Geplanter Grünmord auf Raten à la CDU & SPD - "Pfui, schämt Euch!"

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Ich bin wütend und mein Vertrauen in die Politik ist auf dem Tiefpunkt angekommen. Was längst hinter vorgehaltener Hand getuschelt wurde, wird nun deutlich ausgesprochen: Beton statt Grün ist die von langer Hand geplante Devise für Altenessen-Süd. Anstatt Grünflächen zu erhalten, soll Wohn-und Gewerbebau im großen Stil erfolgen. Wahrscheinlich hoffte man, dass die Hiobsbotschaft erst nach der Landtagswahl verkündet wird, aber der Lügenballon der Essener Politik platzte heute mit einem lauten Knall. Ich bin fassungslos und verurteile diese Planung aufs Schärfste.
Hier sind Leute am Werk, die nicht verstanden haben, was der Essener-Norden wirklich braucht. Diese Menschen verspielen eines der wenigen Pfunde, mit denen der Norden noch wuchern kann und das sind Flächen, die für ein gutes soziales Miteinander in einem stark gebeutelten Stadtteil sorgen. Wer diese Zerstörung unterstützt, hat die hiesigen Probleme nicht ansatzweise erkannt und macht sich schuldig am Zerfall der Stadtgesellschaft.

Warum sich immer mehr Bürger radikalisieren

Widerlich, ekelhaft und abstossend empfinde ich es, wie hier mit Bürgern umgegangen wird. Nur gefühlt ein paar Wochen ist es her, dass man die Gärten am Berthold-Beitz-Boulevard als "sicher" erklärte. Erinnern Sie sich an die Worte von CDU-Mann Kutzner: "Verbunden damit ist die feste Zusage, dass die Kleingärten der Vereine Essen Nord und Bernetal bestehen bleiben können"? Dann kamen vollmundige Bekundungen im Rat der Stadt, dass die Gärten am Berthold-Beitz-Boulevard/Erbslöhstraße Dauerkleingärten werden.

Politikern, die glauben, dass Bürgerinnen und Bürger diese "Salami-Taktik" nicht durschauen, gebührt kein Vertrauen. Jeder, der die Gegebenheiten vor Ort kennt, weiß, dass dieser Vorstoß eine skandalöse Riesensauerei ist.
Als hochwichtige Frischluftschneise für die vergiftete Gladbecker Straße stellen die Gärten viel mehr dar als "schnell zu verscheuerndes Bauland". Diese Beton-Junkie-Mentalität verpasst der Grünen Hauptstadt 2017 einen weiteren enormen Negativrekord.

Die "großen Zampanos des Wohnungsbaus"

Für wie dumm will man den Bürger hier eigentlich verkaufen? In Dauerschleife redet man vom ach so notwendigem Wohnungsbau, schaut aber nicht dahin, wo Bau ohne Zerstörung möglich wäre. Stattdessen gefällt man sich in der Rolle des "großen Zampanos des Wohnungsbaus". Mit Märchenplänen, wie dem "Rahmenplan Gladbecker Straße", gauckelt man dem Anwohner blühende Landschaften vor, verschweigt aber konsequent viele Fakten: Hier soll das, was längst blüht, kaputt gemacht werden und für die schon jetzt dort wohnenden Menschen wird sich nichts verbessern. Im Gegenteil, der Verkehr wird steigen und die Frage nach "verschärfter Ghettoisierung" ist noch längst nicht beantwortet.
Am Rande bemerkt: Weitere 1250 neue Wohnungen + Gewerbe werden am Berthold-Beitz-Boulevard im neuen Quartier 51 gebaut, was die Verkehre im Norden ebenfalls massiv beeinflussen wird.

Der Gipfel des kaum mehr logisch Fassbaren ist folgende Aussage (aus o.g. WAZ): „Kleingärten mit U-Bahnanschluss“ wie am Berthold-Beitz-Boulevard zu bestaunen, sind vor diesem Hintergrund in Rotters Augen paradox, die Grundstücke aus städtebaulicher Sicht zu wertvoll." Ich finde es lachhaft, dass hier die U-Bahn-Baupolitik aus uralten Zeiten als Begründung für mehr Beton herhalten muss.

Es ist an Lächerlichkeit kaum mehr zu überbieten, was in Altenessen-Süd für Planungs-Spinnereien umgesetzt werden sollen. Da sollen Plätze (Gladbecker Straße/Ecke Hövelstraße), die im Moment aus Wiese und Bäumen bestehen, laut Planung durch das Zukippen mit Beton an Aufenthaltsqualität gewinnen. Ja, so sind die Gauckler, da wird aus einem längst existierenden schönen Platz im Quartier plötzlich ein "Quartiersplatz" gezaubert, der durch Beton zur Schönheit erwacht. Diesen Hokuspokus versteht der wachgeküsste Bürger hier schon längst nicht mehr.

Ende 2016 wurde ebenfalls beschlossen, dass der ehemalige Sportplatz an der Erbslöhstraße bebaut werden soll. Schön und gut, das hat der Bürger zähneknirschend hingenommen. Bevor die Stadt aber gezeigt hat, dass sie hier das Richtige für eine positive Stadtteilentwicklung tut, kommt sie schon mit der nächsten Abrissbirne um die Ecke. Ein Blick in die Pläne verheißt nichts Gutes, denn was hier demnächst blühen soll sind Unmengen Beton, Gewerbe und lärmender Verkehr. Darüber täuschen Versprechen über ein paar Kilo dann neu gepflanzte Stiefmütterchen und drei Birken auch nicht mehr hinweg.

Bürger des Nordens, wehrt Euch gegen die Beton-Goldschürfer & die, die Eure Wohn- und Lebensqualität gar nicht interessiert.

Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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