Wie Zombies ticken: Rike Pflieger macht den Selbstversuch

Fotos: privat
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Die Altenessenerin Rike Pflieger weiß jetzt, wie sich Zombies "fühlen". Am vergangenen Wochenende war sie selbst einer. Als Statistin mimte sie einen der Untoten bei der Tanz-Performance „Return of the Zombie“ der Choreographin Dragana Bulut bei PACT Zollverein.

"Zombies lachen nicht. Sie gucken ernst, laufen langsam und auch etwas wackelig“, erzählt Rike Pflieger. Die 60-Jährige weiß nach ihrer Bühnenerfahrung als Zombie - der ersten Bühnenrolle überhaupt - nun auch besser, wie Untote "ticken". Aber vor allem ist die Verwaltungsfachangestellte nach dieser Erfahrung total „geflasht“, sprich restlos begeistert. „Ich möchte das am liebsten jedes Wochenende machen“, berichtet sie lachend.

Sie hatte nach einen Aufruf im Nord Anzeiger eine der überaus beliebten Statistenrollen für die Tanz-Perfomance auf PACT Zollverein ergattert und durfte mit der Berliner Choreografin Dragana Bulut proben und bei der Aufführung mitwirken. „Ich bin noch so im Rausch“ erzählt sie lachend. Zunächst erfuhren die Zombies in spe, was sie erwartet. „Wir wussten zum Beispiel als Zombies nicht, dass wir Zombies sind, sondern hielten uns für normal“, berichtet die Altenessenerin und schiebt lachend nach: „Die Choreografin Dragana Bulut war wie alle sehr nett, sie erklärte uns auch, wie man sich als Zombie fühlt.“

An Gesichtsausdruck, Gang und Bewegungen gefeilt

Auch am Gesichtsausdruck, dem Gang und den Bewegungen der Aushilfs-Untoten wurde bei den Proben gefeilt. „In einer Szene mussten wir ein Bein anheben und wackelig stehen“, verrät Rike Pflieger. Einen großen Auftritt hatte das Statisten-Gespann, als es eine große Schlange bilden sollte, die sich wie ein Wirbel eindreht. „In einer anderen Szene wabert Nebel über die Bühne, wir Zombies kommen langsam rein und setzen uns vor den Zuschauern auf den Boden“, erinnert sich Rike Pflieger. Beim letzten Auftritt war die gesamte Bühne in Dunkelheit gehüllt und die Zombies verteilten Popcorn ans Publikum, während Ausschnitte eines Zombie-Filmklassikers aus den 80ern gezeigt wurden. À propos Film und Zombies. Rieke Pflieger stand zwar, wie eingangs erwähnt, davor noch nie auf einer Bühne, aber sie ist durchaus Zombie-Expertin. „Ich bin totaler Fan der TV-Serie ‚The Walking Dead‘ ( deutsch: „Die wandelnden Toten“, Anm. d. Redaktion)“, erzählt die 60-Jährige lachend. In der Kult-Serie geht es um eine Gruppe Überlebender nach einer weltweiten Zombie-Apokalypse. „Aber so schlimm, wie in der Serie, war es bei der Tanzaufführung nicht“, lautet Rike Pfliegers Fazit.

Gereizt an der Rolle als Statistin hat die Altenessenerin: „Das war mal etwa ganz Besonderes“, resümiert diese. Augenzwinkernd schiebt sie nach: „Ich dachte, da brauchst du dich nicht groß zu verändern.“ Da Zombies ja auch das Outfit tragen, in dem sie gestorben sind, ähm in dem sie zu Untoten wurden, bedurfte es auch keines besonderen Kostüms. „Ich habe einfach eine weiße Bluse, Jenas und Turnschuhe angezogen“, schmunzelt Rike Pflieger. Wie hat sie sich auf ihre Rolle vorbereitet? „Ich ging jeden Tag wie ein Zombie durch die Küche“, erinnert sich die gebürtige Altendorferin lachend. Dass sie die einzige Statistin ohne Bühnenerfahrung war, mache sie besonders stolz. Auch eine kleine Gage hätte es gegeben. Aber das sei für Pflieger nicht entscheidend gewesen. Überhaupt: Nach dieser Erfahrung auf den Brettern, die die... und so weiter, ist sie ganz klar „infiziert. „Ich werde mich auf jeden Fall bemühen, weitere Statistenrollen zu bekommen“, erzählt Rike Pflieger.

Zur Tanz-Performance "Return of the Zombie": In Bewegung, Sound, Text und Film zelebriert die Choreographin Dragana Bulut mit ihrem Stück „Return of the Zombie“ das Zombie-Phänomen auf der Bühne. Unterstützt wurden sie und ihre Performer dabei von rund 20 Statisten aus ganz Essen. Die Perfomance spielt mit dem Verhältnis von Realität und Fiktion. Bei den Zombies handelt es sich um Metaphern. Sie müssen sich auf der Bühne mit ständig wechselnden Rahmenbedingungen (Licht, Ton, Raum) herumschlagen.

Fotos: privat
Am Ende gab es Popcorn fürs Publikum
Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

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