Mein Wochenende mit Sabine, dem gruftigen Ruhrpottblag

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Gestern lag in meinem Briefkasten eine große Überraschung: Die Essenerin Sabine Hegemann hat mir Ihr Buch "Wie das Leben so schreibt - Vom Ruhrpottblag zum Grufti" zugeschickt. Ich bin dann kurzerhand mit dem Buch in den Garten gestiefelt und schon schrieb das Leben wieder seine Geschichten. Vorab bemerkt: Ich habe Sabine noch nie persönlich getroffen, aber nach der Lektüre hatte ich das Gefühl, ich müsste Sabine ganz feste umarmen, weil sie mir ein paar wirklich schöne Stunden geschenkt hat.

DAS BUCH

Überaus kurzweilig und unterhaltsam nimmt Sabine den Leser mit in ihr Leben. Die autobiographischen Geschichten, angefangen im Ruhrpott der sechziger Jahre, spielen vor allem in Altenessen, Freisenbruch und Steele, wobei man keineswegs ortskundig sein muss, um sich selbst wiederzuerkennen. Ich musste bereits am Anfang des Buches schmunzeln, als plötzlich "mein Onkel Emil" wieder vor mir auftauchte.

Die italienisch Filmschauspielerin Anna Magnani sagte "Der Alltag der meisten Menschen ist ein stilles Heldentum in Raten" und so ist auch die passionierte Essenerin für mich eine "Heldin des Alltags", zum Glück keine stille.
Allen Widrigkeiten des Lebens zum Trotz schafft sie es zu vermitteln, dass es sich lohnt, nicht zu verzweifeln. Unaufgeregt und ohne Umschweife führt Sabine mich auch durch Tiefen, Widrigkeiten und Schicksalsschläge ihres Lebens. Dazu gibt sie noch einen motivierenden Einblick in ihr ehrenamtliches Engagement. Es ist wohltuend zu lesen, wie Sabine mit einer gewissen Leichtigkeit einfach mal mit Hund "Lilly" loszieht und Menschen glücklich macht oder sich für eine lebenswerte Heimat einsetzt.

WIE DAS LEBEN SO SPIELT

Zufällig saß ich gestern mit Altenessenern und Steelensern zusammen und Sabines Buch wurde zur Quelle der Erinnerungen, Assoziationen und Inspirationen. "Weißte noch, damals...", "Ach ja, stimmt, da gab es ja diese Heizstäbe im Autokino", "Mensch, ich war da doch auch immer an so einer Trinkhalle. Wie hieß der Typ noch? Friedhelm, glaube ich.", "Kennste noch die Brötchen von Bäcker Schwedtmann?", "Oh ja, die Metzger früher, das fehlt mir heute.", "Du liebes Löttchen, was haben wir uns damals mit Patchouli oder Moschusduft eingenebelt."

DANKESCHÖN

Pearl S. Buck sagte "Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen". Sabine bringt Alltägliches so auf den Punkt, dass es den Leser berührt. Liebe Sabine, lass Dich umarmen, haste töfte gemacht!

Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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