Oliver Kern und die VKJ-Pläne 2012: "Nicht reden, sondern machen!"

Viele Projekte hat der VKJ (Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet) in diesem Jahr gestartet. Auch für 2012 ist die Liste der Vorhaben lang - Geschäftsführer Oliver Kern verriet dem KURIER pünktlich zum Jahreswechsel, worauf sich Eltern, Kinder und auch Jugendliche in 2012 freuen dürfen.

Herr Kern, das alte Jahr liegt hinter uns. Wie sieht Ihr Fazit aus? Haben Sie das erreicht, was Sie sich für den VKJ gewünscht haben?
Oliver Kern: Auf jeden Fall. Wir haben vier unserer Einrichtungen erweitert und damit einen großen Schritt nicht nur für uns, sondern auch für die Stadt Essen gemacht. Denn wir haben zusätzliche Kindergartenplätze und Arbeitsstellen geschaffen. Außerdem haben wir an der Märkischen Straße in Freisenbruch mit dem Ausbau der Kita und der Einrichtung eines Mehrgenerationenhauses begonnen.

Wann kann das „Kinderhaus der kleinen Füße“ denn in die neuen Räume einziehen?
Oliver Kern: Wir rechnen damit, dass es im Frühjahr soweit sein wird. Voraussichtlich im März wird die Kita dann mit einer zusätzlichen Gruppe - also insgesamt dann mit fünf Gruppen - durchstarten können. Der Umbau der bisherigen Räume zum Mehrgenerationenhaus kann dann ja erst nach dem Auszug der ‚kleinen Füße‘ gestartet werden.

Für 2012 haben Sie wieder große Pläne. Was wollen Sie alles verwirklichen?
Oliver Kern: Wir starten vier weitere Projekte und haben dann in 2011 und 2012 ungefähr 250 neue Kita-Plätze geschaffen und rund 50 Arbeitsplätze. Vor allem möchte ich in 2012 aber im Grunde eine Pipeline für das darauffolgende Jahr legen. Schon jetzt laufen die Gespräche mit Investoren, um z.B. auch Vorhandenes auszubauen. Das Kinderhaus „SimSalaGrim“ an der Grimbergstraße in Kray soll ausgebaut werden und auch an der Liebrechtstraße in Überruhr haben wir noch viel vor. Wir werden uns deshalb verstärkt um den Jugendbereich kümmern und alle jetzt gestarteten Projekte fortsetzen und zum Abschluss bringen.

Sie sagen, Sie wollen sich verstärkt um den Jugendbereich kümmern. Ist hier schon Konkretes geplant?
Oliver Kern: Wir sind besonders stolz darauf, es geschafft zu haben, das europäische Projekt ‚POP‘ (Partizipation Orientierung und Perspektiven) nach Essen zu holen. Es ist ein auf drei Jahre angelegtes ESF-Projekt (Europäischer Sozialfonds). Außerdem werden wir ein Radio-Projekt mit den jugendlichen in den Osterferien starten.

Sie haben in den verschiedenen Einrichtungen ja auch viele „kleinere“ Projekte u.a. zur musikalischen Früherziehung oder Sprachförderung. Gibt es hier für 2012 Neuerungen?
Oliver Kern: Unsere langjährigen Projekte wie „SoNaRe“ oder die Förderangebote werden wir natürlich fortsetzen und auch versuchen, diesen Bereich noch weiter auszubauen. Außerdem steht für unsere Familienzentren die Rezertifizierung an. Natürlich möchten wir auch den U3-Ausbau weiter vorantreiben.

Das wollen ja viele. Der VKJ ist aber ein freier Träger, der anpackt. Das hat vor allem mit sehr viel persönlichem Einsatz von Ihnen zu tun. Was wünschen Sie sich denn für 2012?
Oliver Kern: Dass wir weiterhin so viele Sponsoren für unsere Projekte finden und natürlich Unterstützung bei der Umsetzung unserer Projekte. Natürlich kostet das alles viel Geld, bei uns werden die Spendengelder aber stets projektbezogen verwendet. Ich würde mich persönlich sehr freuen, wenn sich im kommenden Jahr vor allem wieder mehr im Jugendbereich bewegen würde in unserer Stadt. Die Kitas sind in aller Munde - das ist auch gut so. Aber: Was ist mit den Jugendlichen?
Die Politik muss auch wieder mehr Augenmerk auf die Jugend richten, denn auch die Jugendlichen gehören zu einer Großstadt für Kinder. Es geht vieles, wenn man nicht nur redet, sondern macht - und zwar das, was gerade geht. Das ist ganz schön viel.