerfen aus. Zuvor hatten beide Mannschaften remis gespielt, da ihren Gegnern Sekunden vor Ende noch der Ausgleich gelungen war. Das Team um Trainer Marvin Leisen wollte mit einem guten Auftritt die eher schwache Rückrunde vergessen machen. Dementsprechend motiviert spielte die Truppe groß auf und verpasste nur hauchdünn die Sensation. Die Damen wollten ihre gute Saison krönen und einen gelungen Saisonabschluss feiern. Dies verpassten sie nur ganz knapp.

Die Nerven hielten nicht

Kettwig Damen gegen Winfried Huttrop 22:24
Tore: Laermann 9, Gärtner 6, Krieger 2, Schulz 2, Eumann, Museiko, Wix.
Aus dem 0:1 machten die Schützlinge von Trainer Michael Risse schnell eine 3:1 Führung, spielten weiterhin souverän und konnten sich so deutlich absetzen. Mit 11:6 wurden die Seiten gewechselt. Auch im zweiten Durchgang sah es nicht so aus, als zeichne sich hier eine dramatische Wende ab. Acht Minuten vor dem Ende traf Sonja Laermann, nun lag Kettwig mit 20:14 vorn. Doch statt ihren Vorteil gemächlich nach Hause zu spielen, brachen die Spielerinnen völlig ein. Huttrop holte auf, warf Tor um Tor, während Kettwig verkrampfte. Selbst in Unterzahl war der Gegner jetzt nicht mehr zu stoppen und glich zwei Sekunden vor dem Ende zum 21:21 aus. Das Siebenmeterwerfen musste entscheiden. Zunächst behielt Sonja Laermann die Nerven und Kettwig lag vorn, dann aber traf nur noch Huttrop und zog ins Endspiel ein. Dort gab es ein 14:44 gegen den Regionalligisten SG Überruhr.

Kettwig 1. Herren gegen Winfried Huttrop 47:24
Tore: Pfeiffer 9, Leisen 8, Stempel 7, Brix 5, Deege 5, Käsler 3, Zimmermann 3, Mühlenhoff 2, Röckmann 2, Simon 2, Heiderich.
Kettwig legte einen Blitzstart hin und ging nach zehn Minuten mit 8:1 in Führung. Trotz eines verworfenen Siebenmeters lag das Team zur Pause bereits mit 22:8 vorn. Dieser Vorsprung wurde kontinuierlich ausgebaut. Kettwig ließ jetzt nicht nach, erzielte in den finalen zehn Minuten noch beeindruckende zehn Tore. Acht Sekunden vor dem Ende machte Jan Peter Käsler mit dem 47:24 den Deckel drauf. Locker flockig war das Pokalfinale erreicht.

Großartige Leistung nicht belohnt

Kettwig 1. Herren gegen TuSEM II 31:32
Tore: Bing 6, Leisen 6, Pfeiffer 6, Deege 5, Möller 3, Brix 2, Götte 2, Röckmann.
Trainer Marvin Leisen gab im Endspiel die Marschroute vor und warf gegen sein altes Team die ersten drei Tore. Der TuSEM kam nicht so recht aus den Startlöchern, kriegte zudem die starke Achse Bing / Pfeiffer nie in den Griff. Die Zuspiele von Marc Bing zischten millimetergenau durch die gegnerische Abwehr und Lars Pfeiffer zeigte sich vom Kreis treffsicher. Zudem war Julian Ehlen in Glanzform und entzauberte etliche Angriffe. Wie der Keeper durch sein Tor flog, hatte schon hohen Unterhaltungswert. Der TuSEM reagierte sichtbar genervt, der Favorit nahm erst einmal eine Auszeit. Es half wenig, bis zum 10:8 zeigte sich Kettwig willensstärker. Nun wurde durchgewechselt, der Gegner kam zu Ausgleich, doch Lennart Möller und Marc Bing warfen eine 13:11 Pausenführung heraus. Nach dem Wechsel zog Kettwig sogar auf 22:16 davon. Jetzt erst zeigte sich, wer hier zwei Klassen höher spielt. Der Regionalligist zog an, Kettwig traf nicht mehr, zehn Minuten vor dem Ende stand es 24:24 unentschieden. Ein Doppelschlag von Marcel Deege gab wieder Hoffnung. In der Schlussminute erzwang Marvin Leisen die 27:26 Führung. Leider gelang es nicht, den hauchdünnen Vorsprung zu halten, der TuSEM glich sieben Sekunden vor der Sirene aus. Im Siebenmeterwerfen wurde es hochdramatisch. Der TuSEM vergab den ersten Wurf, für Kettwig trafen Lars Pfeiffer, Christian Röckmann, Marc Bing und Moritz Brix. Doch der Regionalligist hatte die besseren Nerven und siegte doch noch. Die Kettwiger waren deprimiert, da sie bereits eineinhalb Hände am Siegerpokal hatten. Das mutige Auftreten und die kämpferisch starke Leistung wurden viel gelobt. Das Team darf stolz sein auf seine Leistung und den Schwung mit in die Sommerpause nehmen.

Mit grimmiger Entschlossenheit verwandelt Christian Röckmann.  
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Sonja Laermann war von den Huttroperinnen überhaupt nicht zu stoppen. 
Foto: Bangert
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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