Leinenzwang für Hunde schützt nicht nur die Menschen

Wasservögel und Wildkaninchen gehören zu den Tieren, die den Kaiserpark ebenso nutzen, wie Menschen es mit ihren Hunden tun.
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Wenn Spaziergänger sich über freilaufende Hunde in Parks beschweren, dann meist, weil sie Angst um sich selbst haben. Nicht so Thomas Schwarz. Er fordert strengere Einhaltung des Leinenzwangs, weil er beobachtet, wie Hunde andere Tiere jagen.

Hunde im Kaiserpark jagen Kaninchen

Sein Beispiel ist der Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen, wo er am 30. April kurz vor dem Tunnel, der zur Kinßfeldstraße führt, Pflanzen fotografierte: „Auf einmal schossen zwei Hunde an mir vorbei, die einem anderen Tier hinterherjagten, es war wohl ein Wildkaninchen.“
Schwarz berichtet, er habe den Hundehalter darauf angesprochen, dass die Tiere an der Leine zu führen seien und er sich möglicherweise wegen Jagdwilderei zu verantworten habe, wenn seine Hunde ein Tier hetzten: „Es kam zu einem Streitgespräch, woraufhin ich drohte, die Polizei zu rufen und Fotos zu machen.“ Der Mann sei dann bis auf wenige Zentimeter an ihn herangekommen, „wie man es sonst nur aus Bundesligaspielen kennt“. Er selbst habe sich aber nicht provozieren lassen, sondern sei gegangen, nicht ohne als „Tierhasser“ beschimpft zu werden.

Stadt weist diverse Hundewiesen aus

Das sei er nun wirklich nicht, betont Thomas Schwarz: „Ich möchte nicht, dass Hunde andere Tiere in den Tod hetzen oder zu fassen
kriegen und totbeißen.“ Von daher würde er es sehr begrüßen, wenn das Ordnungsamt im Kaiser-Wilhelm-Park öfter mal Streife laufen und Hundehalter dahingehend kontrollieren würde, dass die Tiere angeleint seien, zumindest nicht anderen Tieren (oder
Menschen) hinterher hetzten.
Für den freien Auslauf ohne Leine gebe es Hundewiesen, mit Sicherheit aber bessere Orte als einen Park, zumal extra auf Schildern darauf hingewiesen werde, dass Hunde an der Leine zu führen seien.

Allerdings sind Hundewiesen bzw. andere Freilaufflächen rar - das beklagen Hundebesitzer immer wieder. Auf der entsprechenden Internetseite der Stadt Essen (www.essen.de/rathaus/aemter/ordner_67/Hundewiesen.de.html) werden die offiziellen aufgezählt. Da gibt es im Bezirk I eine im Elisenplatz im Ostviertel, eine weitere im Nordpark sowie in Frillendorf am Wisthoffweg/Ecke Hombrucher Straße. Im Bezirk V finden sich nur zwei (im Helenenpark und am nördlichen Ende der Emscherstraße). Der Bezirk VI schließlich bringt es auf drei Hundewiesen: HalloPark, Portendieckstraße und Tuttmannstraße. Allerdings ist letztere Augenwischerei, handelt es sich an der Tuttmannstraße doch um den Standort Helenenpark, der schon unter Bezirk V aufgezählt wird.
Eckhard Spengler weiß als Sprecher von Grün und Gruga um das Problem, dass Hunde in Parks andere Tiere jagen, meint aber auch: „Wir gehen davon aus, dass dies nicht zu häufig passiert, denn diesbezüglich kommen recht selten Beschwerden bei uns an.“

„Passiert nicht zu häufig“

Selbstverständlich habe der Hundehalter dafür Sorge zu tragen, dass er stets die Kontrolle über sein Tier behalte, besonders dann, wenn die Gefahr bestehe, dass bei nicht angeleinten Hunden der Jagdtrieb ausbreche. Die Streifen des Ordnungsdienstes, von denen Thomas Schwarz gerne mehr sähe, weisen Hundehalter zwar entsprechend an. Spengler: „Dazu müssten sie aber genau dann auch zugegen sein.“ Bei Fehlverhalten gebe es Ermahnungen.
Und Spielplätze seien für Hunde natürlich generell tabu. Aber das ist schon wieder ein anderes Problemthema.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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