Gefährdete Natur an der Mühlenemscher retten - Antrag der GRÜNEN in der BV 5

Eigentlich wäre im Uferbereich der Mühlenmescher in Karnap genug Platz für Baumaterialien, um notwendige andere Kanalbaumaßnahmen ohne dauerhafte Schäden an der Bauaue auszulösen.
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  • Eigentlich wäre im Uferbereich der Mühlenmescher in Karnap genug Platz für Baumaterialien, um notwendige andere Kanalbaumaßnahmen ohne dauerhafte Schäden an der Bauaue auszulösen.
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Eigentlich ist die Mühlenemscher, die im tiefsten Nordzipfel Essens die Grenze zwischen Karnap und Gelsenkirchen-Horst markiert, ein gelungenes Beispiel für die Renaturierung ehemaliger Abwasserkloaken. Der kleine Bachlauf, früher ein Nebenzufluss der Emscher, war vor gut 15 Jahren eines der ersten Gewässer, die von der Emschergenossenschaft wieder in einen naturnahen Zustand mit Raum für viele Pflanzen und Tierarten versetzt wurde.
Deshalb überrascht es auch kaum, wenn hier mit den „Mühlenemscher-Safaris“ ein schönes kleines Bürgerprojekt zum Grünen Hauptstadtjahr 2017 in Essen initiiert wurde. Bettina von der Höh und weitere Aktive u.a. dem Geschichtskreis Karnap wollen in diesen Monaten in mehreren Exkursionen zeigen, welche Naturschönheiten und manchmal Geheimnisse der Bachlauf und seine Aue für den Stadtteil bereithalten.

Fällaktionen am renaturierten Bachlauf

Aber ausgerechnet kurz vor der ersten „Mühlenemscher-Safari“ am 31.März. 2017 haben jetzt Bauarbeiten und Fällaktionen traurige Breschen in das aufwendig renaturierte Naturparadies aus zweiter Hand geschlagen.
Niemand will dort die aktuellen Kanalbauarbeiten zur besseren Entwässerung der Wohngebiete aufhalten. Die Grünen in der Bezirksvertretung V beantragen aber für die Aprilsitzung des Vorortparlaments einen deutlichen Appell an die Stadtwerke AG Essen, dass diese Baustelle in Naturraum schonender Weise betrieben wird.
Die ausführende Baufirma hat bisher ihre Baustellenlogisitk augenscheinlich vollkommen unnötig Grünbereiche in der Bachaue der renaturierten Mühlenemscher beschädigt, statt dafür Straßenraum in Anspruch zu nehmen.

Leider kein schonender Umgang mit der Bachaue

Die BV 5 soll deshalb die Stadtwerke auffordern, dafür zu sorgen, dass mit Abschluss der Baumaßnahme der Naturraum wieder hergestellt und die verursachten Schäden durch die Baufirma beseitigt werden. Darüber hinaus soll die Bezirksvertretung in Erfahrung bringen, wann diese Baumaßnahmen tatsächlich zum Abschluss kommen.

Erhebliche Hundekotbelastung

Bereits im Rahmen der ersten „Mühlenemschersafari“ wurde auf Essener Seite auch die starke Belastung der Wiesen an der Bachaue durch Hundekot sichtbar. Offensichtlich kümmern sich Hundehalter hier unzureichend um die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner in diesem geschützten Naturareal. Die BV 5 regt dazu an, Hundebesitzer*innen zu ermahnen, den Hundekot verantwortungsvoll zu entsorgen und Spender mit entsprechenden Abfallbeuteln inklusive Hinweisschildern aufzustellen. Hundebesitzer*innen sollen auf diese bisher häufige Ord-
nungswidrigkeit aufmerksam gemacht werden, wie auch auf mögliche Bußgelder bei Nichtbeseitigung des Hundekots.

Ersatzpflanzung für gefällte Silberweide

Zum dritten soll die Bezirksvertretung V auch Aufklärung darüber einfordern, warum in diesem geschützten Naturareal (Standort Mühlenemscherweg / Ecke In der Mark) die Fällung einer Silberweide außerhalb der Fällsaison erfolgen konnte und ob Möglichkeiten geprüft wurden, diese Silberweide doch zu erhalten? Unzulässigerweise erfolgte diese Fällung wohl bereits in der Brutperiode. Der große alte Baum beherbergte aber mehrere Bruthöhlen von Spechten.Nach dem grünen Antrag soll die Bezirksvertretung auch den Verursacher auffordern, auf seine Kosten eine Ersatzpflanzung an dieser Stelle vorzunehmen.

Weitere Expeditionsergebnisse der Naturerkundung

Soweit zum Antrag, den die Bezirksvertreterin der GRÜNEN, Christiane Wandtke zur Sitzung am 25. April gestellt hat. Die Teilnehmer*innen der ersten Mühlenemschersafari haben auch noch kleinere weitere Problembereiche festgestellt, deren Abhilfe den Zustand kleinen Bachaue verbessern würde:
Leider sind bisher sind auf der essener Seite des Mühlenemscher Bachlaufs weder Abfallbehälter noch irgendwelche Sitzgelegenheit vorhanden. Deshalb wird in Richtung „Grün und Gruga Betriebe“ bzw. Emschergenossenschaft vorgeschlagen, zwei bis drei Bänke mit Abfallbehältern aufzustellen, wo Hundekot und anderer Abfall entsorgt werden kann.
Es scheint kaum Rückschnitt der Röhrrichtbepflanzung am Bachlauf zu geben. Emschergenossenschaft und / oder Grün &Gruga, sollten daher überprüfen, ob diese Bepflanzung nicht zurückgeschnitten werden sollte, um eine weitere Bachverlandung zu verhindern. Um die Mühlenemscher dauerhaft als Fließgewässer zu erhalten will, bedarf es anscheinend mehr Pflege. Insbesondere der Schilfbewuchs aber auch Wasserlilien gefährden derzeit mit ihrem intensivem Wachstum den Bachlauf.
Die besondere Aufmerksamkeit für Naturerlebnisse aber auch Schäden in der Natur während des Grünen Hauptstadtjahrs ermöglicht vielleicht auch an der Mühlenemscher das beherzte Eingreifen für diese Grünoase.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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