Wandtke: pauschale Verunglimpfung der Gesamtschulen durch FDP wird der Realität nicht gerecht

Walter Wandtke; grüner Ratsherr aus Altenessen, und schulpolitischer Sprecher der Essener Stadtratsfraktion sieht weiterhin die Notwendigkeit, die Gesamtschulen zu stärken, statt dort wie die FDP es will, die Oberstufen abzuschaffen.
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Ergebnisse der Lernstandserhebung für Achtklässler an Essener Schulen

Mit den Ergebnissen der aktuellen Lernstandserhebung für Achtklässler lässt sich aus Sicht der Essener Grünen nicht, wie vom FDP-Landtagsabgeordneten Ralf Witzel behauptet, ein grundsätzlich niedrigeres Leistungsniveau an Gesamtschulen nachweisen. Dazu erklärt Walter Wandtke, schulpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion in Essen:
„Die oberflächliche Betrachtung der Gesamtschulen durch Herrn Witzel wird dem differenzierten Gesamtschulsystem nicht gerecht. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Unter den Bedingungen des Turboabis nach 12 Schuljahren ist es nämlich zwangsläufig so, dass Schülerinnen und Schüler in der 8. Klasse an Gymnasien schon mehr Wissen geschluckt haben müssen als an der neunjährigen Gesamtschule. Außerdem ist die Schülerschaft der Gesamtschulen, die parallel zum dreigliedrigen Schulsystem besteht, völlig anders als an Gymnasien zusammengesetzt. Die Gesamtschule ermöglicht gerade Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten, ihren Berufsweg nicht unterhalb ihrer intellektuellen Möglichkeiten beginnen zu müssen. Das Verdienst der Gesamtschule besteht gerade darin, möglichst viele aus den Potentialen der Kinder herauszuholen.
Die FDP blendet dagegen mit ihrem kompromisslosen Widerstand gegen alles, was die Durchlässigkeit unseres Schulsystems nach oben erleichtert, wichtige Probleme aus. Beispielsweise ist das Problem der Abschulungen von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf, um die sich an den Gymnasien oft nicht ausreichend gekümmert wird, noch ungelöst. Der wachsende Wunsch der Eltern hin zu längerem gemeinsamen Lernen zeigt jedenfalls, dass die Gesamtschulen mehr denn je gebraucht werden."

Rückwärtsgerichtete FDP-Schulpolitik

Kompromisslos stemmt sich die FDP bisher gegen alles, was die Durchlässigkeit unseres bundesdeutschen Schulsystem nach oben erleichtern könnte.
Schon als die Grüne NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann die zeitweilige Möglichkeit eröffnet hatte für Gymnasien, die es wünschen, wieder das Abitur nach 13. Schuljahren zu ermöglichen, kamen die heftigsten Widerstände aus der FDP. Ratsherr Hellmann sah in Borbeck schon deutlich die Einheitsschule unter Volkskontrolle am Himmel aufblitzen, gab dem dortigen Gymnasium den Tipp, sich doch gleich zur Gesamtschule zu erklären. Der Antrag des traditionsreichen Gymnasiums Borbeck fand vor eingen Jahren zum Glück trotzdem die Zustimmung der Mehrheit des Stadtrats. Auch die jetzt auf drei Ratsherren geschrumpfte Rest-FDP scheint ihre panische Angst vor den Gesamtschule noch immer nicht verloren zu haben.
Der FDP-dauervorwurf der Bevorzugung einer bestimmten Schulform in den Sekundarstufen I und II durch die NRW-Landesregierung ist nicht nachvollziehbar.
Aus Grüner unserer Sicht ist diese Gesamtschulkritik nur Teil einer Kampagne, die - wie in ihrem wenig erfolgreichen Kommunalwahlprogramm nachzulesen war – u.a. die Abschaffung der Gesamtschuloberstufen zum Ziel hat. Für diese realitätsferne und nicht zukunftsfähige Bildungspolitik hat die FDP aber bereits bei der Kommunalwahl die Quittung bekommen.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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