Letzte Chance: Willi Nowack legt Berufung ein

Foto: Gohl

Willi Nowack zog einst die Fäden in dieser Stadt, nach seinem politischen
Abstieg hat sich der ehemalige Vorsitzende der SPD Altenessen
wirtschaftlich ganz schön verheddert.

Bereits 2005 wurde er vor dem Landgericht wegen Insolvenzverschleppung
verurteilt, damals auf Bewährung. 2009 dann neue Ermittlungen, da die
Nowack Projektplanung, ein Beraterunternehmen für Immobilien- und
Grundstücksangelegenheiten, weiterhin überschuldet geblieben ist. Das
Amtsgericht erkannte im Frühjahr einen Vorsatz und verurteilte Nowack zu
einem Jahr und vier Monaten Gefängnis – diesmal ohne Bewährung.
Vor der neunten Strafkammer des Landgerichtes findet nun die
Berufungsverhandlung statt. Der ehemals ‚starke Mann‘ ist sichtlich
angeschlagen, seine Antworten auf die Einlassungen des Richters Jörg
Schmitt sind im Zuschauerraum nicht immer vernehmbar. In der ersten
Verhandlung hatte ihm Amtsrichterin Daniela Riedl noch „egoistische
Interessen“ und „Arroganz“ bescheinigt, ein Eindruck, den Nowack offenbar
nicht noch einmal bestätigen will.

Sicher, er habe um seine Existenz gekämpft, lässt sein Anwalt Martin
Meinberg verlesen, er habe aber auch stets die Gläubigerinteressen
gewahrt. „Eine Insolvenz wäre sicher der einfachere Weg gewesen, dass der
Antrag ausblieb, war jedoch für alle Seiten wirtschaftlich interessanter“,
so Meinberg, der auf entsprechende Gespräche mit der Hauptgläubigerin
Sparkasse verweist. „Ich habe jeden Cent bezahlt“, ergänzt Nowack die
Erklärung seines Anwalts – notfalls aus eigener Tasche bzw. aus dem
Familienvermögen.

4,1 Millionen Euro Schulden hat Willi Nowack angehäuft, fast drei
Millionen Euro als Privatperson – als solche hatte er Privatinsolvenz
angemeldet. Ein ausstehendes Geschäft mit der Firma mfi im
Bamler-Servicepark hätte 2005/6 nochmal die Hoffnung auf „drei, vier
Millionen“ gemacht. Ob diese Hoffnung berechtigt war, wird im Laufe des
weiteren Verfahrens zu klären sein.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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