Islamischer Kulturverein legt Parkplätze nach

Eine ehemalige Werkstatt wird zur Moschee: Der islamische Kultur- und Bildungsverein hat einen entsprechenden Bauantrag gestellt, das Bauordnungsamt hat diesen positiv entschieden. Foto: Gohl
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Parkplatznot zum Freitagsgebet? Die Bauanfrage für die Salah Eddin-Moschee an der II. Schnieringstraße (siehe Infokasten) brachte die SPD auf den Plan: 25 Stellplätze für ein religiöses Zentrum mit überregionaler Bedeutung seien zu wenig, hieß es von Seiten der Sozialdemokraten in Altenessen. Dabei richtete sich die Kritik vor allem an die Verwaltung.

„Schon jetzt gehört rund um den Karlsplatz das Parken in zweiter Reihe zum Alltag“, betonte Theo Jansen im Vorfeld der Debatte. Der Vorsitzende des Ortsvereines Altenessen verwies auf „vier weitere Einrichtungen, die schon heute zum Freitagsgebet“ laden. Da die neue Versammlungsstätte an der II. Schnieringstraße für 315 Besucher zugelassen ist, hielt er die von der Bauordnung abgesegneten 25 Parkplätze für zu knapp bemessen. „Die Verwaltung darf im Hinblick auf die Verkehrssituation in Altenessen-Nord gerne mitdenken“, moniert Jansen.

In der Bezirksvertretung V, dem Stadtteilparlament für Altenessen, Karnap und Vogelheim, stellte sich der Leiter des Bauordnungsamtes, Detlef Robrecht, der Kritik und wirkte dabei ganz gelassen. „Die 315 Besucher sind nur in den absoluten Spitzenzeiten zu erwarten, wie zum Fest des Fastenbrechens“, weiß der Stadtplaner. Im Übrigen habe man während der Bearbeitungsphase des Bauantrages in seinem Hause schon zehn weitere Stellflächen nachgefordert – ursprünglich habe der islamische Kultur- und Bildungsverein 15 Parkplätze eingeplant. „Damit bewegten wir uns im Rahmen der Richtlinien“, erläuterte Robrecht weiter. Die Richtzahlen für Stellplätze in NRW sehen für Kirchen je eine Stellfläche für 10 bis 30 Sitzplätze vor, für die II. Schnieringstraße hätte ein Verhältnis von fast 1:13 vorgelegen. Hätte wohlgemerkt, denn inzwischen hat der Antragssteller von selbst nachgelegt.

Bereits Ende Februar, nach einem überfraktionellen Ortstermin in dem zurzeit noch provisorisch genutzten Altbau, berichtete Ratsherr Walter Wandtke (Grüne) im Lokalkompass, dass der Verein die „behördlich vorgeschriebenen 25 Parkplätze [...] bei Bedarf auf dem eigenen Grundstück problemfrei verdoppeln“ könnte. Doppelt so viele sind es dann doch nicht geworden, wie Detlef Robrecht nun bekannt gab: „Der Verein richtet jetzt 40 Stellplätze ein.“ Mehr als seine Mitarbeiter und er hätten einfordern können.

Die Salah Eddin-Moschee

- Errichtet wird der Bau vom islamischen Kultur- und Bildungsverein auf dem ehemaligen Gelände einer ehemaligen LKW-Reparatur. Dabei wird das alte Kopfhaus in den Komplex integriert, die alte Lagerhalle weicht einem Neubau. Damit steht dem Verein künftig eine Nutzfläche von 1.500 Quadratmetern zur Verfügung – genügend Platz für ein religiöses Zentrum für Gebets-, Tagungs- und Büroräume. Auch eine Kinderbetreuung wird installiert. Diese wird allerdings nur während der Veranstaltungszeiten in Anspruch genommen, bei dem Angebot handelt es sich nicht, wie vorab in der Tagespresse berichtet, um einen regulären Kindergartenbetrieb.
Ebenfalls kein Thema ist Einzelhandel an diesem Standort.

- Bau- und Grundstückskosten beziffern sich auf 1,3 Millionen Euro, die durch Spenden der Gemeindemitglieder aufgebracht werden. „Nicht unüblich“, wie ein Experte aus der Integrationsarbeit beteuert.

- Vor seinem Umzug nach Altenessen war der Verein 20 Jahre in Katernberg aktiv.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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