"All-inclusive-Grazien" AUSSTELLUNG in der KreativSchule-RICH bis 30.11.2015

Reisende-Granada, 120x40cm, Öl auf Lw,Ewa Kwasniewska, 2013
16Bilder
  • Reisende-Granada, 120x40cm, Öl auf Lw,Ewa Kwasniewska, 2013
  • hochgeladen von Ewa Ansorg

In seinem Atelier an der Gladbecker Str. 236 in Essen präsentiert RICH Gemälde und Zeichnungen der Künstlerin Ewa Kwasniewska.

Die Ausstellung dauert bis zum 30.11.2015

Die Bilder von Ewa sind voller Geschichten, melancholischer, mystischer, ironischer oder heiterer, meistens aber doppelbödiger Geschichten, und damit voller spannender Anregung.
In der Serie "Am Strand - Gestrandet" verarbeitet die Künstlerin Motive eines Strandurlaubs.
Da ist eine Familie, die von ihrem "Familienausflug" zurückkehrt. Müde und kaputt schleichen Eltern und Kinder durch das Watt. Oder haben sie sich gestritten, weil der Vater wieder einmal die Tour zu weit ausgedehnt hat?

Im Zentrum des Bildes "Suchende Witwe" planscht eine üppige, spärlich bekleidete, offenbar vitale Matrone durch das seichte Wasser. Sucht sie Muscheln - oder doch etwas ganz anderes? Wenn ein großer Fisch an der locker ausgeworfenen Angel anbeißen würde, wäre ihr das wohl sehr recht.

Als Kontrast steht in dem Bild "Zaghafte Freikörperkultur" eine schmächtige, nur oberhalb des Nabels bekleidete Frau unschlüssig vor einem strudelnden Priel. Wagt sie den Sprung oder kehrt sie wieder um? Zieht sie sich gleich ganz aus oder ganz an? Vielleicht aber ist sie schon von der Flut eingeschlossen und in größter Gefahr?

Deftiges Leben bieten die "All-inclusive-Grazien". Man kann richtig spüren, wie sie das Fett der Pommes frites vom Buffet direkt auf ihren Leib transformieren und anschließend am Pool in der Sonne brutzeln lassen. Ein kurzer Schnattergang zum Strand soll Platz für die nächste Schlemmerei schaffen.

Diese Geschichten sind aber nur eine, eine vordergründige Interpretation der Bilder. Denn trotz ihrer Ironie und ihres Witzes strahlen sie nicht die Heiterkeit eines bunten Strandlebens aus. Im Gegenteil, schon die sparsame Farbkomposition mit Siena und Ockertönen des Sandes und einem ölig-changierendem Blau des Wassers evoziert eine bedrückende Atmosphäre, ja geradezu eine Weltuntergangsstimmung.
Die Personen in dieser Ödnis sind vereinzelt, einsam, verlassen oder wenden sich und dem Betrachter den Rücken zu. Sie sind offenbar kontakt- und kommunikationslos. Sie sind nicht fröhliche Strandurlauber, sondern vielmehr in Trostlosigkeit Gestrandete.
Diese Sichtweise findet sich zugespitzt in dem Bild "Gipfeltreffen". Eine Gruppe von Schafen drängt sich in einer für sie unwirtlichen, zerstörten Umwelt ängstlich und ratlos zusammen. So könnte man sich tatsächlich den finalen Klimagipfel vorstellen. Und sardonisch lächelt darüber ein heller Himmel.

Dauer der Ausstellung vom 26.09. bis 30.11.2015
Öffnungszeiten: Mo-Mi 11:00 - 19:00 Uhr und nach Vereinbarung Tel.0201/211082 www.kwasniewska.com

Autor:

Ewa Ansorg aus Essen-Süd

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