Tipps von Copter-Pilotin Kerstin Gohl aus Schonnebeck

Alles im Griff: die Copter-Pilotin Kerstin Gohl.
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Sie beherrscht ihre Quadrocopter im Schlaf: Kerstin Gohl aus Schonnebeck ist professionelle Luftbild-Fotografin. Was man darunter versteht und was dabei zu beachten ist, darüber sprachen wir mit der „Pilotin“.

Was kostet ein Quadrocopter, mit dem man qualitativ hochwertige Fotos und Videos anfertigen kann?

Kerstin Gohl: Vorweg: Wir Piloten nennen diese Fluggeräte Copter. Das ist einfacher, da sie zum Beispiel vier Motoren oder mehr haben können.
Dementsprechend würden sie dann Quadrocopter und auch Multicopter heißen.
Den Begriff Drohne mögen wir gar nicht, da jeder dabei an militärische Flugmodelle denkt, die töten. Ein Einstiegsmodell liegt bei unter 200 Euro.
Will man allerdings wirklich hochwertige Fotos und Filme anfertigen, muss man tiefer in die Tasche greifen. Ab 1.500 Euro liefert der Flieger dann brauchbare Ergebnisse.

Vor ein paar Monaten ist ein Quadrocopter auf ein Auto gestürzt, dass über die A40 fuhr - zum Glück ist der Fahrer nicht verunglückt. Darf eigentlich jeder, der über das nötige Kleingeld verfügt, einen Copter kaufen und fliegen lassen?

Theoretisch ja. Man muss allerdings wissen, dass sich so ein Copter nicht von alleine fliegt. Die Handhabung mit den zwei Knüppeln an der Fernbedienung ist nicht ganz einfach.
Auf jedem Pin liegen zwei Steuerbefehle - die Stromzufuhr für die Motoren und der Befehl, dass der Copter sich drehen soll, liegen auf einem und auf dem anderen der Befehl zum Vorwärts- und Seitwärtsfliegen.
Bis man das perfekt auseinanderhalten kann, braucht man schon zahlreiche Flugstunden. Hier gilt: üben, üben und wieder üben.
Wenn man nicht nur auf einer riesigen Wiese Fotos aus der Vogelperspektive machen, sondern auch mal ein Gebäude von oben betrachten will, dann ist man gezwungen, in bewohnten Gebieten zu fliegen. Hier ist natürlich äußerste Vorsicht geboten.
Man muss sich bewusst sein, dass man als Copter-Pilot eine hohe Verantwortung trägt!

Darf man einen Quadrocopter denn überall so hoch und so weit weg fliegen, wie man will?

Die Luftaufsichtsbehörde hat die Flughöhe auf 100 Meter beschränkt.
Außerdem darf der Flieger sich nur soweit vom Piloten entfernen, wie der ihn noch mit dem bloßen Auge sehen kann.

Braucht man eine besondere Genehmigung?

Wenn man die Luftfotografie gewerblich betreiben will, dann braucht man eine sogenannte „Aufstiegsgenehmigung“ der Bezirksregierung.
Auf jeden Fall muss man versichert sein, wenn das Teil mal unkontrolliert abstürzt und dabei etwas beschädigt.
Modelle unter fünf Kilogramm Gewicht sind normalerweise in der privaten Haftpflichtversicherung eingeschlossen. Man sollte sich allerdings explizit bei seiner Versicherung informieren. Ansonsten sollte man eine Multicopter-Haftpflichtversicherung abschließen.
Generell gilt: Es muss eine gültige Versicherung vorliegen.
Man braucht das Einverständnis des Eigentümers, dessen Grundstück man überfliegt.
Für die gewerbliche Nutzung muss eine Genehmigung der Luftfahrtbehörde vorliegen.
Und, ganz besonders wichtig: Man darf niemals über Menschen hinwegfliegen!

Was macht das Fotografieren von einem Copter aus so attraktiv?

Das ist selbstverständlich die außergewöhnliche Perspektive. Man filmt nicht nur von oben herab, wie aus einem Flugzeug, sondern kann den Blickwinkel und die Höhe variieren.

Wer noch Fragen an die Copter-Pilotin Kerstin Gohl hat, meldet sich unter Tel. 45 86 69 72 oder per E-mail an k.gohl@bilderpower.de.

Alles im Griff: die Copter-Pilotin Kerstin Gohl.
Mit dieser Ausrüstung lassen sich tolle Luftbilder schießen.
Autor:

Dirk Bütefür aus Mülheim an der Ruhr

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