Naturnahe Umgestaltung der Berne - ein Stück „Köttelbecke“ als Industriedenkmal erhalten

Noch bei der Berne durchgängig: das klassische Betonbett.
  • Noch bei der Berne durchgängig: das klassische Betonbett.
  • hochgeladen von Joachim Drell

Mit Grüner Empfehlung und Lust an Kontrasten: GRÜNE wollen ein Stück Berne-Kanal als Industriedenkmal erhalten. Die Bezirksvertretung I unterstützt diese Idee.

Bisher hatte unser Ruhrgebiet ein weltweit in Industrieregionen gültiges Alleinstellungsmerkmal, tiefe offene Abwasserkanäle mit schwarzer Brühe, die schließlich in der stinkenden Emscher mündeten. Da die Emschergenossenschaft nun aber ein gigantisches und lobenswertes Rückbauprogramm begonnen hat, werden bis 2017 die Essener „Köttelbecken“ wieder in naturnahe Bäche verwandelt. Damit würde es mit dieser über 100 Jahre alten Besonderheit bald ein Ende haben. In wenigen Jahren sollen die Abwässer aus Gewerbe und Privathaushalten in getrennten unterirdischen Kanalsystemen abgeleitet werden, während Regen und sonstiges Oberflächenwasser wieder in neu hergestellten Bach- und Flußläufen mit angrenzenden Grünflächen oberirdisch fließen darf. Diese sorgsam durchgeplanten Gewässer wären dann sozusagen Flussparadiese aus dritter Hand.
Auf Initiative der Grünen Fraktion und ihres Sprechers, Reinhard Mielke, hat jetzt die Bezirksvertretung im Stadtbezirk I einstimmig eine Empfehlung an die Emschergenossenschaft ausgesprochen:
In diesem Bauprogramm sollte insbesondere im Verlauf des Bernebaches zwischen der Grillostraße, entlang des Nordpark bis zur Ellernstraße geprüft werden, ob nicht ein Teil in ihrem bisherigen Betonrinnenzustand belassen werden könne.
Natürlich sollen künftig auch in einem solchen Abschnitt die Abwässer nicht mehr in die Berne fließen. Hauptgrund solcher Überlegungen ist die Möglichkeit, hier die Erinnerung lebendig zu halten, an ein einzigartiges Abwassersystem, das die Menschen im Ruhrgebiet parallel zum Bergbau einige Generationen begleitet hat. Noch steht eine endgültige Reaktion der Emschergenossenschaft aus. Die Verantwortlichen sagten aber zu, diese Denkmalschutz-Initiative wohlwollend zu prüfen. Je nachdem, wie weit nördlich das weiter zu erhaltende Teilstück der Berne in Betonrinne liegen sollte, wäre allerdings auch ein positiver Beschluss der Bezirksvertretung V hilfreich.

Autor:

Joachim Drell aus Witten

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