Platzreife: In der Franz-Dinnendahl-Realschule steht die Sportart Golf auf dem Stundenplan

Golf kommt einem nicht sofort in den Sinn, wenn man an Schulunterricht denkt. An der Franz-Dinnendahl-Realschule in Stoppenberg ist das anders. Als eine Sportlehrerin hörte, dass sie sich um Stunden für ihre Schüler bewerben konnte, war sie sofort Feuer und Flamme. Das Ergebnis: 18 Schüler tummeln sich seit November auf dem Grün und schwingen die Golfschläger.
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  • Golf kommt einem nicht sofort in den Sinn, wenn man an Schulunterricht denkt. An der Franz-Dinnendahl-Realschule in Stoppenberg ist das anders. Als eine Sportlehrerin hörte, dass sie sich um Stunden für ihre Schüler bewerben konnte, war sie sofort Feuer und Flamme. Das Ergebnis: 18 Schüler tummeln sich seit November auf dem Grün und schwingen die Golfschläger.
  • hochgeladen von Nina Sikora

Badminton, Fußball, Turnen und Co. kennen viele noch aus dem Sportunterricht, doch Golf ist eine Sportart, die bisher mit dem Schulfach so gar nicht in Berührung kam. Bis jetzt! Die Schüler der Klasse 8c der Franz-Dinnendahl-Realschule Dependance stehen seit November fast jeden Dienstag auf dem Golfplatz und schwingen die Schläger für ihre Zeugnis-Noten.

Auf dem Trainingsgelände des GC Schloss Horst in Gelsenkirchen, Partner der bundesweiten Jugendinitiative „Abschlag Schule“, tummeln sich bei schönstem Wetter 18 Achtklässler und bespielen die sechs Trainingslöcher. In den Unterrichtsstunden zuvor haben sie die Grundlagen in der überdachten Driving Range des Golfclub geübt.

„Die erste Regel im Golf: Der Ball wird gespielt, wo er liegt“, erinnert Trainer Max Haake seine Schützlinge. Nicht immer ein leichtes Unterfangen. Anders als beim Abschlag auf der hindernisfreien und ebenen Fläche der Driving Range, sind auf dem Trainingsgelände auch mal Maulwurfshügel oder Hecken im Weg. Doch trotz so manch kleinen Misserfolgs - fehlgeschlagene oder gar nicht getroffene Golfbälle - macht es allen Beteiligten Spaß. „Ich bin lieber hier draußen an der frischen Luft als in der Sporthalle“, bekennt Amin, und auch Alicja kann sich seiner Meinung nur anschließen: „Das hier ist mal was anderes und es ist toll, so was mal gemacht zu haben.“

Nicht alltäglicher Unterricht

Ihren nicht alltäglichen Unterricht haben die Schüler ihrer Sportlehrerin Joli Schümmelfeder zu verdanken. „Ich möchte den Jugendlichen neue, moderne Sportarten vermitteln“, erklärt die ambitionierte Lehrerin. Aus diesem Grund bewarb sie sich für die Golfstunden bei der Initiative „Abschlag Schule“ des Deutschen Golf Verbandes (DGV) und hatte Erfolg. Schümmelfeder steht selbst kurz vor der Platzreife: „Ich habe vorher Kurse belegt, um zu schauen, ob das was für die Kids ist.“ Zusammen mit Golftrainer Max Haake steht sie ihren Schülern mit Rat und Tat zur Seite. Und so hört man sie immer wieder Anweisungen und Tipps gedämpft zurufen: „Die Knie beugen!“, „Nicht schreien!“ und „Vergesst nicht, euch zu dehnen - das ist wichtig!“

Disziplin und Konzentration sind ein wichtiges Thema beim Golf. Und selbst die wilderen Jungs scheinen sich mächtig Mühe zu geben, die Regeln des Golfplatzes einzuhalten und mit viel Konzentration gute Ergebnisse zu erzielen. Alle sechs Löcher hat an diesem Tag trotzdem keiner der Schüler bespielt. Noch fehlt es an Genauigkeit. „Die meisten Schläge verliert ihr noch beim Einlochen“, stellt Max Haake fest und macht den Schülern Mut: „Das Üben wir dann in der nächsten Woche!“

Die Ausrüstung bekommen die Schüler vom GC Schloss Horst gestellt. Bei den Fortschritten, die sie gemacht haben, lässt das erste Hole-in-one gar nicht mehr so lange auf sich warten.

Autor:

Nina Sikora aus Essen

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