Marmelade, Späne, Asphalt: Bis 2017 soll A40-Anschlussstelle Frillendorf-Nord realisiert werden

Große Pläne bis 2017: Am Autobahndreieck Essen-Ost ensteht ein zweispuriger Fahrstreifen Richtung Düsseldorf, die neue Anschlussstelle Frillendorf Nord wird gebaut und innerstädtisch über eine Brücke mit der Nünningstraße verbunden. Illustration: Stadt Essen
  • Große Pläne bis 2017: Am Autobahndreieck Essen-Ost ensteht ein zweispuriger Fahrstreifen Richtung Düsseldorf, die neue Anschlussstelle Frillendorf Nord wird gebaut und innerstädtisch über eine Brücke mit der Nünningstraße verbunden. Illustration: Stadt Essen
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Nach langen Verhandlungen konnten sich TÜV Nord und Stadt Essen über den Verkauf des entscheidenden Grundstücks zur Realisierung der Anschlussstelle A40 Frillendorf-Nord einigen. Knackpunkt waren Risiken der Altlasten der Zeche Königin Elisabeth, die Lösung das Festlegen zusätzlicher Messstellen.

„Nimmt man alles andere heraus, haben wir insgesamt nur sechs Monate intensiv verhandelt“, gibt Werner Schmitz, Geschäftsführer TÜV Nord Immobilien GmbH, zu Protokoll. Schon 2012 wurde die Umsetzung der Anschlussstelle Frillendorf Nord an der A40 beschlossen, Mitte Oktober konnten Stadt Essen und TÜV Nord mit konkreten Plänen für den Bau Einigkeit beweisen. Unterstützung erhielten die Verhandlungen durch das Land NRW, denen besonders der Bau einer zweispurigen Abfahrt am Autobahndreieck A52 Richtung Düsseldorf am Herzen lag.
Probleme zwischen TÜV und Stadt gab es wegen Altlasten im näheren Umfeld des Straßengrundstücks, die bei akuten Schäden während der Maßnahme teure juristische Konsequenzen gehabt hätten. Zuvor wurde die Fläche als Kokerei und Schachtanlage des ehemaligen Verbundbergwerks Zeche Königin Elisabeth genutzt. Die daran gekoppelten Bodenverunreinigungen mussten bei der Baumaßnahme berücksichtigt werden.

Konkrete Pläne

Schmitz zieht hier den Vergleich mit einem Pausenbrot: Zwischen zwei Brotscheiben befindet sich eine Schicht Marmelade, drückt man drauf, „quillt“ der schmackhafte Belag heraus.Die Altlasten-Marmelade besteht unter anderem aus Grundwasser, die Brot-Sicherheit garantieren weitere wohlplatzierte Messstellen. Diese sorgen dafür, dass einwandfrei geklärt werden kann, dass der TÜV Nord keine Schuld an möglichen Schäden hat. „Wir haben gesehen, dass die Risiken beherrschbar sind“, erläutert der Schmitz.
Jetzt kann die Front von Stadt Essen, Straßen.NRW und TÜV Nord konkrete Pläne zur Baumaßnahme angeben. Der erste Schritt für die Anschlussstelle Nord ist die Lärmsanierung, die teil-transparente Wände in Höhe von sieben Metern vorsieht. Arbeiten zur Lautstärke-Dämpfung an der Anschlussstelle Süd haben bereits im Februar begonnen, die Maßnahme insgesamt soll bis Ende 2015 fertig sein. Auch bis dahin abgeschlossen werden soll die zweispurige Abfahrt Richtung Düsseldorf. Länger warten muss man auf die Anschlussstelle selbst. Die Fertigstellung dieses Vorhabens ist erst fürs Ende 2017 vorgesehen. Zusätzlich zur neuen Abfahrt werden auch die Frillendorfer Gegebenheiten angepasst: Die Abfahrt soll direkt mit der Nünningstraße verbunden werden, dazu entsteht eine Brücke über die Bahngleise der S2. Die Kosten insgesamt belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro, 65 Prozent davon übernimmt Straßen.NRW.

Neue Sperrungen

Für Pendler und Urlaubsreisende hören die harten Zeiten auf der A40 nicht auf, obwohl Straßen.NRW darauf achten will, dass „das zeitliche Delta möglichst klein gehalten wird“. Sicher sind bereits Maßnahmen für die Sommerferien 2015: In der ersten Hälfte droht die Sperrung Richtung Bochum, in der zweiten Hälfte Richtung Duisburg. Wo gehobelt werden, fallen „Späne“: Das Projekt werde „verkehrlich noch einmal Schmerzen bereiten“, warnt Michael Gebert von Straßen.NRW.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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