Premium-Paddel-Partner: Projekt „Kanu macht Schule“ kombiniert Sport, Spaß und Klassenbildung

Daumen hoch: Machen die Fluten der Ruhr anfangs noch Angst, stellt sich schnell der Spaß ein. Fotos: Müller
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Vorige Woche war die Klasse 9c der Realschule Am Stoppenberg zu Gast im Schwimmbad des SV Steele, um am Projekt „Kanu macht Schule“ der Jugendhilfe Essen (JHE) teilzunehmen. Dort lernen die Schüler zuerst Grundlagen des Kanufahrens, hinterher geht's zusammen die Ruhr hinauf. Die Aktion ist eine tolle Gelegenheit, die Klassengemeinschaft zu stärken – denn hier sitzen alle in einem Boot.

„Ich hatte es meinen Schülern schon im letzten Jahr versprochen“, verrät Johannes Kruse, Lehrer der 9c der Realschule Am Stoppenberg. Damals hatte er der Klasse Kanu macht Schule zur Abstimmung gestellt, die Jugendlichen sofort Feuer und Flamme. Organisiert wird das Projekt seit inzwischen zehn Jahren von den JHE-Pädagogen Heike Hoffmann und Klaus Orfeld. Ziel von Kanu macht Schule ist das Entstehen von Klassendynamik und -gefühl, Bewegung, Sport und Geschicklichkeit werden so mit sozialer Kompetenz kombiniert.
„Der Sinnspruch ist: Wir sitzen alle in einem Boot“, erklärt Heike Hoffmann. „Und der Spaß darf natürlich nicht zu kurz kommen“, lächelt die JHE-Pädagogin. Von jeweils Anfang Mai bis Ende September hat das Duo verschiedene Schulen aus dem gesamten Essener Stadtgebiet zu Gast, das Schulzentrum Stoppenberg ist längst „Premium-Paddel-Partner“. Ein schöner Nebeneffekt: „Alle haben nach der fünften Klasse ihre Bronzeabzeichen“, weiß Klassenlehrer Kruse. Die Schwimmkenntnisse sind Grundvoraussetzung für die Teilnahme, reicht der normale Unterricht nicht aus, bietet die Jugendhilfe noch individuelle Förderung an, damit die ganze Klasse beim Kanu-Trip dabei sein kann.

Trockenübungen und Kooperationsspiele

Nachdem die Schüler am Schwimmbad angekommen sind, lernen sie auf dem Trockenen zunächst die Grundlagen des Wassersports: Hinten gibt es einen Steuer-, vorne einen Schlagmann, zugleich können die Jugendlichen hier die verschiedenen Schläge üben. Danach geht es unter Leitung von Pädagogen und Lehrer zum ersten Mal ins Wasser: „Einige waren zuerst zitternd vor Angst und hinterher fast etwas zu übermütig“, berichtet Kruse. Anfängliche Furcht weicht Spaß, Skepsis sportlichem Ehrgeiz. Haben sich die Jugendlichen genug ausgetobt, folgt eine Frühstückspause.
Nach dieser kurzen Stärkung macht die Klasse eine knapp zwei Stunden lange Tour auf der Ruhr. Durften sich die Jugendlich anfangs die Zusammensetzung der Boote selbst aussuchen, werden die Gruppen jetzt wild durchgemischt. Auch Schüler, die sich sonst nicht grün sind, lernen so, einander zu vertrauen. Auf dem Weg Richtung Kupferdreh sorgen unterschiedliche Kooperationsspiele für Unterhaltung: Mit zunehmender Sicherheit kann beispielsweise die gesamte Bootsbesatzung auf dem Wasser gewechselt werden, die Kür ist, wenn man das Kanu im Stehen steuern kann: „Das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun. Wir hatten schon Boote, in denen alle standen!“, erinnert sich Orfeld stolz. Die anschließende Rückkehr ins Strandbad erfolgt im Geschwindigskeitsrausch, weil diesmal die Strömung Motor ist. Abhängig vom Wetter können die Jugendlichen den Tag in Steele ausklingen lassen, manche machen noch Wasserschlachten, andere bestellen Pizza und lassen am Ruhrufer die Seele baumeln.

Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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