Zurück zur Natur: Dafür wird an der Berne erst mal gebaut

„Meideräume“ soll es nicht mehr geben Wenn die Berne naturnah fließt, sind auch die Ufer zugänglich. | Foto: Gohl
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Die Berne ist nicht mal neun Kilometer lang, aber die Umwandlung ihrer jetzigen Betonrinne in ein naturnahes Flussbett ist ein wichtiger Schritt beim Emscher-Umbau. Dabei wird auch in Essen einiges umgekrempelt und sogar der A52-Plan durchkreuzt.

Die Verantwortlichen bei der Emschergenossenschaft hatten die konkreten Renaturierungspläne für die Berne lange hinausgezögert, denn da war doch noch was... der Ausbau der A52. Trasse Autobahn und Trasse Berne kämen sich in Höhe Helenenpark in die Quere. Nun aber hat man doch den Bau gestartet. Den des Flusses, wohlgemerkt.
Je nachdem, wen man fragt, heißt es, die A52 im Essener Norden kommt bzw. kommt nicht. Da man das Emschersystem aber bis 2020 möglichst fertig haben will, muss der anstehende Berne-Umbau (die Zuflüsse sind zuerst dran) irgendwann mal starten, und das wird er in diesem Jahr auch im Norden.

So geplant, als käme die Autobahn nicht

„Zunächst steht der Kanalbau entlang der Berne an. Dieser wird durch die ‚mögliche A52‘ nicht tangiert“, erläutert ein Sprecher der Emschergenossenschaft. Anders die eigentliche Gewässerumgestaltung. Da aber den Politikern keine einheitliche und konkrete Aussage zur Autobahn zu entlocken ist, wurde nun so geplant, als käme die Autobahn nicht.
Und wenn doch? Dann wird gegebenenfalls das Gewässer verlegt: „Auch dazu gibt es Varianten, so dass wir sehr flexibel handeln können“, betont man bei der Emschergenossenschaft. Alleine bezahlen würde man die Verlegung der Berne aber nicht. In jedem Fall, so wird betont, wäre der Landesbetrieb Straßen.NRW mit im Boot bzw. im Fluss und somit „in der Pflicht“.

Patenschaften durch Schulen

Wie auch immer die Endlosschleife Autobahn weiter geht, die Berne geht man jetzt an. Da das Gewässer und seine Zuflüsse erst wieder ein natürliches Bett bekommen können, wenn sie vom Abwasser befreit sind, wird zuerst ein unterirdischer Kanal gebautIn Berne und Bäche fließt nur noch Regenwasser, weshalb als Hochwasserschutz Regenrückhaltebecken entstehen.
Als Folge des Umbaus versprechen sich die Macher eine Wiederbelebung der kanalisierten Berne. Nicht gerade Forellen darf man erhoffen, aber etwa eine Vielzahl von Kleinstlebewesen. Um die zu erforschen, können Schulen Patenschaften für die Bäche übernehmen und dürfen dann auch, was jetzt verboten ist: nah heran gehen. Es soll keine „Meideräume“ am Fluss mehr geben, heißt es von Seiten Grün und Gruga Essen.

"Ein Stück Kanal erhalten"

Allerdings will gar nicht jeder auf das komplette Betonbett verzichten. Die Grünen in der Bezirksvertretung I regten an, „ein Stück Berne-Kanal als Industriedenkmal“ zu erhalten. Eine entsprechende Empfehlung sandte das Lokalparlament an die Emschergenossenschaft . Als Betonrinne könnte man den Abschnitt Nordpark bis Ellernstraße belassen. Je nachdem, wie weit, müsste allerdings auch die Bezirksvertretung V einverstanden sein, Altenessen gehört zu deren Gebiet.
Die Emschergenossenschaft prüft nun, ob diese neue Form des Denkmalsschutzes machbar ist. Einen Abwasserkanal wird es dort aber auf jeden Fall geben. Rein optisch könnte man zwar ein Stück „Köttelbecke“ erhalten, aber, bitte schön, ohne Köttel.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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