Vogelheim: Sperrung kostet Zeit und Geld

Thomas Rose sammelt Unterschriften für eine baldige Fertigstellung der Arbeiten und hofft auf Schadensersatz. | Foto: Gohl
  • Thomas Rose sammelt Unterschriften für eine baldige Fertigstellung der Arbeiten und hofft auf Schadensersatz.
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Langzeitbaustellen gehen Anwohnern an die Nerven und Geschäftsleuten an die Umsätze. Das erleben die Betroffenen entlang der Vogelheimer Straße seit Monaten, und sie fragen sich: „Muss das so lange dauern?“ Und jetzt vielleicht noch länger?
Wenn man mit Thomas Rose telefoniert, sagt er zwischen durch „Entschuldigung, ich muss mal gerade jemandem den Weg erklären.“ Und dann erläutert er wieder mal einem Autofahrer, wie er derzeit in Vogelheim wohin kommt. In seinem Geschäft ist er oft genug Ansprechpartner für Ratlose.
Aber was heißt schon ‚derzeit‘? „Seit dem 25. April ist auf der Vogelheimer Straße eine große Baustelle“, bilanziert Rose. Wochenlang sei alles noch recht gut verlaufen - bis dann die Straße in Richtung B224 gesperrt wurde - allerdings ohne eine vernünftig ausgeschilderte Umleitung, wie viele Beschwerden aus dem Stadtteil bereits damals zeigten (der Nord Anzeiger berichtete).
Noch immer findet sich längst nicht jeder gleich zurecht. Doch das Hauptproblem ist für den Inhaber des Ladens „Der kleine Preisteufel“ wie für seine Nachbarn ein anderes: die fehlende Parkmöglichkeit. Zwischen Strickerstraße und B224 erneuern die Stadtwerke derzeit ihre Leitungen. Eine Baustelle, die über etliche Meter die Parkplätze quasi wegbuddelt - vorübergehend, aber dennoch viel zu lange. „Für vier Wochen lang konnte ich keine Lieferung entgegen nehmen“, beschwert sich Thomas Rose über die Anfangsprobleme.
Bei ihm wie bei vielen Geschäftsleuten in solchen Fällen zeigt sich: weniger Parkplätze, weniger Kunden, weniger Umsatz. Und wie lange noch? Der Vogelheimer moniert, zu Beginn der Arbeiten habe man ein Schreiben erhalten, wonach die Baustelle vier Monate in Anspruch nehmen sollte: „Nun sind diese vier Monate um, und die buddeln immer noch.“ Bescheid, wie lange es noch dauere, habe man nicht erhalten.
In der Auflistung der städtischen Koordinierungsstelle ist die Vogelheimer Straße bis September als Baustelle mit der aktuellen Verkehrsregelung eingetragen. Wie die Stadtwerke auf Nachfrage gegenüber dem Nord Anzeiger erklären, liegen ihre Arbeiten im Zeitplan, werden also Mitte September beendet sein. Dann jedoch folgen noch Leitungsverlegungen durch Ruhrgas und anschließend die Fahrbahnerneuerung durch das Tiefbauamt. Anschließend dürfte der September schon vorbei sein.
Eines ist sicher: Je länger die Baustelle hält, desto länger wird die Unterschriftenliste, die Thomas Rose in seinem Laden ausgelegt hat. Darin fragt er zum Beispiel, warum nicht zwei Lastkraftwagen für den Abtransport des Aushubs eingesetzt werden. Zu oft beobachte er: „Der Baggerfahrer muss immer warten, bis der Fahrer wieder zurück kommt.“ Das könnte schneller gehen, ist er seiner Sache sicher.
Da ist die Schlussfrage auf dem Papier schon fast nur noch rhetorischer Art: „Finden Sie auch, dass die Stadtwerke Essen für Schadensersatz aufkommen sollten?“

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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