Wahlkampf (II): Plakate – manchmal reichen ein paar Buchstaben …

Bild 1: Tagesbefehl der SPD an verarmte Rentner: Einfach nicht mehr ausgehen! (oder als Alternative vielleicht: Einfach nichts mehr ausgeben!
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  • Bild 1: Tagesbefehl der SPD an verarmte Rentner: Einfach nicht mehr ausgehen! (oder als Alternative vielleicht: Einfach nichts mehr ausgeben!
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… um den Wahrheitsgehalt eines Wahlplakates von null auf hundert Prozent zu erhöhen. Als ich neulich durch die Stadt fuhr, entdeckte ich z.B. ein nur leicht verändertes SPD-Plakat, das der Wahrheit über die Rentenpolitik der SPD ein gutes Stück näher kommt: Im Alter nicht MEHR ausgehen. So müsste eigentlich die ehrliche Antwort der SPD lauten, wenn Rentner fragen, wie sie der durch die SPD mitverursachte wachsende Altersarmut begegnen sollen.

Die CDU-Plakate sind ja bewusst so „aussagekräftig“ gewählt, dass man sich fragt: glauben die, der normale Mensch hat weder Verstand noch Gedächtnis? Auch hier hat ein Plakat-Guerillero der Wahrheit zum Durchbruch verholfen (siehe Bild 2).

Auch die GRÜNEN geizen mit klaren Aussagen, setzen stattdessen auf niedliche Kinder, die mir „Hello Kita“ zurufen. Wie wär’s mal ehrlicherweise mit „Hello Arbeitsloser, wir waren auch für Hartz IV“?

Über die FDP-Plakate und den fast bis zur Unkenntlichkeit gephotoshoppten Rainer B. brauchen wir kein Wort zu verlieren.

Überhaupt fällt mir auf, dass keine dieser Parteien das Wort Hartz IV auch nur in den Mund nimmt (waren und sind ja auch alle dafür) und etwas zum Thema Arbeitslosigkeit oder zur anhaltenden Weltwirtschafts- und Finanzkrise sagt.

Doch es gibt auch Ausnahmen. "30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich" (Bild 3) – das ist mal klare Kante gegen die Massenarbeitslosigkeit. Vertreten wird diese Forderung von einer Partei, die gar nicht zu existieren scheint, wenn man so die Medien durchgeht.

Dagegen werde ich mit meinen bescheidenen Mitteln angehen. Und zwar bewusst außerhalb der ins Kraut schießenden „Wahlumfragen“, wo mir regelmäßig bis zu zwei Drittel der tatsächlich zur Wahl stehenden Parteien unterschlagen werden. Ich wusste gar nicht, dass Redakteure das Recht haben, die Entscheidungen der Wahlausschüsse und des Bundeswahlleiters zu „korrigieren“ und ihre eigenen Zulassungskriterien aufzustellen.

Genug für heute. Ich freue mich auf eine angeregte und streitbare aber auch sachliche und solidarische und gerne auch humorvolle Diskussion.

Fortsetzung folgt.

Autor:

Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord

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