Der schmale Grat: RWE – Wuppertaler SV 2:2

Das war gute Werbung für die Regionalliga-West, auch wenn das live im Fernsehen übertragene Derby zwischen Wuppertal und Essen erst in der zweiten Hälfte richtig an Fahrt aufnahm. Am Ende entführte die aktivere Mannschaft einen Punkt aus dem Stadion am Zoo. Da war allerdings mehr für die Rot-Weissen drin – Marwin Ellmann vergab in allerletzter Sekunde vom Punkt.

Die ersten 45 Minuten sind schnell erzählt: Die Essener waren von der ersten Minute präsent, allerdings ließen aufmerksame Hausherren wenig zu - die Wuppertaler unter Neu-Trainer Jörg Jung legten Wert auf eine stabile Defensive. 5.500 Zuschauer im Stadion – nicht ganz die Hausnummer, die sich die WSV-Verantwortlichen erhofft hatten – sahen eine kampfbetonte, aber auch zähe Partie.

Wie RWE-Kapitän Markus Heppke verriet, hatten sich die Essener in der Halbzeitpause vorgenommen, eine Schüppe draufzulegen. Den 0:2-Rückstand nach 60 Minuten mussten sie sich selbst anschreiben lassen. Zwei Standards reichten, um den kompakten Eindruck der ersten Hälfte zunichte zu machen. Dass Christian Knappmann mit seinen 1,95 hier seine Stärken ausspielen kann, war im Vorfeld hinlänglich bekannt. Beim 0:1 fälschte der sonst starke Maik Rodenberg aus der Drehung ab, den zweiten Treffer hatte Torhüter Dennis Lamczyk mit zu verantworten: Knappmann durfte aus fünf Metern einnicken. Nur wenige Minuten später hätte Fleßers – wiederum nach einem Standard - den Dreier eintüten können. Sein Kopfball rauschte aber knapp rechts am Kasten vorbei.

Erst hiernach berappelten sich die Rot-Weißen, kamen durch Kapitän Heppke, der eine Avci-Flanke leicht touchierte, zum Anschluß (69.). Weitere zehn Minuten war das Spiel wieder offen: Konstantin Sawin vollendete eine schöne Kombination – 2:2!

Zwo, eins, Risiko: Jetzt waren die Visiere unten, das Derby verdiente nun seinen Namen. Wobei die Essener die besseren Chancen zum K.O. besaßen. Der eingewechselte Marwin Ellmann vergab in der 87. aus kurzer Distanz den ersten Matchball.

Wie schmal der Grat zwischen Helden- und Verlierertum im Fußball ist, zeigte sich dann in der Nachspielzeit. Nach einer Ecke riss WSV-Keeper Christoph Semmler Michael Laletin um – nachdem der Innenverteidiger den Ball bereits neben das Tor gesetzt hatte – der Elfmeter war eine harte Entscheidung. Marwin Ellmann übernahm die Verantwortung – und scheiterte an dieser Bürde: Semmler hatte die richtige Ecke geahnt. Während der junge Angreifer von Mannschaft und Trainer Waldemar Wrobel unmittelbar getröstet werden musste, war Semmler nach seinem ungeschickten Einsatz gegen Laletin wieder oben auf.

Das Remis war, nicht zuletzt aufgrund des strittigen Elfmeters, gerecht, aus Essener Sicht aber bitter. Spitzenreiter Vikotria Köln verlor parallel das Stadtduell gegen die Fortuna mit 1:3. Ein Sieg in Wuppertal hätte das Gedränge an der Spitze verschärft. So bleibt RWE auf Platz vier hängen – mit drei Punkten Rückstand auf den neuen Tabellenführer Fortuna Köln.

Erfreuliches gibt es von der Buderusstraße zu berichten: Der FC Kray besiegte nach elf sieglosen Spielen den VfB Hüls und gibt die rote Laterne an Düsseldorf II ab.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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