Grüne im Essener Norden
Unverantwortlich: Vorzeitige Schließung des St. Vincenz-Krankenhauses

Die katholische Contilia-Krankenhausgruppe hat es mit den Schliessungen ihrer Krankenhäuser im Essener Norden noch eiliger, als eigentlich schon befürchtet. Als besonderes Weihnachtsgeschenk für die Bürger*innen in Stoppenberg schließt sie das Vincenzs-Krankenhaus bereits ein Vierteljahr früher als angekündigt. Für Patienten wie Mitarbeiter*innen wird es deshalb ein abschiehtsvoller Heiligabend für die Gesundheitsversorgung im Essener Norden.  | Foto: Walter Wandtke
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  • Die katholische Contilia-Krankenhausgruppe hat es mit den Schliessungen ihrer Krankenhäuser im Essener Norden noch eiliger, als eigentlich schon befürchtet. Als besonderes Weihnachtsgeschenk für die Bürger*innen in Stoppenberg schließt sie das Vincenzs-Krankenhaus bereits ein Vierteljahr früher als angekündigt. Für Patienten wie Mitarbeiter*innen wird es deshalb ein abschiehtsvoller Heiligabend für die Gesundheitsversorgung im Essener Norden.
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Mit Entsetzen haben GRÜNE aus der Zeitung erfahren, dass das St. Vincenz-Krankenhaus bereits zum Jahresende schließen wird. Genau vor einem Jahr hatte die neue Leiterin der Contilia für den Essener Norden noch betont, dass die Kontinuität im medizinischen Leistungsspektrum im Essener Norden bei der geplanten Umstruktuierung gewährleistet bleibt. Mit der Schließung der beiden Krankenhäuser Marienhospital in Altenessen und St. Vincenz in Stoppenberg werden über Nacht über 300 Betten abgebaut.

Ersatzlose Streichungen in der Krankenhausversorgung verhindern!

Die Stadtbezirke 5 und 6 mit zusammen mehr als 110 Tsd. Einwohner*innen haben dann bereits zum Jahresende keine stationäre Versorgung mehr. Contilia hat noch nicht einmal einen gleichwertigen Ausgleich an anderer Stelle im Essener Norden geschaffen. Das neue Konzept der Contilia beinhaltet möglicherweise gute Ansätze, wird aber frühestens in sieben Jahren greifen. Wie die stationäre Versorgung die beiden Stadtbezirke für die nächsten Jahre gewährleistet werden soll, ist immer noch nicht beantwortet worden, kritisieren die GRÜNEN. Insbesondere die Fraktionsvorsitzenden in den Stadtbezirken V und VI, Stephanie Kemper und Marc Zietan fordern von der Contilia und der Stadt Essen, den Bürgerinnen und Bürgern schnellstens ein tragfähiges Konzept vorzulegen:
"Die GRÜNEN erwarten, dass die Stadt Essen kurzfristig sämtliche Möglichkeiten auch in Richtung der Landesregierung nutzt, um diesen gesundheitspolitischen Kahlschlag der katholischen Contilia GmbH für den Essener Norden noch zu verhindern. Gerade in der aktuellen Notlage der Coronapandemie darf kein funktionierendes Krankenhaus ohne adäquate Ersatzversorgung geschlossen werden. Mit ihren Ankündigungen, die Krankenhäuser zu schließen, schafft die Contilia Fakten, weil sich das gefragte Medizin- und Pflegepersonal umgehend neue Arbeitsplätze sucht. Aufgrund des akuten Personalmangels im Gesundheitswesen finden Ärzt*innen und Pfleger*innen neue Anstellungen auch lange vor dem angekündigten Schließungstermin, was – wie im Fall des Marienhospitals bereits gesehen – den Prozess weiter beschleunigt.

Gleichwertige Gesundheitsversorgung auch für den Norden der Stadt sichern!

Es ist skandalös, dass die Contilia auf diese Art zum wiederholten Mal an Verwaltung und Politik vorbei, die gesundheitliche Versorgung im Essener Norden massiv einschränkt, ja gefährdet. Wir befürchten weiterhin, dass rund um die geschlossenen Krankenhäuser in den Bezirken 5 und 6 auch viele Arztpraxen schließen werden, was die heute im Vergleich zum Essener Süden bereits deutlich eingeschränkte Gesundheitsversorgung noch weiter verschärft. Auch hier fordern wir, dass Contilia und Stadt schnell Maßnahmen ergreifen, diese absehbaren Folgeschäden der Krankenhausschließungen zu verhindern. Die Standards für Gesundheitsversorgung dürfen im Essener Norden nicht schlechter sein, als in den anderen Stadtbezirken mit noch arbeitenden Krankenhäusern.“

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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