Regeln für das interkulturelle Zusammenleben im Stadtbezirk Zollverein verabschiedet

Unterzeichnet wurde das Dokument vom Bezirksbürgermeister, von Vertretern der Ayasofya-Moschee, der Fatih-Moschee, der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Katernberg, der Katholischen Pfarrei St. Nikolaus und vom Werbering Katernberg, Schonnebeck, Stoppenberg. Pressefoto: Kirchenkreis Essen/Burak Yilmaz
  • Unterzeichnet wurde das Dokument vom Bezirksbürgermeister, von Vertretern der Ayasofya-Moschee, der Fatih-Moschee, der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Katernberg, der Katholischen Pfarrei St. Nikolaus und vom Werbering Katernberg, Schonnebeck, Stoppenberg. Pressefoto: Kirchenkreis Essen/Burak Yilmaz
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Vertreter der im Stadtbezirk Zollverein der Stadt Essen beheimateten Religionsgemeinschaften, der Bezirksvertretung VI und der Werbegemeinschaften in Katernberg, Schonnebeck und Stoppenberg haben am Dienstagabend (17. Oktober) sieben sogenannte „Miteinander-Lebens-Regeln“ unterzeichnet. Diese Regeln, die Formen eines respektvollen, von Toleranz und Offenheit geprägten Umgangs miteinander festlegen, waren in einem mehrmonatigen Diskussionsprozess gemeinsam mit den Beteiligten erarbeitet worden. „Die Regeln können als Orientierung für das friedliche Zusammenleben im Stadtteil dienen“, hieß es. Ausgangspunkt für die Idee waren die Initiative „Der Essener Norden ist bunt“ und das Arche-Noah-Fest im Rahmen der Interkulturellen Woche 2017. Die anwesenden Vertreter machten deutlich, dass sie die verabschiedeten Regeln mit Leben füllen werden und in das Gemeindeleben einbringen wollen.

Die sieben Miteinander-Lebens-Regeln im Wortlaut

Ausgangspunkt
 
Der Essener Norden ist bunt. Wir im Bezirk VI Zollverein sind vielfältig in Bezug auf unsere Herkunft, unser Leben und unseren Glauben. Wir bauen Vorurteile ab und sind offen für andere - und auch zueinander. Wir zeigen und erwarten Respekt.

1. Unsere gemeinsame Grundlage sind Grundgesetz und Demokratie.
Wir respektieren die geltenden Gesetze, leben danach und setzen uns dafür ein. Bei unseren gegenseitigen Begegnungen akzeptieren wir, dass die Freiheit des einen da aufhört, wo das Recht des anderen beginnt.

2. Jeder Mensch verdient Wertschätzung.
Ein umfassendes Grundrecht auf Religions-, Weltanschauungs- und Gewissensfreiheit schützt jeden von uns auch persönlich. Bei allen Begegnungen und im täglichen Umgang miteinander sind die Gleichberechtigung von Frau und Mann, Gewaltlosigkeit und sexuelle Selbstbestimmung für uns eine Selbstverständlichkeit und werden von uns widerspruchslos geachtet.

3. Wir verpflichten uns zu einem gegenseitigen respektvollen Umgang und tragen zu einem friedlichen Zusammenleben bei.
Das wollen wir schon unseren Kindern und Heranwachsenden beibringen.
Wir dulden unter uns keinen Rassismus und keine religiöse Intoleranz.

4. Gemeinsam streben wir eine Kultur des guten Umgangs miteinander an, geprägt durch Humanität und Nächstenliebe.
Wir stehen ein für die Schwachen der Gesellschaft.
Wir sind offen dafür, voneinander und miteinander zu lernen.
Wir wünschen uns wechselseitige Integration und wollen Teilhabe verwirklichen.
Wir führen Dialoge miteinander und reden offen über Ängste, Unsicherheiten und Irritationen.
Wir lassen uns in unserer Begegnung nicht von außen bestimmen.

5. Miteinander ringen wir um ein gutes Zusammenleben in unserem Bezirk.
Demokratie lebt von Beteiligung. Herausforderungen und Probleme unseres Bezirkes gehen wir gemeinsam an und entwickeln Lösungsansätze.

6. Wir sorgen dafür, dass sich jeder in unserem Stadtbezirk sicher und wohlfühlt.
Wir halten Sauberkeit und Ordnung in unserem öffentlichen Raum und achten das Eigentum anderer Menschen.

7. Wir kooperieren miteinander und bilden dank unserer Vielfalt eine starke Gemeinschaft.

Essen, 17. Oktober 2017

Unterzeichner

Bezirksvertretung Bezirk VI Zollverein
Evangelische Gemeinde Essen-Katernberg
Ayasofya Moschee Katernberg
Katholische Kirche Katernberg/Schonnebeck/Stoppenberg/Frillendorf
Russisch-Orthodoxe Gemeinde Essen
DITIB Essen Fatih Moschee
Werbegemeinschaften Essen-Katernberg, Essen-Schonnebeck und Essen-Stoppenberg

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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